„Wir Menschen sind so geschaffen, dass wir nur in Abhängigkeit von einer höheren Macht leben können.“ (Hans-Peter Royer) An welchen Gott dürfen wir glauben? Ein Glaubensbekenntnis:

Der Herr, unser Gott, ist der einzige, lebendige und wahre Gott. Er erhält sich in und durch sich selbst und ist unendlich in seinem Dasein und seiner Vollkommenheit: Sein Wesen kann nur von ihm selbst begriffen werden. Er ist reinster Geist, unsichtbar, ohne Leib, einzelne Teile oder unbeherrschte Gemütsregungen, er allein ist unsterblich und wohnt in dem Licht, dem sich kein Mensch nähern kann. Er ist unwandelbar, unermesslich, ewig, unbegreiflich, allmächtig, in jeder Hinsicht unbegrenzt, absolut heilig, vollkommen weise, vollkommen frei und von nichts und niemand abhängig. Er bewirkt alles nach dem Rat seines eigenen unwandelbaren und höchst gerechten Willens zu seiner eigenen Ehre. Er ist voller Liebe, gnädig, barmherzig, geduldig, reich an Güte und Wahrheit. Er vergibt Unrecht, Übertretung und Sünde. Er belohnt diejenigen, die ihn eindringlich suchen, und gleichzeitig ist er absolut gerecht und furchtbar in seinen Urteilen, denn er hasst jegliche Sünde und wird den Schuldigen niemals freisprechen.

2. Da Gott alles Leben, alle Herrlichkeit, alle Güte und allen Segen in sich selbst und aus sich selbst besitzt, ist er alleine in und für sich selbst allgenugsam. Er benötigt weder irgendeines der Geschöpfe, die er geschaffen hat, noch ist seine Ehre in irgendeiner Weise von ihnen abhängig, sondern er offenbart allein seine eigene Herrlichkeit in ihnen, an ihnen, durch sie und für sie. Er allein ist die Quelle allen Seins: Von ihm, durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge. Er hat uneingeschränkte Herrschaft über alle Geschöpfe, so dass er durch sie, für sie und an ihnen tun kann, was immer ihm gefällt. Vor seinen Augen sind alle Dinge offen und sichtbar. Sein Wissen ist unendlich, unfehlbar und unabhängig von seinen Geschöpfen. Daher ist für ihn nichts ungewiss oder unsicher: Er ist vollkommen heilig in seinen Ratschlüssen, in allen seinen Werken und in allen seinen Geboten. Ihm steht von Engeln und Menschen jegliche Verehrung zu, jeglicher Dienst oder Gehorsam, den sie als Geschöpfe dem Schöpfer schuldig sind, und was immer ihm sonst noch von ihnen zu fordern gefällt.

3. Dieses göttliche und unendliche Wesen besteht aus Seinsweisen, dem Vater, dem Wort (oder Sohn) und dem Heiligen Geist. Sie sind wesenseins, haben dieselbe Macht und sind in gleicher Weise ewig. Jeder von ihnen besitzt die volle göttliche Natur, dennoch ist diese Natur nicht geteilt: Der Vater ist von niemandem, er ist weder gezeugt noch geboren. Der Sohn ist von Ewigkeit her vom Vater gezeugt. Der Heilige Geist geht vom Vater und vom Sohn aus. Alle sind unendlich und ohne Anfang. Daher ist es nur ein Gott, der in seiner Natur und sei- nem Dasein nicht geteilt werden kann. Jedoch unterscheiden sie sich durch etliche charakteristische Eigenschaften und personenhafte Beziehungen untereinander. Diese Lehre der Dreieinigkeit ist die Grundlage unserer ganzen Gemeinschaft mit Gott und unserer sorgenfreien Abhängigkeit von ihm.

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