Klage gegen Gott

Die Menschheit versammelt sich am Ende aller Zeiten vor Gottes Thron. Jetzt haben sie die Möglichkeit, Gott zu sagen, wie ungerecht er ist. Wie viel Leid hat er zugelassen? Eine Frau, die in einem Konzentrationslager vieles zu Unrecht erleiden musste klagt an: „Das soll ein Gott der Liebe sein?! Wie kann er über uns Gericht sitzen? Was versteht er schon von unserem Leid? Hat er denn jemals leiden müssen?“

Ebenso ein Schwarzer: „Weil ich schwarz bin wurde ich auf eine Sklavengaleere gebracht und musste für die Weißen arbeiten. Ich hatte keinerlei Rechte. Wie ein Tier wurde ich behandelt. Ein anderes Mädchen klagt das Leid, das sie das ganze Leben lang ertragen musste, nur weil sie unehelich geboren wurde.

„Du hast gut reden, Gott!“, „Du bist im Himmel auf deinem Thron und hast keine Ahnung, was wir hier durchmachen müssen!“, „Du willst uns beurteilen, obwohl du gar nicht weißt, was es bedeutet ein Mensch zu sein, zu hungern, zu dürsten und zu sterben.“ So und ähnlich lauten die Anklagen an den Schöpfer der Welt.

Auf einmal hat jemand, eine zündende Idee: „Gott, wir werden dich verurteilen!“ Ein Gremium der Menschheit wird gebildet und beschließt: Bevor Gott das Recht hat, uns zu richten, soll er selbst das ertragen, was wir Menschen erleben müssen.

Dabei müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Gott soll die schlimmsten Erniedrigungen durchleben, die einem Menschen widerfahren können. Es soll darüber gemunkelt werden, wer sein wirklicher Vater war. Er soll versuchen, den Menschen zu vermitteln, wie Gott ist  und selbst behaupten, Gott zu sein. Schließlich soll ihn ein Prozess mit falschen Anschuldigungen gemacht werden. Am eigenen Leib, soll er erfahren, wie es ist, von Freunden verraten und verlassen zu werden. In dem Gericht soll er zu Tode verurteilt werden, danach grausam gequält und gefoltert werden.

Wie die Menschen so wild durcheinander reden und wüste Anschuldigungen vortragen, kommt es immer Menschen in den Sinn, dass diese Sache sich bereits abgespielt hat.

Jesus ist auf diese Erde gekommen. Er wurde in einem ärmlichen Stall von einer Jungfrau als Jude geboren. Er behauptete Gott zu sein, erntete aber nur Spott. Sein Körper wurde am Kreuz brutal misshandelt. Man brauch Gott nicht mehr anzuklagen. Es ist bereits ein Urteil gefällt worden. Erfreulicherweise ist es zu unseren Gunsten.

„Unsere Leiden hat er getragen. Und unsere Schmerzen, er hat sie auf sich genommen. Wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünde willen. Die Strafe lag auf ihm, zu unserem Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“ (Jesaja 53)

Gott ist ein Mensch geworden und hat unser Leid getragen. Um uns zu retten, hat Gott seinen Sohn nicht verschont. Der Apostel Paulus, der in seinem Leben auch durch viel Leid gegangen ist, drückt es im neuen Testament so aus: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ Am Kreuz ist die Antwort auf unser Leiden. Hier ist Kraft, Leid zu ertragen und durchzuhalten. Gott veranlasst es nicht immer, dass wir vor den Leiden bewahrt werden, aber er trägt durch sie hindurch. Martin Luther sagte: „Wenn man das Ende nicht sieht, ist alles Leiden unerträglich.“ Wenn es keinen Gott gibt, was gibt es dann noch für eine Hoffnung für unser Leid? Die Bibel liefert die einzige zufrieden stellende Antwort: „Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offenbarung 21,4)

Interessant sind in diesem Zusammenhang die christlichen Friedhöfe Neuguineas. Die Kreuze auf den Gräbern haben dort auf der Querlatte mehrere kleine Kreuze. Weshalb? Das Kreuz Christi trägt die vielen kleinen Kreuze des täglichen Lebens.

 

 

 

 

 

Nach einem Auszug aus Peter Hahnes Buch “Schluss mit lustig”

Kommentare

  1. ali

    Dein gottesbild ist falsch. dein Menschenbild noch vielmehr.
    du denkst zu schlecht von gott und zu gut von dir. wahrscheinlich hast du keine gesunde selbsterkenntnis.
    ali

    Grund für das Sterben von Jesus ist die Sünde des Menschen. Sünde ist nicht nur eine moralische Verfehlung (z.B. Lüge), sondern als Sünde bezeichnet die Bibel die grundsätzliche Trennung des Menschen von Gott. Diese Trennung kann der Mensch aus eigener Anstrengung nicht überwinden, auch nicht durch gute Werke.

    Weil es für den Menschen unmöglich ist, die Trennung zu überwinden ist Gott selbst Mensch geworden. Jesus, der Sohn Gottes starb stellvertretend für die Sünden aller Menschen am Kreuz.

    Der Tod von Jesus bedeutet also das stellvertretende Sterben des Unschuldigen an der Stelle der Schuldigen. Indem Jesus die Strafe für die Sünde – den leiblichen und den geistlichen Tod – freiwillig auf sich nimmt, obwohl er sie niemals hätte erleiden müssen, bezahlt er an unserer Stelle.

    Seither gilt jedoch: Wir brauchen die Schuld nicht mehr zu bezahlen, wir sind schuldenfrei und rein vor Gott. Das ist der Sinn des stellvertretenden Todes.

    Der Tod Jesu hat in der Bibel einen zweiten Aspekt: den des Gerichts. Indem wir von Gott abgefallen sind, haben wir gegen Gottes Gerechtigkeit verstoßen, oder anders ausgedrückt: werden wir dem Ziel Gottes mit unserem Leben als seine Geschöpfe nicht mehr gerecht. Es bleibt ein Mangel, ein Fehlbetrag: eine Schuld. Diese Schuld besteht auch sozusagen juristisch, und zwar vor Gottes Richterthron.

    Gott ist derjenige, der beurteilt und verurteilt. Er hat über uns ein Gerichtsurteil gefällt, das seit dem Sündenfall gültig ist, ja sogar teilweise vollstreckt wird: indem wir sterben müssen.

    “Durch einen einzigen Menschen, durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Weil nun alle Menschen gesündigt haben, sind sie alle dem Tod ausgeliefert.” (Römer 5, 12).

    Wenn Jesus also unsere Schuld beglichen hat, dann muss dies auch Folgen für das über uns ausgerufene Gerichtsurteil haben. Und in der Tat: Jesu Tod erfüllt Gottes Gerechtigkeit. Jesus hat den Anforderungen, die Gott in seiner Gerechtigkeit an uns stellt, Genüge getan an unserer Stelle. Weil er gerecht ist, sind wir es auch, wenn wir an ihn glauben. Wer nicht an ihn glaubt, bleibt in der Ungerechtigkeit, dem Ungenügen und daher unter dem verhängten Urteil

    “Wer an ihn glaubt, der wird nicht verurteilt werden. Wer aber nicht an den Sohn Gottes glaubt, über den ist wegen seines Unglaubens das Urteil schon gesprochen.” (Johannes 3, 18).

    Der Tod von Jesus am Kreuz bedeutet also nicht nur die Sühnung unserer Schuld, nicht nur die Aufopferung des Unschuldigen, sondern auch die endgültige Vollstreckung des Urteils und damit das Ende des Gerichtsprozesses in Sachen “Gott gegen die ganze Menschheit”.

    Deshalb hat Golgatha den Charakter einer Gerichtsszenerie; es ist der Ort, wo Gott mit dem Menschen Gericht gehalten hat in Gestalt seines Sohnes. Das letzte Gericht für die Menschen wird außerhalb von Zeit und Geschichte stattfinden, und dort wird es nur zwei Urteile geben: unschuldig, weil durch den Glauben in Jesus bereits “hingerichtet” – und schuldig, weil ohne Glauben noch nicht gerichtet.  

  2. nelle

    Jesus

    Es ist doch nicht mein Problem, wenn Gott seinen einzigen Sohn an ein Kreuz nageln lässt! Wieso muß euer lebendiger Gott immer morden und bestrafen, um dann zu sagen wie lieb er euch doch hat?
    Erziehung mit Gewallt nenne ich das und die ist heute verboten.
    Es so viel Leid auf der Welt und was macht Gott? Nichts, er hat ja seinen Sohn geopfert, oder was?
    Super, der sitzt jetzt bei ihm und was war jetzt so schlimm? Wo ist das Opfer, wenn der Sohn jetzt wohlbehalten bei Papa ist?
    Für mich ist Jesus nicht gestorben, das ist eine zu menschliche Sichtweise, zurecht gesponnen für die Gläubigen. Für meine Fehler muß ich selbst einstehen, die kann mir keiner abnehmen.

  3. ali

    Dreieinigkeit oder Trinität (vom lat. tres = drei) ist die Lehre, dass Gott ein göttliches Wesen in drei Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist) ist. Betrachten wir die Bibel im Blick auf die D. Gottes, so ist zunächst festzustellen, dass sich der Begriff „D.“ oder „Trinität“ nirgends findet. Der Begriff wurde vermutlich erst von Theophilus von Antiochia um 180 n. Chr. geprägt und von Tertullian bald darauf ausgestaltet. Dass der Begriff nicht vorkommt, schließt aber keineswegs aus, dass die Sache, die der Begriff zusammenfasst, an vielen Stellen der Heiligen Schrift deutlich zum Ausdruck gebracht wird. Hier ist zunächst an die „trinitarischen Formeln“ („Vater, Sohn und Heiliger Geist“), Beschreibungen oder Erzählungen zu erinnern, die sich mehrmals im Neuen Testament finden, etwa in Mt 3,16 f.; 28,19; 1. Kor 12,4-6; 2. Kor 13,13; Eph 4,3-6; 1. Petr 1,2; Hebr 10,29-31; Jud 20.21; Offb 1,4 f. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind hier zusammengestellt oder in ihrem (innertrinitarischen) Handeln aneinander beschrieben. Weitere relevante Stellen sind z. B. Mk 1,9-11; Lk 1,35; 3,21 f.; Joh 3,34-36; 14,26; 16,13-15; Apg 2,32 ff.; Röm 15,16.30; 2. Kor 3,4-6; Eph 1,13 f.; 2,18-22; 3,14-17; 2. Thess 2,13 f.; 1. Tim 3,15 f.; Hebr 9,14.

    Die Lehre von der D. kann so formuliert werden:

    Es existiert ein einziger wahrer Gott (Monotheismus). Dieser wirkt und offenbart sich als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Heilige Geist ist Gott – wesenseins existierend, und doch in drei Personen offenbar. Jesus Christus hat während seiner irdischen Existenz zwei Naturen besessen: wahre Göttlichkeit und wahre Menschlichkeit. Er war wirklicher Mensch: Er wuchs heran vom Kind zum Mann, empfand Hunger und Durst, Müdigkeit und Schlaf, Trauer und Freude. Er erlitt körperlichen und seelischen Schmerz und schließlich den Tod (vgl. Mt 2,1; Lk 4,2; 19,41; Joh 4,6; 13,21; 19,28.30 u.a.). Doch zugleich war und ist er wirklicher Gott. Er besaß Macht über die Natur, konnte die Gedanken der Menschen erkennen, Sünden vergeben, Krankheiten wunderbar heilen und Tote zum Leben erwecken. Die ganzen Evangelien sind voll von solchen Berichten. Dennoch unterschied er sich von Gott dem Vater insofern, als er in seiner irdischen Existenz irdischen Grenzen zum Teil unterworfen war: Er besaß in dieser Zeit keine Allgegenwart und Allwissenheit, sondern entäußerte sich freiwillig dieser Eigenschaften (Kenosis; vgl. v.a. Phil 2,6-11). Dies war vor seiner Menschwerdung anders und  änderte sich wieder nach seiner Auferstehung und Erhöhung zum Vater. Die Zeit seiner Menschwerdung wird deshalb auch treffend als „status exinanitionis“ („Zustand der Selbstentäußerung/Selbsterniedrigung der Gottheit“) bezeichnet. Wird dies nicht beachtet, dann entstehen solche Missverständnisse und Fehldeutungen wie bei den Arianern und Zeugen Jehovas. Murray J. Harris spricht von der „substantiellen Einheit“ und „personalen Unterschiedenheit“ von Vater, Sohn und auch Heiligem Geist. Er führt aus: „Obwohl er theós (Gott) ist, wird Jesus niemals patér (Vater) oder kýrios ho theós (= JHWH elohim) oder ho mónos alethinos theós (der einzige wahre Gott) genannt … In binitarischen oder trinitarischen Abschnitten oder Formulierungen wird nur der Vater, niemals der Sohn (oder Geist)  als  ho theós bezeichnet (z.B. binitarisch: 1. Kor 1,3; 8; trinitarisch: 12,4-6; 2. Kor 1,21-22; 13,14)“ (Harris, Jesus as God,  1992, 275).

    Von verschiedenen Richtungen, etwa der Liberalen Theologie, des Islam und von Sekten wie z.B. den Zeugen Jehovas wird insbesondere die Gottheit des Sohnes Jesus Christus bestritten. Nachfolgend deshalb ein Überblick über  Bibelstellen, die dokumentieren, dass JHWH (das alttestamentliche Tetragramm für den Namen Gottes; s. Jehova-Name) und Jesus eins sind. Diese Einheit wird etwa an den Eigenschaften deutlich, die JHWH und Jesus gemeinsam haben. Aus der Fülle der Prädikate und Bibelstellen kann hier nur eine kleine Auswahl genannt werden.

    a. JHWH ist Gott
    (1. Mose 1,1; 5. Mose 6,4; Ps 45,6 f.) – und Jesus ist Gott (Joh 1,1.18; 20,28; Röm 9,5; Tit 2,13; Hebr 1,8; 2. Petr 1,1; s.u.).

    b. JHWH ist Herr in Herrlichkeit
    (1. Mose 15,7; 2. Mose 20,2; 4. Mose 6,24 ff.; 5. Mose 6,4) – und Jesus ist Herr in Herrlichkeit (Mk 12,35 ff.; Lk 2,11; Joh 20,28; Apg 2,36; 10,36; Röm 10,9; 1. Kor 8,5 f.; 12,3; 16,22; 2. Kor 4,5; Phil 2,11; 1. Petr 2,3; 3,15; Jak 2,1).

    c. JHWH ist Erster und Letzter, Alpha und Omega  
    (Jes 41,4; 48,12; Offb 1,8) – und Jesus ist Erster und Letzter, Alpha und Omega (Offb 1,17 f.; 2,8; 22,12-16).

    d. JHWH ist Retter und Erlöser
    (Ps 130,7 f.; Jes 43,3.11; 48,17; 54,5; 63,8 f.; Lk 1,47; 1. Tim 4,10) – und Jesus ist Retter und Erlöser (Mt 1,21; Lk 2,11; Joh 1,29; 4,42; Apg 20,28; Eph 1,7; Tit 2,13; Hebr 5,9; 9,12).

    e. JHWH ist himmlischer König
    (Ps 95,3; Jes 43,15; 1. Tim 6,14-16) – und Jesus ist himmlischer König (Offb 17,14; 19,16).

    f. JHWH ist himmlischer Richter
    (1. Mose 18,25; Ps 50,4.6; 96,13; Röm 14,10) – und Jesus ist himmlischer Richter (Joh 5,22; 2. Kor 5,10; 2. Tim 4,1).

    g. JHWH ist Schöpfer
    (1. Mose 1,1; Hiob 33,4; Ps 95,5 f,; 102,26.; Jes 40,28) – und Jesus ist Schöpfer (Joh 1,2 ff.; Kol 1,15-18; Hebr 1,1 ff.).

    h. JHWH existiert von Ewigkeit her
    (1. Mose 1,1; 2. Mose 3,15; Ps 90,2; Dan 6,27; Röm 1,20) – und Jesus existiert von Ewigkeit her (Joh 1,1; 8,58; 12,41; 17,5; 1. Kor 10,4; Phil 2,6; Hebr 9,26; 13,8; Jud 25

    i. JHWH vergibt Sünden
    (2. Mose 34,6 f.; Neh 9,17; Dan 9,9; Jona 4,2) – und Jesus vergibt Sünden (Mk 2,1-12; Apg 5,31; 26,18; Kol 2,13; 3,13).

    j. JHWH weckt Tote auf
    (1. Sam 2,6; Mt 22,31 f.; Joh 5,21; Apg 2,24; 3,15; Röm 4,24; 2. Kor 1,9) – und Jesus weckt (auch im Endgericht!) Tote auf (Lk 7,11 ff.; Joh 5,21; 6,40; 11,39 ff.).

    k. JHWH empfängt Lobpreis und Anbetung von Engeln und Menschen
    (5. Mose 32,43; Ps 22,28; 66,4; 95,6; 97,7;  99,9; Jes 45,23; Offb 14,7; 19,10) – und Jesus empfängt Lobpreis und Anbetung von Engeln und Menschen (Mt 2,2; 14,33; 28,9. 17; Joh 5,23; 20,28; Apg 1,24; 7,59 f.; 9,10 ff.; 22,16 ff.; 1. Kor 1,2; 16,22; 2. Kor 12,8; Phil 2,10 f., Hebr 1,6; Offb 5,8 ff.)

    Hinzu kommt noch eine ganze Reihe weiterer  gemeinsamer Prädikate und Eigenschaften, etwa  „Licht“, „Fels“, „Hirte“, „Lebensspender“ und „Allgegenwärtiger“. Auffallend ist auch, dass die „Ich-bin“-Worte Jesu im Johannes-Evangelium (z.B. Joh 6,35; 8,24; 8,58; 11,25; 18,4-6) unmittelbar auf den JHWH-Namen hinweisen (vgl. 2. Mose 3,14!). Der Neutestamentler Murray J. Harris hält als Ergebnis seiner umfangreichen exegetischen Untersuchung sämtlicher relevanter Bibelstellen zum Thema „Jesus as God“ fest: „Es ist sicher, dass der Begriff ´theós` (´Gott`) auf Jesus Christus in Joh 1,1 und Joh 20,28 angewandt wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er in Röm 9,5; Tit 2,13; Hebr 1,8 und 2. Petr 1,1 auf Jesus Christus bezogen wird, wahrscheinlich auch in Joh 1,18 … Wenn Jesus als ´theós` (´Gott`) oder ´ho theós` (´der Gott`) bezeichnet wird, dient dies dazu, seine Gottheit expressis verbis zu bestätigen. Sicherlich steht oder fällt aber die neutestamentliche Lehre von der Gottheit Christi nicht mit der Zahl der Stellen, an denen Jesus ´theós` genannt wird. Sogar wenn der Titel niemals in bezug auf Jesus gebraucht würde, ist seine Gottheit offensichtlich. Zum Beispiel ist er Empfänger der Anbetung von Menschen und Engeln und des rettenden Glaubens. Er übt  Funktionen aus, die ausschließlich Gott zukommen, etwa beim Schöpfungsakt, beim Vergeben von Sünden und beim Endgericht. Bittgebete werden an ihn gerichtet. Alle göttlichen Attribute sind ihm eigen. Er trägt zahlreiche Titel, die im Alten Testament auf JHWH bezogen werden“ (Harris 1992, 271. 293; Übersetzung: L. G.).  

  4. Christian M.

    Jesus = Gott ?

    Hallo mal wieder!

    “Er behauptete Gott zu sein, erntete aber nur Spott.”

    Wann hat Jesus denn behauptet, Gott zu sein?
    Ich weiß, dieses Argument bezieht sich auf die Trinitätslehre. Aber mir fallen bei solchen Gelegenheiten immer die Worte Jesus’ ein, nachdem er von den Toten auferstanden war: “Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.” (Joh 20,17)

    Die Trinitätslehre bezieht ihre Schlußfolgerungen aus lediglich philosophisch gedeuteten Stellen der Hl. Schrift. Wenn man aber das nimmt, was Jesus über sichund den Vater im Himmel gesagt hat, dann muß man die Trinitätslehre verwerfen (lasse mich gerne eines besseren belehren, aber bisher haben es einige versucht und noch keiner geschafft).

    MFG,

    Christian M.

  5. wolke

    Klage gegen Gott

    Liebe Leute,

    nachdem so viele Leute soviel Negatives geschrieben haben, ist hier auch einmal etwas Positives.

    Am Tag meiner Kündigung habe ich natürlich geklagt, warum Gott das nur zulassen konnte. Viel habe ich gebetet (ca. 2h). Am nächsten Tag aber hatte ich schon den inneren Frieden und die Gewissheit wieder, dass Gott für mich sorgt.  

    Wann wird Markus Böck eigentlich getauft? Es müsste in den nächsten Monaten ja passieren, falls dem noch nicht so ist.

    Grüße,

    Wolfram

  6. ali

    bodo, gott ist nie und nimmer schuldig:

    Im ersten Johannesbrief lesen wir, “dass Gott Licht ist, und in ihm ist keine Finsternis” (1,5). Gott ist der absolut Reine und Vollkommene (Mt 5,48), und die Engel bekunden: “Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth” (Jes 6,3). Er ist der “Vater des Lichts” (Jak 1,7), und so kann das Böse niemals von ihm kommen. Die Herkunft des Bösen bringt die Bibel in Zusammenhang mit dem Fall Satans, der einst ein Cherub, ein Lichtengel, war und “gleich dem Allerhöchsten” (Jes 14,14) sein wollte. In Hesekiel 28,15ff ist sein Stolz und Fall beschrieben:

    “Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, da du geschaffen wurdest bist dich deine Missetat gefunden hat. Denn du bist inwendig voll Frevels geworden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt. Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes und will dich ausgebreiteten Cherub aus den feurigen Steinen verstoßen. Und weil sich dein Herz erhebt…, darum will ich dich zu Boden stürzen.”

    Dadurch, dass das erste Menschenpaar auf die Versuchung einging, gerieten sie selbst unter die Knechtschaft der Sünde. Das Böse hatte somit Eingang in diese Schöpfung gefunden. Offenbar ist dem Satan hierdurch der Herrschaftseinbruch in diese Welt gelungen: “Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel” (Eph 3,12)

  7. Bodo

    Gott?

    hallole
    zuerstmal, schoen das es diese webseite gibt und sie nicht von irgendwelchen “spinnern” betrieben wird.

    zum thema:
    auch ich klage gegen gott!!!
    ich muss auch zugeben das ich eine riesen wut ihm gegenueber verspuere, werde aber versuchen mich trotzdem “gewaehlt”auszudruecken.

    erstmal, glaube ich an gott?
    -ich meine schon, bin aber kein fan von ihm.
    wobei ich zwischen gott und jesus (mit ihm hab ich eigentlich kein problem) unterscheide!
    -denn wenn es keinen gott gibt, dann gibt es auch keinen hoeheren oder tieferen sinn des daseins. und wenn es den nicht gibt->was solls dann?
    -wenn es gott gibt, mag er mich ruhig verdammen, aber ich will ihm wenigstens zuvor bescheidstossen!
    (klingt a bisserl bloed,aber wie soll mans sonst sagen)

    wenn es gott gibt, dann gibt es keine frage,
    DANN IST ER SCHULDIG!!!

    Warum?
    ganz einfach- er hat doch die ganze sache ins rollen gebracht! oder?

    -am anfang gab es nichts ->nur ihn.
    und er hat dann wohl aus purer langeweile alles erschaffen.
    solange es sich dabei um leb-und empfindungslose materie handelt ist ja auch alles ok.
    doch mit welchem recht erschafft er leben und zwingt es zu einem & in ein dasein, welches es vieleicht gar nicht will?
    (wer es moechte und damit gluecklich ist ->bitte schoen.
    aber was ist mit den anderen?)
    stattet es mit eigenschaften, instinkten, wesenszuegen usw aus. steckt es dann in ein von ihm bestimmtes umfeld.
    UND HAT DANN NOCH DIE FRECHHEIT es dafuer bestrafen/richten zu wollen,
    wenn ihm das ergebnis nicht passt!!!

    –HERR, DU HAST MICH SO GESCHAFFEN WIE ICH BIN.
      ALSO SIEH ZU WIE DU DAMIT KLARKOMMST!!!—

    er hat das gute,aber auch das boese erschaffen.
    und nun werden wir dafuer bestraft.
    TOLL, EIN “WIRKLICH” GERECHTER GOTT???

    PS: die geschichte mit jesus ist zwar gut und schoen.
    aber da er WUSSTE das er gottes sohn ist,
    er dafuer genuegend beweise hatte (auch fuer sich selbst),
    er den tieferen sinn des ganzen mit dem ganzen drumherum erkennen konnte,
    WAR DAS DOCH EIGENTLICH KEINE SO GROSSE LEISTUNG!
    ich respektiere zwar das er fuer uns gelitten hat,
    ABER DAS TUN MILLARDEN MENSCHEN SEID TAUSENDEN JAHREN,
    und zwar max mit der HOFFNUNG auf erloesung,
    NICHT MIT DEM WISSEN!!!

    PPS: meiner meinung nach kann jeder glauben was er will, und ich moechte auch hier niemanden fuer seinen glauben oder nicht glauben angreifen.
    jene welche gluecklich mit gott und der kirche sind, schoen fuer euch, ich bins aber nicht.
    ich wuerde mich aber freuen, hier eine moeglichkeit zu finden um darueber diskutieren zu koennen.

    gruss bodo

  8. ali

    noch eine Fabel zum gähnen:
    Vor allem die frommen Oberhäupter in Jerusalem lehnten ihn ab, weil er ihre Kreise störte. Er hinterfragte ihre gesetzlichen Frömmigkeitsformen. Dafür brachten sie ihn ans Kreuz. Er hätte sich natürlich dagegen wehren können. Doch der Sohn unterstellte sich dem Willen seines himmlischen Vaters bis zur letzten Konsequenz. Er litt und starb für die Liebe Gottes zu uns sündigen Menschen. Er ließ sich zur Sünde machen und trug sie hinauf an das Fluchholz von Golgatha. Hier zeigte sich die Liebe Gottes in Reinkultur als eine Macht ohnegleichen!

    Doch Jesu Leiden und Sterben hatte noch eine dritte Seite. Es rückt allen Leidenden vor Augen, dass sie in ihrer Not nicht allein sind. Gott mag uns alle so sehr leiden, dass er für und mit uns leidet. Jesus weiß, welchen Schmerz es bringt, wenn Eisennägel durch menschliche Muskeln, Sehnen und Knochen gehämmert werden. Wie elend einer ist, wenn die Tränen aus den Augen quellen und übers Gesicht laufen, ohne dass sie eine Hand wegwischen kann. Weil er selbst als schwacher und völlig hilfloser Mensch am Kreuz hing, versteht Gott unsere Schmerzen und unsere Qual bis zur letzten Neige. Unsere Schreie gehen auf in seinem Schrei der Verlassenheit. Wenn auch Gott dazu schwieg, war er doch ganz nahe!

    Aber wer will schon gerne mit Leiden und Schmerzen in Verbindung gebracht werde? Wir bewegen uns doch lieber in dem Stück heile Welt, in dem das Leiden möglichst fern ist. Unsere Glückwünsche zu den Geburtstagen oder zum Jahresbeginn zielen alle auf Gesundheit und friedliches Leben. Aber geht es immer nach unseren Wünschen? Hochtrabende Höhenflüge von Wissenschaft und Technik haben das Leid noch nicht aus der Welt geschafft. Oft meldet es sich ohne jede Vorankündigung.

    Es gibt eine Fabel von Richard Adams »Unten am Fluss«. Sie erzählt von einer Kolonie wilder Kaninchen, die an einem Fluss ihr Leben fristen. Sie leiden darunter, dass sie oft nicht genug Nahrung finden. Eines Tages werden sie sogar durch ein Bauprojekt aus ihrer natürlichen Umgebung verdrängt. Unterwegs jedoch entdecken sie eine neue Rasse von Kaninchen, die sehr groß und wunderschön ist. Sie haben ein glänzendes Fell und ihre Krallen und Zähne sind makellos. Die wilden Kaninchen fragen erstaunt, wie es kommt, dass es ihnen so gut geht. »Müsst ihr denn nicht nach Futter suchen? Habt ihr nicht unter Ängsten zu leiden?« Die zahmen Kaninchen erklären ihnen, dass sie mehr als genug Futter in Form von Karotten, Äpfeln, Kohlblättern und Getreide vorfinden. Ihr Leben sei einfach großartig. Mit Leiden hätten sie nichts zu tun.

    Aber nach einigen Tagen fällt den wilden Kaninchen auf, dass immer mal eins der größten und schönsten Kaninchen verschwunden ist. »Ach, das kommt gelegentlich vor«, erklären ihnen die zahmen Tiere. »Doch das beunruhigt uns nicht, denn hier gibt es viel zu viel Gutes, das wir genießen.« Schließlich finden die wilden Kaninchen heraus, dass das ganze Land mit Fallen übersät ist. Leiden und Sterben hängen wie eine ständige Bedrohung über den Köpfen der zahmen Kaninchen. Aber das nehmen sie für ihr bequemes Leben gerne in Kauf. Sie schließen ganz bewusst die Augen vor der Tatsache, dass ihr Leben nur an einem seidenen Faden hängt.

    Diese kleine Fabel bestätigt, dass die meisten Menschen das Leiden ausklammern, so lange es nur geht. Denn zum Leiden gehören eingeengt zu werden, verzichten, Schmerzen ertragen müssen. Und erfahren müssen, dass Gott manchmal auch zu unseren Gebeten schweigt. C.S. Lewis schrieb: »Es ist, als ob eine Tür zugeschlagen wird. Man hört nur noch, wie sie von innen doppelt verriegelt wird. Danach ist Schweigen.« Natürlich hängt das mit dem tiefen Riss zusammen, der durch die Rebellion des Geschöpfes gegen den Schöpfer entstanden ist, wie wir schon feststellten. Der Missbrauch der menschlichen Willensfreiheit ist die Ursache des Verhängnisses. Doch wir fanden bereits heraus, dass Gottes Liebe die Leidenden festhält. Durch den Sohn hat jeder leidende Mensch einen sicheren Zugang zu Gott. Es ist ja bezeichnend, dass die Geschichte, die die Bibel erzählt, am gleichen Ort endet, wo sie beginnt, nämlich im Paradies! Die Frage ist nur: Wie findet ein Leidender den Weg dorthin, wenn Gott zu schweigen scheint? Er führt auf jeden Fall über das Kreuz von Golgatha.

    Der Nobelpreisträger Elie Wiesel erzählte eine Begebenheit, die für mich das Leiden Christi und das Leiden in der Welt direkt zusammenbindet. Er war als Jude mit 15 Jahren in Buna interniert worden. Dort hatte die SS ein geheimes Waffenlager entdeckt. Es gehörte einem Holländer, der sofort nach Auschwitz gebracht wurde. Doch er war mit einem Knaben zusammen gewesen, der nun vernommen und gefoltert wurde. Da er jedoch schwieg, verurteilte man ihn mit zwei weiteren Gefangenen, bei denen man auch Waffen gefunden hatte, zum Tode. Drei Galgen wurden auf dem Appellplatz aufgestellt. Daran hingen sie dann, die zwei und der Junge. Alle Augen der angetretenen Lagerinsassen ruhten auf dem Kind. Die zwei Erwachsenen starben mit einem Ruf nach Freiheit. Das Kind schwieg. Und weil der Junge so leicht war, verschied er erst nach einer halben Stunde. Da hörte ich hinter mir eine Stimme fragen: »Wo ist jetzt Gott?« Und in Wiesels Herzen antwortete jemand: »Hier ist er; er hängt dort am Galgen!« Der sterbende Junge und der sterbende Heiland waren plötzlich wie miteinander verschmolzen. Jesus starb mit und für diesen Jungen. Von dem Gekreuzigten aber wissen wir, dass er den Tod ein für alle Mal besiegt hat. Seinem Leiden und Sterben folgte seine Auferstehung. Und wenn er mit dem Jungen in Buna starb, wird der Junge auch mit ihm auferstehen.

    Ich bin fest überzeugt, dass alle Leidenden und Sterbenden, die sich im Glauben fest verbinden, mit ihm sterben und auferstehen. Dass er sie mitnimmt in ein Leben, das kein Leiden mehr kennt. Gott lässt seine Welt nicht im Leiden stecken. Er wird eine neue, unvorstellbar vollkommene Welt schaffen, in der niemand mehr Tränen weinen wird! Leiden und Schmerzen bedeuten das jetzige »Noch nicht«. Es weckt in uns die Sehnsucht nach dem, was wir eines Tages sein werden. Wenn unsere Hoffnung ins Schauen übergeht. Wenn wir in Gottes ewiger Herrlichkeit für immer zu Hause sind.

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