Tekkno is OUT

Nun werden Nachrufe verfaßt. Auf Loveparade, Tresor und auf die Lebensart im Allgemeinen. Allerdings wird Techno seit geraumer Zeit für tot erklärt. Vom Rummel und vom Ausverkauf enttäuschte Pioniere fingen damit an, als sich Marushas Judy-Garland-Adaption "Over the Rainbow" vor elf Jahren als volkstümlicher Sommerhit erwies. Dann jährlich, wenn die Loveparade stattfand und nackte Menschen volltrunken von Parkbäumen oder Laternen fielen zu einer Musik, die sich seit Jahren nicht veränderte. Und heute angesichts von Volksfürsorge, 70-Millionen-Euro-Immobilieninvestition anstelle des Tresors und eines abgesagten Karnevalsumzugs. Tief wird getrauert um die "ravende Gesellschaft", jene Utopie, die Westbam noch als unerschütterlich heraufbeschworen hatte. Seine 1994er Platte "Bam Bam Bam" enthielt ein Manifest, in dem nicht schlüssig aber hübsch behauptet wurde: Techno sei gefeit vor einem Tod, den jede Popkultur gesetzmäßig erleide. Techno sei für alles offen und im Zweifelsfall immer dafür.

Das ging aber schnell.

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