The Good-O-Meter

Kommentare

  1. ali

    Richard Schmitz
    Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung. Römer 3,23. 24 a
    Es ist bereits bemerkt worden, daß in dem Schriftteil Römer 3, 21-26 das Herzstück des Evangeliums zu finden ist: die Rechtfertigung durch den Glauben. Zu deren Darlegung ist durch die vorangegangenen Erörterungen von der Schuldhaftigkeit beider, der Heiden wie Juden, der Weg freigelegt worden. Hierdurch vorbereitet, folgen nun die kühnen und gewaltigen Sätze, über die wir uns schon ausgesprochen haben: „Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart“ (21), ferner: „Ich sage von solcher Gerechtigkeit Gottes, die da kommt durch den Glauben“ (22). Dem ersten dieser beiden Sätze fügte der Apostel die Worte bei: „Bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.“ „Gesetz (die Thora) und Propheten“ sind stehende Bezeichnung des ganzen alttestamentlichen Schrifttums. In erhabenen Vorbildern, insbesondere des Opferdienstes, sowie durch immer neue, sich erweiternde Weissagungsworte war das Evangelium von Christus und damit das Neue Testament, wenn auch mehr oder weniger verhüllt, schon im Alten Testament. enthalten. – Das Wort „bezeugt“ weist darauf hin, daß es sich dabei nicht um Lehren, sondern um Tatsachen handelt, die in lebendiger Geschichte ihre Verwirklichung finden würden, wie sie nun, als Paulus den Römerbrief verfaßte, der Geschichte angehörten.

    Der Apostel bezweckt mit jenen vorangestellten beiden Versen 21 und 22 augenscheinlich, zuerst und vor allem zum Ausdruck zu bringen, daß die Gerechtigkeit Gottes – der Inhalt seines Evangeliums – auf Gott selbst als Urheber zurückzuführen ist. „Was hast du aber, o Mensch, das du nicht empfangen hättest?“ (l. Korinther 4, 7.) Schon der Prophet Jesaja, bevor er den Knecht Gottes durch den Gott seine Ratschlüsse zu Ende bringen werde, einführt, verweilt vorerst fünf ganze Abschnitte (41-45) hindurch bei den Gottesbezeugungen: „Ich bin es, der alles tut um meines Namens willen! Ich will meine Ehre keinem anderen geben!“ Kann das Werk der Erlösung anders gedacht werden? Die ganze alttestamentliche Schrift mit der ständigen Wiederkehr der göttlichen Ansage „Ich will!“ ist ein einziges Zeugnis für die Selbstaussage Gottes schon durch Mose in seinem letzten Liede: „Sehet zu, daß ich es bin, und kein anderer Gott außer mir!“ (5. Mose 32, 39). Von hier aus gesehen, ist das Evangelium mit dem Angebot der Gerechtigkeit Gottes in Christus auf eine feste Grundlage gestellt. Das Verfahren, dem Menschen das Heil aus freier Huld zuzuwenden, ist Gott angemessen und seiner würdig.
    Andererseits ist es im Zustand des Menschen begründet, daß er im besten Falle nur Empfangender sein kann, weil er zu seiner Rettung nichts beizutragen vermag. Der Apostel sagt: „Es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen“ (23). So urteilt Gott über den Menschen, und sein Urteil ist maßgebend und entscheidend. Ohne Ausnahme! Kein Unterschied besteht nach Stand, Geschlecht, Alter oder völkischer Herkunft. „Alle haben gesündigt“, heißt: Sündigen ist ein Zustand! Alle sind abgeirrt und befinden sich auf falschem Weg, und nichts kann sie aufhalten. Nach dem Gesetz der Entwicklung muß das Böse fortschreiten und unentrinnbar ankommen in der Verdammnis. Bis heute hat es noch niemand vermocht, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen; nur immer schneller abwärts rollt die Kugel dem Abgrund zu. Sitte und Bildung mögen die Sünde verfeinern; um so schlimmer, denn der Schade geht tiefer nach innen und wird deswegen um so weniger erkannt: unheimlicher wird es in der Menschenbrust, da das Bewußtsein um sich selbst zunehmend verkümmert und erstarrt.

    Nun das andere: „Alle ermangeln des Ruhmes Gottes.“ Das Wort „Ruhm“ ist in der Grundsprache dasselbe Wort, das auch „Herrlichkeit“ bedeutet; der Sache nach kommt beides auf dasselbe hinaus. Reich ausgestattet ging der Mensch einst aus Gottes Hand hervor; „siehe, es war sehr gut“ (l. Mose l, 31). Was ist aus ihm geworden? Gott muß ihm seinen Beifall versagen; der Mensch hat das ihm zugeteilte Gut verpraßt, und mit Schimpf und Schande steht er da. Nichts mehr ist zu sehen von seiner einstigen Herrlichkeit; im Bilde Gottes geschaffen, hat der Mensch hoch gestanden; tief ist er hinabgesunken: ist eine gefallene Größe, ein entthronter König! Satan hat es fertiggebracht; hohnlachend sieht er zu, wie seine Hörigen erniedrigende Sklavendienste tun, und keinen guten Tag gönnt er ihnen. Wo ist einer zu finden, bei dem es anders wäre? „Gott schaut vom Himmel, ob jemand klug sei und nach ihm frage; aber sie sind alle abgewichen und untüchtig geworden; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer“ (Psalm 53, 3. 4). Jeder blickt auf eine verpfuschte Vergangenheit zurück; der eine mehr, der andere weniger, je nachdem er tief oder minder tief watete in der Sünde.
    So lautet das Urteil Gottes kurz, aber vernichtend.
    Lauschen wir nun der göttlichen Botschaft, die auf dem dunklen Untergrunde der soeben geschilderten menschlichen Verlorenheit um so strahlender hervorleuchtet:
    „Und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesus Christus geschehen ist“ (24).
    Die Worte „Ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade“ sind das Kernstück des Evangeliums, das Kleinod des Glaubens. An ihnen liegt unsere ganze Seligkeit; sie sind so wichtig, daß ihnen der Apostel den ganzen Abschnitt 4 zur Auslegung beigegeben hat.
    „Ohne Verdienst!“ Hören wir, was Paulus hierzu erläuternd sagt: „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet, sondern aus Pflicht; dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet 2ur Gerechtigkeit“ (4,4. 5). Zunächst setzt der Apostel den Fall, daß ein Arbeiter für seine Leistungen einen Lohn verlangen kann; er hat darauf rechtlichen Anspruch, und er muß ihm aus Pflicht gezahlt werden. Das könnte dem stolzen Menschen gefallen, wenn er gerade so den Himmel erarbeiten könnte; dann hätte er Ruhm! Der Rangstreitigkeiten im Himmel i wären kein Ende. Es ist gut, daß der Mensch für immer ‘ einen „Anspruch“ verwirkt hat, sonst wäre im Himmel noch ein neuer Sündenfall möglich; nun aber hat es Gott so geordnet, daß er auf ewig ausgeschlossen ist. Nicht ein einziger Mensch wird im Himmel sein, der nicht einstimmen könnte in den Jubelgesang: „Du hast uns Gott erkauft mit deinem Blut! Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Ehre, Preis und Lob!“ (Offenbarung 5, 9. 12.)
    Und doch findet nach den Worten der Schrift und des Apostels eine Verrechnung statt: „Dem Gottlosen wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“ Schon die Bezeichnung „Gottloser“ streckt alle Selbstgeltung des Menschen zu Boden. Wie könnte der, der gottlos ist und Schuld gehäuft auf Schuld, von sich aus etwas anrechnen lassen! Wenn. irgendwo, dann können, wir hier lernen, was Glaube ist; er rechnet mit fremder. Leistung: Der Bürge hat für mich gezahlt! „Nichts hab ich zu bringen; alles, Herr, bist du!“ Fein ist die Beweisführung des Apostels: „Abraham ward sein Glaube zugerechnet zur Gerechtigkeit“ (4,3). Aber wann? Merken wir darauf: Bevor er die Beschneidung empfangen und durch sie mit Gott in ein Bundesverhältnis gesetzt worden und bevor überhaupt ein Gesetz da war – ein Verfahren Gottes, das nur als freie Huld Gottes zu denken ist und eine verdienstliche Leistung ausschließt. Das Wort „verrechnen“ geht – weil es sich hierbei um das Anrechnen einer Leistung außer uns handelt – auf einen Menschen, der selber nichts erarbeitet hat und daher auch nichts beanspruchen kann. Und wessen rühmt sich David? „Selig ist der Mann, dem Gott die Missetat nicht zurechnet“ (4, 8). „Ohne Verdienst“ heißt: geschenkweise, umsonst. Gott fordert nicht; er gibt. Dies ist seine Ehre und unsere Seligkeit.
    „Aus seiner Gnade!“ War bei dem „ohne Verdienst“ gesehen auf menschliches Unvermögen, so geht „aus Gnaden“ auf göttlichen Hulderweis. Der Apostel kommt hier auf den göttlichen Ursprung und Quell alles Heils zurück. Seit dem Eingang des Römerbriefes (l, 5. 7) kehrt das Wort „Gnade“ hier zum erstenmal wieder; es ist das Grundwort des Evangeliums. Gnade ist das Verzeihen Gottes, die vollkommene Begnadigung für Übertreter und schuldverhaftete Menschen. Die Schuld wird nicht ungeschehen gemacht – was in Ewigkeiten unmöglich ist – aber ihre Wirkung wird aufgehoben; man geht straffrei aus. Gnade ist immer etwas, das man sich gefallen läßt; niemand kann sich darauf etwas zugute halten.
    Das Wörtlein „Gnade“ kann nur verstehen, wer die Schrecken Sinais erlebt und als Sünder vor dem heiligen Gott gestanden hat. Unverstanden bleibt es dem Tugendhaften, der nie hineingeschaut in den Abgrund des Verderbens, der in ihm ist. „Selbstgerechten unzugänglich, bist dem Ärmsten du geneigt!“ Dem Redlichsten unter diesen Ärmsten bleibt es nicht einmal erspart, alle Bitternisse von Römer 7 auszukosten, um allmählich dahinterzukommen, was Gnade ist. Alle Christuserkenntnis erwächst aus der Selbsterkenntnis. Ein Theologe von heute meint: „Es hat keinen Sinn, mit Hilfe des Wortes von der Rechtfertigung eine Antwort zu geben, nach der niemand verlangt und die darum auch niemand mehr recht verstehen kann.“ Für solche Helden und Tugendbolde hat Paulus nicht geschrieben; zu ihnen redet er nicht. Er wendet alles an, um dem geängsteten Sünder, dessen Gewissen noch rechtzeitig hier aufgewacht, Mut zu machen: „Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselbigen Stunde.“ Das Wort von der Gnade wendet sich an die an Leib und Seele Gestrandeten, an die, die da weinen im Kämmerlein und ihr Lager benetzen mit Tränen, weil Gottes Güte sie zur Buße geleitet hat. Warum so viel beklagte Ermüdungserscheinungen von heute? Einfach deshalb, weil man nur seicht in den eigenen Busen geschaut und deswegen der göttliche Glanz des Wörtleins „Gnade“ nicht aufgeleuchtet und man an der Grenze liegen geblieben ist. „Isaschar wird ein knochiger Esel sein und sich lagern zwischen den Hürden; er sah wohl die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lustig ist“ (l. Mose 49, 14. 15). Wer nicht weiß, daß er arm und jämmerlich ist, der ist nicht kalt noch warm. Menschen mit brünstigem Geist sind immer solche, die in meerestiefe und meeresweite Gnade geschaut haben und wissen, daß sie wie ein Brand aus dem Feuer gerissen sind.
    „Gerecht ohne Verdienst aus seiner Gnade.“ Man achte auf die Gedankenverbindung mit dem vorhergehenden Vers 23: „Es ist hier kein Unterschied.“ Wie es keinen Unterschied darin gibt, daß alle Sünder sind, so kann er auch in der Art der Rechtfertigung nicht bestehen. Unter dem Kreuz von Golgatha haben sie alle gestanden, die in den offenen Himmel geschaut. Noch vor aller sittlichen Umwandlung, oder, „als wir noch Sünder und Feinde waren“ (5, 8.10), da war es noch immer, wo Gottes Gnade dem Menschen entgegenkam. Damit ist aber ein für allemal festgestellt, daß jene Rechtfertigung dem Menschen nur geschenkweise zuteil werden kann. Unstatthaft bleibt es, die nachfolgende Heiligung zum Grunde der Rechtfertigung zu machen. Dies geht schon deswegen nicht an, weil die Heiligung oder Gerechtmachung des Menschen im besten Fall im Zustand des Werdens und daher mangelhaft bleibt und nie fertig und vollkommen wird. Dies sei denen gesagt, die immer dabei sind, den Heilsrat Gottes umzukehren und bewußt oder unbewußt ihre getroste Zuversicht zu Gott aus einem Stand herzuleiten, den sie in der Heiligung etwa selbst erreicht haben. Es wird ihnen nie gelingen. Es darf dies auch nicht. Jesus allein bleibt die Tür zum Vaterherzen Gottes, die immer offensteht; eine kleine Seitentür werden wir nimmer zurechtzimmern. „Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn, daß er mich wisse und kenne; denn solches gefällt mir, spricht der Herr“ Jeremia 9, 23). Richard Schmitz

  2. Gronkor

    Einige Bibelstellen

    … jetzt mal nur aus dem Neuen Testament:

    Matthaeus 16,27:(…) und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken.

    Roemer 2,6: welcher geben wird einem jeglichen nach seinen Werken:

    Jakobus 2,18: Aber es möchte jemand sagen: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken.

    Jakobus 2,26: Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.

    Offenbarung 2,23: (…) Und alle Gemeinden sollen erkennen, daß ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht; und ich werde geben einem jeglichen unter euch nach euren Werken.

    Offenbarung 20,12: Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken.

    Offenbarung 20,13: Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken.

    Ach ja: … und das Hohelied der Liebe – wie heißt es da am Ende:

    1. Korinther 13,13: Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

    Wie bitte? Nicht der Glaube???

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