Der Gotteswahn

 

Der atheistische Schriftsteller Richard Dawkins hat sein Buch Der Gotteswahn millionenfach verkauft. Gleichzeitig hagelte es ganz schön viel Kritik, selbst von Atheisten. Auf jeden Fall hat Dawkins durch dieses Buch eines offenbar gemacht, was er und viele säkularisierte Atheisten vorher nicht für möglich gehalten haben: Es gibt atheistische Fanatiker. Dawkins stellte Atheisten als die wirklich aufgeklärten, vernünftigen und ausgeglichenen Menschen dar, während alles was mit Unausgeglichenheit, Verbortheit und Intoleranz zu tun hat, anscheinend von Gläubigen getan wird. Der Gotteswahn zeigt, dass so etwas auch von atheistischer Seite aus möglich ist.

Beispielsweise begeht Dawkins den Fehler, eine Weltanschauung nach ihren extremen Auswüchsen zu beurteilen, anstatt nach ihrer Kernbotschaft und ihren starken Argumenten. So weist Philosophie-Professor Antony Flew darauf hin: Einstein im Buch fünf mal zitiert. Unter anderem nennt er Einsteins Argumente für Gott von der Ethik und vom Sinn des Lebens, aber er geht nicht auf Einsteins wichtigstes Argument ein: Die Komplexität der physikalischen Welt. Dies brachte Einstein nämlich zu der Erkenntnis, eine göttliche Intelligenz müsse dahinter stehen.

Natürlich gibt es auch viele Physiker, die das anders sehen, aber Dawkins umgeht dieses starke Argument einfach. Kritiker haben darauf aufmerksam gemacht, wie es Dawkins nicht darum geht, mit intellektueller Redlichkeit an ein philosophisches Problem heranzugehen. Es ist vielmehr Propagandamaterial eines atheistischen Fanatikers.

Kommentare

  1. petronella

    Nix 180° Wende, mit Nietzsche fährt der Verstand ungehindert an die Wand – man wird umgehend verrückt. Helfen nur noch Petrus Worte: “Zu wem Herr sollten wir gehen, Du hast Worte ewigen Lebens.”

    Dawkins ist einfach noch nicht so weit, ihm geht es noch viel zu gut.

  2. floflo

    Über Nietzsche zu Jesus? Das ist eine 180°-Wende. Im Auto. Ein Ferrari. Mit 250 km/h. Ohne zu bremsen. Auf der Autobahn. Durch Absperrungen und zur Hauptverkehrszeit!

    … ohne Gurt!

    Anders ausgedrückt: Wie das?

  3. floflo

    Ich finde das Buch in Verbindung mit McGraths Antwort (“The Dawkins Delusion”/”Der Atheismus Wahn”) eigentlich sehr lesenswert.

    Die Stelle selbst kann ich gerade nicht finden, doch stellt Dawkins Einstein als Pantheisten oder Deisten dar, was bedeutet, dass er dieses Argument zumindest erwähnt. Ansonsten geht er in Kapitel Vier in zwei Unterkapiteln zumindest auf das anthropische Prinzip ein, also die Tatsache, dass das Universum so ‘geschaffen’ sein muss, dass es auch in seinen Details für die Beherbergung menschlichen Lebens ausgerichtet ist, was viele ja als Argument für die kosmologische und physikalische Komplexität als Beweis für einen Schöpfer oder “Designer” hernehmen.

  4. petronella

    Ich habs gelesen, Dawkins macht es sich zu einfach. Fertiggedachter Atheismus verwirft jede Ethik und Menschenwürde. Dawkins bleibt auf halber Strecke stecken.

    Dawkins ist ein Langweiler, Nietsche war eher und ehrlicher.

    Aber populistischer Mist verkauft sich einfach besser…

  5. conrad

    Ja Fanatismus und Intoleranz zerstören. Von Jesus sagt die Bibel, dass sich bei ihm Wahrheit und Gnade gefunden haben. Denn er war ja Gott, der Ursprung von allem und er ist zu uns Menschen gekommen aus Liebe. Wer diesem Gott wirklich nachfolgt, der ist kein Fanatiker.

  6. die unwichtige

    Also ich kenne dieses Buch nicht und habe es auch nicht gelesen. Es klingt zwar interessant, aber ich finde Fanatische Dinge nie gut. Egal ob atheistisch, christlich, links, rechts, oder whatever.
    Ich glaube das stimmt tatsächlich, dass Einstein von einer göttlichen Intelligenz ausgegangen ist (meine ich wo gehört oder gelesen zu haben). Scheint dieser Autor wohl nur n “Überzeugungswerk” geschrieben zu haben. Solche Bücher sollte man aber sowieso immer mit Vorsicht genießen, egal von welcher Seite aus sie stammen.
    Einfach immer hinterfragen.

    So, irgendwas wollt ich noch erwähnen aber das hab ich nun glatt vergessen^^.

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