John Lennox vs.Richard Dawkins

«Verteidiger des Glaubens»: John Lennox, Professor für Mathematik an der britischen Oxford-Universität.
Er ist einer der weltweit führenden «Verteidiger des Glaubens»: John Lennox, Professor für Mathematik an der britischen Oxford-Universität. Am Dienstag vergangener Woche debattierte Lennox bereits zum dritten Mal öffentlich mit dem Religionskritiker Richard Dawkins, der es mit seinem Buch «Der Gotteswahn» zu Weltruhm gebracht hat.
Es war bereits die dritte öffentliche Debatte der beiden britischen Professoren. Beide lehren an der renommierten Universität in Oxford, beide sind bekannte Wissenschaftler und erfolgreiche Buchautoren. Doch eine entscheidende Überzeugung unterscheidet die beiden massgeblich: Richard Dawkins ist Atheist und Religionshasser, John Lennox ist Christ und Glaubensverteidiger.
Die beiden debattierten über die Frage, ob die Wissenschaft Gott begraben habe – es ist die Frage, die Lennox seit Jahrzehnten beschäftigt hat und auf die er eine klare Antwort hat: Nein. Freilich ganz im Gegensatz zu Dawkins, dem Biologieprofessor. Er lässt den Gedanken, ob Gott existiert, in seinem rein auf die Naturwissenschaften ausgerichtetem Weltbild erst gar nicht zu.
Gegensätzliche Weltanschauung
Auf einer Tagung des Instituts für Glaube und Wissenschaft, die an diesem Wochenende in Marburg stattfand, erläuterte Lennox Hintergründe und Grundlagen seiner Gegenargumente. Grundsätzlich gilt: «Was Gläubige und Atheisten trennt, ist die gegensätzliche Weltanschauung», sagt Lennox, «nicht die Naturwissenschaft.» Es gebe zahlreiche Wissenschaftler, die gleichzeitig Christen sind. «Denken Sie nur an den weltweit führenden Genetiker Francis S. Collins, den Leiter des Humangenomprojekts. Er ist eine Kapazität auf seinem wissenschaftlichen Gebiet und überzeugter Christ.»
Atheisten jedoch verfolgten das Ziel, die Öffentlichkeit davon zu überzeigen, dass die Wissenschaft Gott längst begraben habe, so Lennox. Eines der grössten Missverständnisse der neuen Atheisten sei das nicht vorhandene Angebot von Alternativen zu deren «Gott ist tot»-Ideologie. «Gott und Wissenschaft werden als Gegensätze dargestellt und Gott gleichzeitig als Objekt der Wissenschaft gesehen.»
John Lennox Wissenschaft
Die Frage, ob Gott existiere, könne nach Ansicht der Atheisten ausschliesslich anhand wissenschaftlich-rationaler Ansätze beantwortet werden. «Gott ist jedoch nicht nur Objekt, sondern auch Subjekt. Genauso wenig, wie ich einen Menschen ausschliesslich biologisch kennenlernen kann, indem ich den Menschen medizinisch seziere, so wenig kann ich die Frage nach Gottes Existenz ausschliesslich auf wissenschaftlicher Ebene stellen», so Lennox. Dies sei einer der grundlegenden Denkfehler, die Dawkins permanent verbreite.
Lennox weiss: Gerade der Atheismus kann nicht ausschliesslich aus Naturwissenschaften wie Biologie oder Physik abgeleitet werden. Albert Einstein etwa sei klug genug gewesen, um weit über die reine Gültigkeit von Zahlen hinauszugehen und daher zumindest einen Gott zu «denken». Wer nämlich, wie es die erklärten Atheisten tun, etwa die Entstehung des menschlichen Gehirns rein auf der Basis der Evolution und damit einer nicht gesteuerten Entwicklung begründet, kann nicht erklären, warum Menschen überhaupt nach der Wahrheit fragen. Atheisten begründen alle Existenz rational – und ignorieren dabei die nicht-rationalen Fragen, Gedanken und Wünsche des Menschen.
Frage nach Autor ist selbstverständlich
In der jüngsten Debatte in Oxford hat er Dawkins vermittelt, dass Menschen beim Lesen seines Buches «Der Gotteswahn» – oder anderer Bücher – wie selbstverständlich nach dem Autor fragen. «Das Buch ist schon schwer verständlich, aber wie schwer verständlich ist erst der Autor», sagte Lennox. «Das ist eben auch bei den Fakten der Naturwissenschaften der Fall», so Lennox. Es sei eine Selbstverständlichkeit für den Menschen, nach dem «Autor» der Welt zu fragen.
John Lennox plädiert für einen Glauben, der rational begründet ist, den Christen selbst hinterfragt haben und der begründbar ist. Gründe für den Glauben gäbe es viele. «Wer einen Automotor untersucht, findet Henry Ford nicht. Will man der Frage nachgehen, wie der Automotor entstanden ist, kommt man an Henry Ford nicht vorbei.» So logisch sei er eben, der Glaube an Gott, erklärt Lennox.
www.jesus.ch
Webseiten: www.iguw.de
www.dawkinslennoxdebate.com 

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