Im Amtsgericht Miesbach in Oberbayern hat ein Richter in einem Verfahren gegen einen Asylbewerber aus Afghanistan das Kreuz aus dem Gerichtssaal entfernen lassen. Das ist alles irgendwie nicht neu: Schon zwischen 33 und 45 wurden Kruzifixe systematisch aus Gerichtssälen, Schulen, Ämtern und Behörden etc. entfernt. Und in Ostdeutschland blieb dies auch nach 45 so. Der Richter verfährt offenbar nach dem Motto: An unselige Traditionen sollte man heute unbedingt anknüpfen.
Das Kreuz ist ein stummes Symbol, von dem, wie die Europäischen Höchstrichter festgestellt haben, kein Zwang ausgeht. Das Kreuz mahnt alle Prozessbeteiligten zu Wahrheit und Gerechtigkeit, es gibt Hoffnung auf eine höhere Gerechtigkeit, es erinnert an die humanen Werte des Christentums, die unsere Rechtsordnung prägen. Vielleicht hängt auch ein Kreuz dort, weil es in der Präambel des Grundgesetzes immer noch heißt:”Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen…”