Joe und ein Brief einer Festivalbekanntschaft.

Ja wie war´s? Eigentlich wie immer: 70 000 , viele betrunken, bedröhnt, Spott und Hass und vor allem obzöne Angriffe, Diskussionen um der Diskussion willen, aber auch viele viele gute Gespräche und Begegnungen Meine absolute Lieblings-CD bei den Einsätzen ist  die vom Arno Krumm: Wo ist das Kreuz geblieben. „JESUS ist SIeger, JESUS ist Sieger in Ewigkeit!“ Ja, was bleibt außer Bergen von Müll. Pisse und Kotze. Ich hoffe und bete, dass wirklich viele der Angesprochenenen zu dem gehen, der allein das Lebenswasser hat und dem wir alle zusammen nicht das Wasser reichen können.
Es ist doch überall dasselbe, ob Schützenfest, Kirmes oder Public viewing. 30 000 in Tange an Pfingsten zum Frühsaufen , Tange ist ein kleines Kuhdorf ganz hier in der Nähe- , und noch so viele freie Plätze in den Versammlungen GOTTES. Geh hinaus auf die Landstraßen, an die Hecken und Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde. So lautet der Auftrag. Und der ist noch nicht beendet. JESUS setzte sich nicht in die Synagoge oder den Tempel und wartete, dass die Leute hereinkamen. Er ging zu ihnen hinaus, ging ihnen nach. Feiern!? Ich mag das Wort nicht mehr hören. Ist ein Synonym für sinnloses Betrinken, zumindest hier im Emsland, welch ein Erwachen, wenn  der HERR kommt, und Du die richtige Feier verpasst! Auf diese Feier freue ich mich! Mar ana tha!
Joe (no-hope-in-dope.de)

Hallo Joe,

du hast mir 2000 ( damals war ich 19, naja fast 20) auf dem Hurricane dein Buch
No Hope in Dope in die Hand gedrückt. Ich las es noch direkt auf dem Festival
und war von deiner Lebensgeschichte schon sehr beeindruckt. Damals erschienen
mir deine Erzählungen von Jesus allerdings viel zu freakig. Und so legte ich
dein Buch beiseite und zog genüsslich am nächsten Joint. Zuhause angekommen,
bekam es immerhin einen „Ehrenplatz“ auf meinem Schreibtisch. Es viel
mir zwischendurch immer wieder in die Hände und gab mir mit jedem Blick darauf
die Hoffnung, dass sich irgendwann auch mein Leben positiv verändert.
Allerdings ging ich zu diesem Zeitpunkt nicht davon aus, dass Jesus mir diesen
Weg weisen würde, sondern ich dachte, dass es mir einfach nur an Motivation
fehle um Dinge zu verändern. Überbehütet aufgewachsen, flüchtete ich schon im
Alter von elf Jahren in die Magersucht. Dann folgte die Phase der totalen
Rebellion. In der Woche zählte ich die Kalorien und am Wochenende die
Korn-Gläschen…Als ich 16 war zog ich den ersten Joint…Nicht weil andere es
taten…. Nein, ich setzte mich ganz allein in mein Zimmer und rauchte das
Zeug. Ich wollte den ultimativen Kick. Und ich wollte mich kaputt machen. Es
war um mich geschehen…eine Zeitlang glaubte ich, dass dieses kleine Zigarettchen all meine
Fragen beantworten könnte. Als ich 18 war kam mein erster Freund in mein Leben (er
war 10 Jahre älter als ich). Die
Korn-Gläschen, der Joint und auch ein wenig die Magersucht traten zu der Zeit
ein wenig in den Hintergrund. Denn nun setzte ich all meine Hoffnung in meinen
Freund. So glaubte ich, dass er mich ganz bestimmt glücklich machen würde. Das
tat er nicht. Als er mir meine Unschuld genommen hatte, mich betrogen hatte und
mir jeglichen Stolz genommen hatte, verließ er mich. Er hatte ja was er wollte.
Seinen Spaß…Was er hatte, ging für mich nun richtig los…. Ich wollte Spaß.
Partys, Rausch und Späßchen mit Männern. ( Ich hatte mir wenigstens noch den Stolz
bewahrt, dass ich nicht mit jedem schlief.) Ich berauschte mich so sehr, dass
ich irgendwann im Bett eines Mannes lag und praktisch handlungsunfähig war. Ich
lag dort und ließ seine Fummelei über mich ergehen. Ich hatte das Gefühl, gar
nicht anwesend zu sein. Doch dann kam aus dem Nichts ein klarer Gedanke. Ich
taumelte ins Nebenzimmer und konnte so das Schlimmste verhindern. Ich versuchte
mich zu sammeln. Im Nebenzimmer hörte ich die Kotzerei von meiner Bekanntschaft.
Ich verließ seine Bude und lief 20 Kilometer zu Fuß durch die Nacht und Pampa
nach Hause. Ich heulte unterwegs wie ein kleines Kind, fragte mich, wo mein
Stolz geblieben ist und ob ich jemals welchen hatte. Ich fragte mich, was in meinem Leben schief gelaufen war. Ich
beschäftigte mich mit der Frage ob es Gott gibt. Und dabei musste ich auch an
dein Buch denken. Plötzlich stand ich vor einem Kreuz ( die sind hier überall
an den Wegrändern aufgestellt ). Ich sprach zu Gott. Ich sagte ihm, er solle jetzt
mal ganz genau hingucken, was für ein tolles Geschöpf er da erschaffen hat. Ich
fragte ihn, warum er mich am Boden sehen will. Wieso mich? Wieso ist meine
Schwester schwerstbehindert? Wieso reicht das nicht? Wieso ist meine kleine
Nichte so krank? Wieso bin gerade ich ein kleines verwöhntes Junkie-püppchen?
Es kam keine Antwort … ich verachtete ihn, wie er dort an seinem Kreuz hin und
mir keine Antwort gab. Irgendwann mittags bin ich dann zu Hause
angekommen…Der Ton meiner Eltern wurde schärfer. Sie drohten mir mit `ner
Einweisung…Mir war´s egal…ich legte mich ins Bett und pennte. Eine Antwort
hatte ich nicht bekommen und so ging mein Leben weiter. Die ganze Sache
bewirkte bei mir nur eine positive Sache. Von nun an schlief ich in meinem
eigenem Bett und generell hatte ich die Freude am Sex verloren…ich zählte
weiter jedes verlorene Kilo, Joints und Korn-Gläschen…Ich begann meine
Ausbildung zur Erzieherin. Ich war sogar trotz der ganzen Partys und dem
Alkohol Klassenbeste. 3 Monate vor der Abschlussprüfung schmiss ich alles hin.
Ich war zu der Erkenntnis gekommen, dass ich „Problemfall“ auf gar
keinen Fall Erzieherin werden dürfte (wenigstens hatte ich ja meinen Sozi-Assistenten-Abschluss
in der Tasche). Hatte ich vorher immer gedacht, schlimmer geht‘s nicht
mehr…wusste ich nun…schlimmer geht doch. Nun war ich richtig am
Ende…obendrein wurde ich mit akuter Magenschleimhautentzündung und
Hyperventilation ins Krankenhaus eingeliefert. Ich zog zu Hause aus und ging in
eine WG. Wir lebten in einem altem Kotten umgeben von schöner Natur. Ich fühlte
mich immer noch schlecht. Und tat das, was ich immer tat wenn‘ s mir schlecht
ging … ich zählte Kalorien, Korn-Gläschen, Joints und nun auch noch die
Schnittwunden an meinen Armen…dein Buch fand seinen „Ehrenplatz“ in
meinem neuem Zimmer im Regal…Irgendwann Abends lag ich im Bett und fischte
das Buch aus dem Regal…Ich las und fand die Sache mit Jesus immer noch
freakig. Aber ich beschloss mal etwas kürzer zu treten. Ich strich Partys,
Korn-Gläschen und die Joints von meiner Liste…. Die Magersucht blieb mir
allerdings heilig… Ich hielt gut ein paar Wochen durch…dann kam der
„Jahrhundertsommer Michaela“. Ich wurde morgens wach, die Sonne
schien und ich beschloss zu Fuß die 10 Kilometer zu meinen Eltern zu gehen. Ich
weiß bis heute noch nicht, wieso ich unbedingt zu Fuß gehen wollte … *kopfschüttel*.
Jedenfalls ging ich los, die Sonne schien super heiß am Himmel. Ich fühlte mich
erinnert an meinen Marsch aus meiner „Horrornacht“ damals. Damals war
es dunkel und kalt…. Nun zog ich vorbei an Blumen und Kornfeldern. Es war
hell und warm…Und plötzlich spürte ich Jesus. Ich spürte seine Liebe…Mein
Weg führte mich wieder an einem Kreuz vorbei…Ich blieb kurz stehen und
sagte:“ Nun bist du mein Kumpel.“ Ganz schlicht und einfach fiel mir
nur das ein. Ich ging weiter und warf ihm noch ein kurzes lächeln rüber… ich
wünschte mir, dass dieser Weg nie zu Ende gehen würde, denn er brachte mir
soviel Erkenntnis. Der Weg ging bis heute nicht zu Ende. Denn nun bin ich auf
„seinem Weg“. Nach ein paar Wochen auf seinem Weg, schickte mir Jesus
meinen Freund Tommy (Name verändert) ins
Leben. Ich kannte Tommy zwar schon von
einigen wilden Partys … aber nun war ja alles anders… Tommy hatte gerade 3 Monate Suchttherapie hinter
sich….Er kam in mein Leben….und ich wusste, dass wenn ich ihn behalten möchte, ich auch
mein Leben ändern muss…Heute bin ich stolz darauf sagen zu können, dass ich
seit meiner Begegnung mit Jesus absolut gesund lebe. Mein Leben hat sich an
diesem Tag geändert. Ich habe durch Jesus Liebe erfahren…er hat mir tolle
Eltern geschenkt, er schenkt mir Freude durch das Lachen meiner behinderten
Schwester und Nichte…er hat mir einen wundervollen Mann zur Seite
gestellt…. Ich hab durch Jesus die Gewissheit, dass er in schweren Phasen
meines Lebens bei mir ist. Und irgendwie gab er mir auch dein Buch. So als
wollte er mir damit schon früher etwas sagen, was ich aber noch nicht verstehen
konnte. Ich bin kurze Zeit nach meiner „Erkenntnis“ aus der WG
ausgezogen….dabei ist dein Buch bis heute in einem Umzugskarton verschollen
geblieben…( weggeschmissen hab ich `s sicher nicht). Ich hab seit meiner
„Erkenntnis“ nie wieder drin gelesen…ich hab*s wohl nicht mehr
gebraucht. Ich werde morgen mal den Keller danach durchwühlen…. Heute bist du
mir jedenfalls nach sehr langer Zeit wieder in den Kopf gekommen. Ich hörte ein
Lied. ( schicke dir am Ende mal den Link ) und plötzlich dachte ich an dich.
schnell mal gegoogelt und schwupps war ich hier auf deiner Seite. Eigentlich
wollte ich nur mal kurz Hallo sagen, nun schlag ich mir hier die halbe Nacht um
die Ohren…naja, auch das soll wohl so sein…Als Dankeschön fürs Buch schenk
ich dir nun das Lied was mich heute wieder zu dir gebracht hat….
das Lied kennst du bestimmt. Es ist Blowin` in the wind .
Ich wünsch dir alles Gute,

bleib auf dem richtigen Weg,
D.

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