In einem vierstöckigen Wohnhaus in München stießen Einsatzkräfte am vergangenen Samstag auf die skelettierte Leiche eines 80 Jahre alten Rentners. Er starb einsam und verlassen vor zwei Jahren.

“Niemand wird je erfahren, wie es Dieter E. (†80) in den letzten Stunden seines Lebens gegangen ist. Was er fühlte, was er dachte, ob er leiden musste oder friedlich einschlief. Der Obergiesinger Rentner wurde einfach vergessen, verschluckt von der Anonymität der Großstadt. Im Sommer 2016, so berichtet die Polizei, gab es das letzte Lebenszeichen von Dieter E. Am Wochenende fanden Feuerwehrleute seine skelettierte Leiche im Schlafzimmer. Die Nachbarschaft ist schockiert. Der Briefkasten von Dieter E. ist randvoll. Die zusammengepresste Post hat sich zu einer steinharten Masse verkeilt. An der Wohnungstür im dritten Stock des Mehrparteienhauses an der Weißenseestraße klebt ein Brief seines Vermieters. Neben der Klinke ein Polizeisiegel. Hinter der massiven Holztür starb der Senior, vermutlich irgendwann im Spätsommer 2016. Knapp zwei Jahre ist das nun her. Zwei Jahre hat weder ein Angehöriger noch ein Nachbar einen Gedanken an Dieter E. verschwendet. Der alte Mann verließ diese Welt in Einsamkeit…..Bekam wirklich niemand etwas mit? Laut Nachbarn habe die Putzfrau vor unbestimmter Zeit gegenüber dem Hausmeister einen Verdacht geäußert und von einem bestialischen Gestank berichtet. Passiert ist nichts. Bis zum vergangenen Samstag. ” (TZ)

Die Menschen entfremden sich so dermaßen es ist schlimm geworden, jeder denkt nur noch nach dem Slogan: “Jeder denkt an sich, nur ich denk an mich.”
Insbesondere in Mietshäusern ist es doch heute bereits so, dass sich die meisten nicht mehr gegenseitig kennen bzw. beachten. Entweder sind alle heillos zerstritten, oder es herrscht durch ständiges Ein- und Auszüge eine Fluktuation, die zur Anonymität führt.

 1. Wach auf, wach auf, du deutsches Land, du hast genug geschlafen.

Bedenk, was Gott an dich gewandt, wozu er dich erschaffen.
Bedenk, was Gott dir hat gesandt und dir vertraut, sein höchstes Pfand;
drum magst du wohl aufwachen.

2. Gott hat dir Christum seinen Sohn, die Wahrheit und das Leben,
sein liebes Evangelion aus lauter Gnad gegeben:
denn Christus ist allein der Mann, der für der Welt Sünd gnug getan
kein Werk hilft sonst daneben.

3. Du solltest bringen gute Frucht, so du recht gläubig wärest,
in Lieb und Treu, in Scham und Zucht, wie du solchs selbst begehrest,
in Gottes Furcht dich halten fein und suchen Gottes Ehr allein,
dass du niemand beschwerest.

4. Gott warnet täglich für und für, das zeugen seine Zeichen,
denn Gottes Straf ist vor der Tür;
Deutschland, lass dich erweichen, tu rechte Buße in der Zeit,
weil Gott dir noch sein Gnad anbeut und tut sein Hand dir reichen.

5. Das helfe Gott uns allen gleich, dass wir von Sünden lassen,
und führe uns zu seinem Reich, dass wir das Unrecht hassen.
Herr Jesu Christe, hilf uns nu und gib uns deinen Geist dazu,
dass wir dein Warnung fassen.  Johann Walter (1496-1570), Hofkomponist Friedrichs des Weisen

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