Wir glauben nur das, was wir sehen. Und darum glauben wir alles, seit es das Fernsehen gibt.

Hören Sie mir also zu. Hören Sie mir zu.
Fernsehen ist nicht die Wahrheit. Es ist ein gottverdammter Vergnügungspark. Fernsehen ist ein Zirkus, ein Karneval, eine reisende Truppe von Akrobaten, Erzählern, Tänzern, Sängern… Missgeburten, Löwenbändigern und Fußballspielern. Wir töten nur die Langeweile. Die Wahrheit erhalten Sie nur von Gott.. Nur dort werden Sie je wirkliche Wahrheit finden. Aber hier? Nie im Leben hören Sie hier die Wahrheit. Wir erzählen Ihnen, was Sie hören wollen. Wir sagen, dass Kojak den Täter immer fängt. Dass bei Archie Bunker nie einer an Krebs stirbt. Und steckt der Held auch
in der Klemme – Sie wissen doch: Am Ende der Stunde wird er gewinnen. Wir erzählen Ihnen, was Sie hören wollen. Wir handeln mit Illusionen. Nichts davon ist wahr.

Aber Sie sitzen da, Tag für Tag, Abend für Abend, Leute jeden Alters, jeden Glaubens. Und langsam fangen Sie an zu glauben, was wir Ihnen vorgaukeln. Sie denken, dass die Röhre real ist und nicht lhr Leben. Sie tun, was Ihnen die Röhre sagt. Sie kleiden sich wie die Röhre, erziehen lhre Kinder wie sie, denken wie sie. Das ist Massenwahnsinn! Sie sind doch irre! Um Gottes willen – SIE sind die Realität! Wir sind die Illusion!

Also stellen Sie lhren Fernseher jetzt aus. Sofort. Stellen Sie ihn aus! Und lassen Sie ihn aus. Warten Sie nicht, bis ich meinen Satz zu Ende gesprochen habe. Schalten Sie ihn aus!“

Der Fernseher ist mein Hirte. Mir wird viel mangeln.
Er lagert mich auf dem Sofa. Er verführt mich, nichts für den Namen des Herrn zu tun, weil er meine Zeit verschlingt.
Er hält mich davon ab, dem Herrn zu folgen, weil er so viele Shows und Filme präsentiert, die ich sehen muss.
Er unterweist mich in den Dingen der Welt, und bewahrt mich davor, Gottes Wort zu studieren. Er erquickt meine Seele mit Ausreden, damit ich nicht zur Bibelstunde muss.
Er leitet mich in den Pfaden des Versagens, damit ich nichts tue um seines Namens willen.
Auch wenn ich hundert Jahre alt werde, werde ich immer noch den Programmen folgen. Ich fürchte nichts Übles, denn mein Fernseher ist bei mir und lenkt mich ab.
Seine Töne und Bilder, sie trösten mich.
Er bereitet vor mir Unterhaltung angesichts meiner Familie, und hält mich davon ab, mich mit ihr zu beschäftigen.
Er hat mein Haupt mit Ideen gefüllt, die von Gottes Wort abweichen. Mein Mund fließt davon über.
Fürwahr, Güte und Huld werden mich verlassen alle Tage meines Lebens. Ich werde die beiden nicht erleben oder anderen bringen, denn ich habe keine Zeit dafür, den Willen des Herrn zu tun.
So werde ich wohnen in geistlicher Armut alle Tage meines Lebens.
Gestern Abend kamen mein Frau und ich auf das sensible Thema ‚Sterbhilfe’ zu sprechen. Am Ende habe ich ihr gesagt: „Wenn es mir mir einmal so weit ist, daß mein Leben nur noch von Maschinen abhängt und ich von Flüssigkeiten aus einer Flasche ernährt werde, dann laß mich nicht im Stich. Sorg dafür, daß die Maschinen abgeschaltet werden, die mich am Leben erhalten!“ Da ist sie aufgestanden, hat den Fernseher und den Computer ausgemacht und mein Bier weggeschüttet.

Foto: !!!

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