Der wohl größte Glücksbringer der Welt, Karl Moik, ist tot.

„Glück zu destillieren, in Tropfen, Pillen oder Fernsehsendungen zu gießen, ist eine der edelsten Charaktereigenschaften überhaupt.

Dieses Kinderglück, das nur spürbar ist, wenn man noch nie Verantwortung hatte. Und genau dieses Gefühl gab Karl Moik, Erfinder vom „Musikantenstadl“, den deutschen Rentnern und allen anderen, die keinen Bock auf Pop hatten.

Er knallte sie voll mit bizarrem Glück. Er gab für drei Stunden am Abend denen ein Leben, die ihr Leben schon der Gesellschaft gegeben hatten. Ein Leben voll Scheinwerfersonnenschein, Kunstblumen und Pappbergkulissen.

24 Jahre (von 1981 bis 2005) moderierte der Linzer Werkzeugmacher mit dem immer offenen, immer frohsinnigen „Stadl“ seine eigene Sendung. Er war länger im Amt als Helmut Kohl (16 Jahre) oder Thomas Gottschalk (22 Jahre). Karl Moik schaffte es, als Österreicher Teil der deutschen DNA zu werden.“ (Welt.de)

Der Internationale Tag des Glücks wurde am 20. März 2015 gefeiert. Dieser Aktionstag wurde im Juni 2012 durch die Vereinten Nationen beschlossen. Mit dem Tag soll die Bedeutung des Strebens nach Glück und Wohlbefinden bewusst gemacht werden. Karl Moik wollte seinen Fans mehr als nur einen Tag des Glücks schenken. Unsere Gesellschaft lebt unter dem Dreigestirn Porno, Pille und Promiskuität. Aber das ist eben zu wenig. Glück ist was anderes.

„Der russische Dichter Leo Tolstoi erzählt einmal eine Geschichte vom Hemd des Glücklichen. Es handelt von einem König, der krank war, er will die Hälfte seines Königreiches dem geben, der ihn gesund macht. Alle Weisen des Reiches werden einberufen, niemand kann helfen. Aber einer von ihnen sagt: „Man soll einen Menschen finden, der froh und glücklich ist, und man soll das Hemd dieses Menschen nehmen, damit es der König anzieht, dann wird der König gesund. Der König schickt Leute aus, um einen glücklichen Menschen zu finden. Aber sie finden keinen. Niemand war zufrieden. Die Reichen waren krank, und die Gesunden waren arm. Und die, die sowohl reich und gesund waren, hatten vielleicht eine böse Frau. Irgendetwas war immer im Wege, alle hatten zu klagen, niemand war wirklich glücklich und zufrieden. Schließlich aber, als die Leute schon aufgegeben hatten, treffen sie einen armen Mann in einer armen Hütte. Der sagte: Gott sei Dank, ich hatte heute genug zu tun, ich bin satt und nun möchten ich schlafen. Was brauche ich mehr. Hier hatten sie jemanden gefunden, der glücklich war, sofort schicken einen Mann zu ihm und fragen, ob sie sein Hemd kaufen durften, um es dem König zu geben. – Aber leider, da war ein Problem – der Mann hatte gar kein Hemd.
Der Sinn dieser Gesichte liegt ja auf der Hand: Glück und Freude kann man nicht kaufen, man das nicht anziehen wie ein Hemd, man kann es nicht besitzen wie man Geld besitzt, man kann es auch nicht an andere Menschen weitergeben, wie man ein Geschenk macht. Man es auch nicht aufsparen, wie man Geld spart.“

Die scheinfromme christliche Welt braucht dringend wieder Persönlichkeiten vom Schlage eines Dietrich Bonhoeffers oder des Propheten Jeremia. Wahres Glück aus Gott ist eine Absage an den herrschenden Ich-Jetzt-Alles-Zeitgeist und des Fernsehglücks mit dem Musikantenstadl.

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