Auf dem Weg in die analoge Welt

Die gegenwärtige Generation der Jugend ist eine sehr interessante. Ich finde es erstaunlich, mit wieviel Engagement die Piratenpartei in unsere Landtage sticht, mit sogar großem Erfolg. Zwar sind ihre Inhalte ziemlich Gülle, aber ihre Unvoreingenommenheit, ihre Naivität und die Furchtlosigkeit vor Fehlern spiegeln in etwa das wieder, was der moderne Jugendliche von Gesellschaft denkt. Wir sind herausgewachsen aus dem öden Parteientum der 50er-Jahre hin zu einer transparenten Basispolitik, die Menschen wollen eigentlich teilhaben an Gesellschaft, möglichst ohne sich einbringen zu müssen.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Welt rasant verändert. Vielleicht ist das Internet so revolutionär wie der Buchdruck. Die mediale, aber vor allem auch die soziale Realität eines 15-Jährigen von heute unterscheidet sich eklatant von der Jugend eines heute 50-Jährigen. Man kann von den Piraten letztlich halten was man will (die inhaltliche Arbeit ist defizitär bis desaströs), doch eins haben sie erkannt: Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Sie spielen gekonnt auf der Klaviatur des Populismus und bedienen sich der sympathischen Unprofessionalität. Sie interessieren sich nicht für die Schlachten der etablierten Parteien und treffen damit genau den Zeitgeist: Politik ist eigentlich uninteressant, aber wir machen halt trotzdem mal mit.

So in etwa denkt jeder Jugendliche: von Facebook zu Twitter und von Twitter zu Facebook zurück. Der Traum ist doch, mit einem Knopfdruck über politische Themen abstimmen zu dürfen und Meinung einzubringen. Zu Hause vom Schreibtisch aus, das iPad immer in der Tasche. Und meine ganz ehrliche Meinung: Diese Art von Transparenz ist tatsächlich anziehend auf einen jungen Menschen. Bei allem Negativen, was über diese Partei, die eigentlich ja gar keine ist, geschrieben wird muss man sagen: Sie haben den anderen Parteien voraus, dass sie die Jugend ansprechen. Klar wirken sie wie Unkraut im geordneten politischen Blumenbeet, doch sie wollen auch nichts Anderes sein. Mehr stören als hören. Ich werde versuchen zu erklären, wer die Piraten eigentlich wählt und was den Jugendlichen von heute ausmacht:

1. Sie werden gewählt von den Heimatlosen

Das bedeutet nicht obdachlos, sondern vielmehr orientierungslos. Junge Menschen haben heute alles, sie können sich vom iPad über das Auto fast alles leisten. Die Vorarbeit haben unsere Eltern geleistet, die sich damit begnügten, der Karriere, dem idealen Partner und dem Geld hinterher zu rennen. Alles das, worin die Eltern aber ihre Hoffnungen setzten, fällt jetzt in sich zusammen: Nichts ist instabiler als die Wirtschaft, die Aussicht auf Jobs ist mangelhaft und in Partnern findet man nichts weiter als einen “Lebensabschnitt”, aber keine Stütze und Treue. Die Zukunft sieht nicht so rosig aus für uns. Wir suchen nach Orientierung und finden sie nicht. Heimat gibt es nicht, schon gar keine politische oder eine Wertegemeinschaft.

2. Sie werden gewählt von “dem Netz”

Ein Jugendlicher ist heute mehr im Netz zu Hause als in dem Haus seiner Eltern. Die Netzcommunity als “Peer-Group” hat einen starken Einfluss. Politische Eliten haben schon lange den Draht zu dieser Community verloren und die Piraten greifen das wieder auf. Sie wollen die Politik per Knopfdruck. So auch das soziale Leben eines jungen Menschen: Es findet statt im Netz mit gelegentlichen Ausflügen zu dem realen Meeting mit Freunden. Information statt Diskretion und Daten statt Austausch sind gängig. Kein Wunder, dass viele Jugendliche rastlos und unsicher sind auf ihrem Weg zum Glück.

3. Sie werden gewählt von den Enttäuschten

Viele Jugendliche sind vom Leben enttäuscht. Es bietet nur den Moment, aber nicht das Glück. Das Glück, was sie finden, ist nur ein kleiner Augenblick, in dem sie besoffen sind oder mit ihrer Freundin im Arm am Fluss liegen. Aber innerlich sind sie kaputt. Ihr Leben hat keine Themen und wenig Substanz. Besser kann man die Piraten auch gar nicht beschreiben: Sie spiegeln exakt wieder, dass Substanzlosigkeit und Themenarmut nicht wirklich dein Leben ausfüllen können. So freuen sich die Jungen an ihrem Engagement, es ist endlich jemand da, mit dem sie sich endlich identifizieren können. Auch, wenn das Identifikationsobjekt die Substanzlosigkeit ist.

4. Die Piraten sind die Partei des antipolitischen Zeitgeistes

Selbst der “Cicero” schreibt hierzu: “In der Gesellschaft gibt es keine Feindbilder mehr, keine ideologischen
Schlachten und so werden die Piraten von einer Generation getragen, in
der Schein mehr gilt als Sein.” Heute hat ein Jugendlicher alles zu tolerieren, und so sind sie auch letztendlich: sie kennen keine Standpunkte mehr. Ihr Standpunkt ist die Bodenlosigkeit, denn sobald sie sich irgendwo positionieren, sind sie nicht mehr tolerant. Nicht tolerant zu sein bedeutet heute so etwas wie: Unmenschlich. Das, was letztlich resultiert, ist wiederum der Mensch auf der Suche nach einem Halt, einer festen Burg. Wo finden wir das Heute?

5. Die Piraten sind die Partei des Desinteresse

Es ist ein Märchen, dass Menchen sich für politische Themen und vor allem Parteienprogramme interessieren. Kaum einer liest, was die Parteien zu Papier gebracht haben. Platte
Parolen und attraktive Köpfe sind für die Wahlschlachten längst viel
wichtiger. So können die Piraten aus ihrer Not sogar eine Tugend machen. Hast du schon einmal ein Parteienprogramm gelesen? Wahrscheinlich nicht. Wir Jugendlichen interessieren uns schonmal gar nicht dafür. Alles, was Investition bedeutet und sei es nur die Zeit, ist Scheiße. Ein Jugendlicher findet die Schule langweilig, die Politik verödet und das Ehrenamt verpönt. Unsere Generation ist desinteressiert!

Was bleibt? Die Piraten – inhaltlich leer – stellen uns vor den Spiegel unserer Zeit. Junge Menschen, das wird aus diesem Kometenaufstieg ersichtlich, suchen hoffnungslos nach Hoffnung. 

Ich bin stark davon überzeugt, dass sie sie nur dann finden, wenn sie sich mit Jesus Christus beschäftigen. Was du heute brauchst ist am meisten die frohe Botschaft von ihm. Die Bibel sagt über ihn folgendes:

Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. Kolosser 2,9-10

Er ist der, der dem Leben einen Sinn gibt und es wirklich ausfüllt. Auf der Suche nach Glück – weg von Desinteresse, Motivationslosigkeit und Heimatlosigkeit – finden unsere Kinder nur noch den Moment: Sex, Drogen, Thrill: “Lass mal was Verrücktes machen.” ist der Satz unserer Zeit. Doch sie finden nicht einmal die Fußstapfen der Hoffnung.

Jesus ist nicht gekommen, damit wir aus der Welt heraus fliehen können, sondern um uns zu erlösen. Er macht das, was schon besteht, ganz und füllt es aus. Das ist genau das, was Jugendliche heute brauchen. Sie brauchen Erlösung. Wenn du die Evangelien liest, dann sieht du wie er dem physischen Bösen (emotionaler und physischer Krankheit), dem metaphysischen Bösen (Satan und seinen Dämonen) und dem moralischen Bösen (Sünde) begegnete und die Menschen davon heilte. Er sah den kompletten Mensch und heilte ihn.

Er hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. Kolosser 1,13-14

Es ist eine wahnsinnige Botschaft, dass jemand mit hineinversetzt wird in sein Reich, das auf der Erde wie im Himmel existiert. Es ist ein Reich von Bedeutung und Sinn und gibt jedem eine Aufgabe. Es gibt dem Heimat, der heimatlos ist und bringt ihn in sein Vaterland. Es ist Gemeinschaft, eine Community, die echte Beziehungen trägt und hilft, im Leben zurecht zu kommen. Die Botschaft von Jesus ist deswegen so attraktiv für junge Menschen, weil sie genau auf die Probleme eingeht, die die Jugend hat: Orientierungslosigkeit (Gott bietet Wahrheit und Standpunkte), Desinteresse (es ist gut, sich in etwas zu investieren und macht sogar Spaß!), Hoffnung (die Botschaft hat Ziel und Sinn, entgegensetzt ihrem Leben) und Community (es bietet Beziehungen). Das ist alles, was der Mensch braucht.

Doch diese Boni gibt es nur durch die Vergebung der Sünden. Das ist die Basis für ein neues Leben mit Sinn und Fülle. Gott hat alles vorbereitet, damit er dir einen Sinn gibt und dein Leben so ausfüllt, dass du nie wieder zu dem alten Leben zurück willst. Er ging ans Kreuz, damit du nicht hoffnungs- und heimatlos bist. Vergebung und ein wirklich erfülltes Leben gibt es nur bei ihm!

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