Weil alles einen Knacks hat.

„Ich las von einer bewegenden Weihnachtsgeschichte in einem Heim für behinderte Kinder. Sie beginnt ganz unweihnachtlich damit, dass ein etwa 12-jähriger Junge während der Weihnachtsfeier eine Kerze anzünden darf. Vor Aufregung und Spannung bekommt er einen furchtbaren Anfall. Diese Situation erträgt der beste Freund dieses Jungen nicht und beginnt laut zu weinen: „Es hat alles einen Knacks!“, ruft er voller Verzweiflung und mit Tränen im Gesicht. Friedrich von Bodelschwingh, der Leiter des Hauses, nimmt diese verzweifelte Klage auf und fragt die um den Weihnachtsbaum versammelten Kinder: „Was ist das Große an Weihnachten?“ Nach einigen Augenblicken antwortet eines der Mädchen: „Weihnachten ist so groß, weil Gott da seinen Sohn geschickt hat, unseren Heiland.“ Worauf Bodelschwingh sie fragt: „Und warum hat er das getan?“ Die Frage scheint das Mädchen zu überfordern. Doch plötzlich klettert sie auf einen Stuhl und von da auf den Tisch und ruft ganz laut und jubelnd: „Darum, weil alles einen Knacks hat!““
Könnten Sie es schlichter und prägnanter ausdrücken als dies kranke Kind? Von dem Elend der Welt »mit ihren tausend Plagen und großen Jammers Last« will ich uns ganz wenige nennen: Vielleicht hat die Gesundheit einen Knacks abkommen oder die Beziehungen zwischen Eheleuten, Kindern und Eltern oder zwischen Kollegen haben einen Knacks weg. Man geht sich aus dem Wege, spricht noch übereinander, aber nicht mehr miteinander.
Und wie sieht es in unserer Beziehung zu Gott aus? Wenn wir da Bilanz ziehen, dann müssen wir zugeben: Unsere Beziehung zu Gott hat einen mächtigen Knacks weg. Die meisten leben im Alltag gottlos, ohne ihn. Sie treffen ihre Entscheidungen ohne Gott. Damit aber diese Beziehungskrise beendet werden kann, kam Gott in seinem Sohn Jesus Christus auf diese Erde. Was uns von Gott trennte, unsere Schuld, nahm er auf sich. Das ist Liebe pur. Als Antwort auf diese Liebe dichtete Pastor Bodelschwingh 1938 das Lied: »Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha, der in bittern Todesschmerzen das Geheimnis Gottes sah, das Geheimnis des Gerichtes über aller Menschen Schuld, das Geheimnis neuen Lichtes, aus des Vaters ewger Huld.«

Veröffentlicht von Viktor Janke

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