Weihnachten ohne Jesus?

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte…
Vor zweitausend Jahren war im Himmel eine große Aufregung. „Was?“, fragte ein Engel Jesus, „du willst von hier weg und auf die Erde zu den Menschen? Was willst du da unten? Schau doch wie diese Welt immer schlimmer wird!“
„Na eben deswegen, mein Lieber“ antwortete Jesus, „eben deswegen! Schau doch, wie sie hungern und dürsten, wie sie ratlos sind und immer tiefer in Schwierigkeiten geraten, weil sie keinen Ausweg sehen!“
„Aber Herr“, wendete der Engel ein, „du willst diese herrliche Umgebung eintauschen gegen dieses Elend da unten? Die sind doch selber schuld an ihrem Dilemma!“
Da mischte sich nun der Vater liebevoll aufklärend in die Diskussion ein: „Du irrst! Du weißt doch, wie lieb wir sie haben. Wir haben die Menschen nach unserem Ebenbild geschaffen, doch sie sollten sich frei entscheiden können, auf unsere Liebe zu antworten. Deshalb sende ich nun meinen geliebten Sohn zu ihnen, weil sie es nicht schaffen, diesem zu entsprechen. Er wird ihnen in allem ein Vorbild für Treue und Hingabe sein und so mein Wort lebendig werden lassen. In ihm wird meine ganze Liebe sichtbar werden und er wird so leben, wie wir uns die Menschen vorgestellt haben.“ „Aber was macht das für einen Sinn? Sie kümmern sich überhaupt nicht um dich, sie lehnen dein Wort ab und du wirst sehen, sie bringen Jesus sicher um“, erwiderte der Engel.
„Ja“ antwortete Gott nun sehr ernst, „das werden sie sogar ganz bestimmt tun.“
Da rief der Engel verzweifelt aus: „Aber warum denn das, du bist doch der mächtige Gott, der Schöpfer des Universums, hast du keinen anderen Plan?“ „Nein, das ist der einzig mögliche“, erklärte Gott geduldig. „ Wenn ich ihnen seinerzeit gesagt habe, dass sie sterben müssen als Konsequenz für ihren Eigenwillen, so muss ich nun für sie sterben, um ihnen meine unendliche Liebe, aber auch meine Gerechtigkeit zu beweisen. Doch nicht genug, um der Chancengleichheit willen muss Jesus geboren werden, so wie alle anderen Menschen auch.“
Nun war der Engel völlig durcheinander: „Was? Als Baby schickst du ihn in diese Welt? Dann wirst du ihn doch sicher in einem ihm angemessenen Palast geboren werden lassen!“ „Nein, er soll in Armut erscheinen, einem König würden sie sich um der Äußerlichkeit oder um des Vorteils willen hingeben. Vielmehr sollen sie wählen können zwischen einem Weg der gelebten Wahrheit und dem Weg der Lüge, Selbsttäuschung und Verweigerung. Und solche Menschen werden ihn letztlich auch ans Kreuz schlagen“, antwortete Gott. „Aber warum denn gerade diesen schmachvollen Tod am Kreuz?“ wendete der Engel ganz traurig ein. „Und warum sollen wir ihn dann nicht mehr sehen?“
Da tröstete ihn nun Jesus: „Mache dir keine Sorgen, ich werde nach drei Tagen auferstehen. Und glaube mir, das Erleiden des Todes am Kreuz ist nichts im Vergleich zu unserer Trauer über jene Menschen, die sich selbst durch dieses Opfer nicht von ihrem Elend erlösen lassen wollen, ja dass sie ihr Elend nicht einmal erkennen wollen!“
„Wie lange wirst du dann insgesamt wegbleiben und was soll danach geschehen?“ fragte ein fassungsloser Engel. „Nun, für uns hier ist das nur ein Augenblick, doch auf Erden wird mir die Zeit sehr lange vorkommen. Ich werde 33 Jahre unter den Menschen leben“ antwortete Jesus. „Das will ich aber hinnehmen, schließlich haben sie durch meinen Tod lebenslang Vergebung und brauchen ihren Tod nicht mehr zu fürchten. Außerdem werden sie durch den Heiligen Geist jene Kraft empfangen, durch die sie erst befähigt werden, tun oder lassen zu können, was sie ohne ihn nicht tun oder lassen können.“
„Und wenn sie selbst dann nicht hören wollen?“ fragte der Engel gespannt. Und wieder meldete sich Gott zu Wort: „Du weißt, wie groß die Angst der Menschen vor dem Sterben ist, und wie sehr sie diese Tatsache verdrängen. Wenn sie meine Liebe und Sorge um sie nicht wahrnehmen und lieber ihren toten religiösen Überzeugungen, ihrem Eigenwillen folgen wollen, wenn sie sich lieber dem Bösen öffnen und sich dabei kaputt machen – wir müssen ihren freien Willen akzeptieren, mit allen Konsequenzen.“ Nun hielt es der Engel kaum noch aus: „Welche denn?“ fragte er.
Da blickte ihn Gott mit grenzenloser Traurigkeit an: „Wenn sie heute ohne mich leben wollen, müssen sie für alle Ewigkeit gottlos bleiben. Ich kann ein gegebenes Wort nicht brechen. Sonst bin ich nicht glaubwürdig für jene, denen ich die Ewigkeit in unserer Gegenwart versprochen habe, wenn sie sich von aller Verkehrtheit erlösen lassen, meinem Wort ihr Vertrauen schenken und mit ihrer Liebe auf meine Liebe antworten. Also bewusst mit mir leben wollen.“
„Glaubst du wirklich, dass es Menschen gibt, die so blind sind, ein derartiges Geschenk, eine derartig einmalige Begnadigung auszuschlagen?“ erwiderte nun der Engel ganz betrübt.
„Lass auf Erden die Zeit vergehen und schau doch nach einigen Lobgesängen wieder einmal hin, wie Menschen behandelt werden, die mich und meine Zusagen in meinem Wort ernst nehmen, die mir also nachfolgen, dann weißt du es!“ entgegnete ihm Gott, während Jesus sich bereit machte…
Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung wird jeder Mensch die Ewigkeit an dem Ort verbringen, den er während seines Lebens gewählt hat: Entweder in Gottes Gegenwart oder Abwesenheit. Ersteres ist das „Weihnachtsgeschenk“, die Begnadigung und Versöhnung mit Gott, die, wenn wirklich angenommen, befähigt, auf Gottes Liebe mit Liebe zu antworten.
Da Liebe nur freie Entscheidungen duldet, niemals zwingt, drängt oder in Angst versetzt, bedeutet eine Ablehnung dieses einzigartigsten Geschenkes der Weltgeschichte, dass man auf Gottes Gegenwart verzichtet. Zu dieser Entscheidung hat jeder die Freiheit – mit allen Konsequenzen. life-is-more.at

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