Die Lüge der Kleiderspende

Es ist die Zeit der Spenden. Kurz vor Weihnachten lässt sich manch einer dazu bewegen, den Geldbeutel für einen guten Zweck zu öffnen und ein wenig davon zu geben, womit man selbst gesegnet ist.

Dazu gehört auch die Kleiderspende. Und wer kennt sie nicht, die Altkleider-Container von DRK, Malteser, Johanniter oder wie sie alle heißen. Jeder von uns hat schon mal den einen oder anderen Kleidersack eingeworfen in dem Wissen, dass arme Menschen davon profitieren. Es ist, ohne Zweifel, ein guter Gedanke; bevor das T Shirt immer mehr in die Tiefen meines Kleiderschrankes rutscht.

Aber im Zielland, wie z.B Tansania oder irgendwo in Osteuropa, sucht man bei wirklich armen Menschen vergebens nach der gespendeten Ware. Diese hat sich nämlich auf dem Weg dahin in ein Kommerzartikel verwandelt und wird nun gewinnbringend weiterverkauft. So entstehen dort zwei Tragödien. Zum einen bereichern sich durch die Spenden die Falschen und die Bedürftigen können niemals das Geld für diese Kleidung aufbringen. Zum Anderen wird die lokale Textilindustrie durch den Import von Billigware komplett zerstört.

Es ist erschreckend zu sehen, mit was für einer Deutlichkeit die Geldmacher ihr schmutziges Geschäft beschreiben. Als gebe es nichts Normaleres auf der Welt beschreiben sie, dass die Kleiderspenden aus Deutschland für ihre Sauberkeit und guten Zustand geschätzt wird und einen besonders hohen Preis erzielen können.

(www.ndr.de/fernsehen/send…deos/diereportage287.html)

Ich weiß nicht wie es Dir damit geht, aber ich fühle mich verarscht! Wie kann es sein, dass man mir das Gefühl vermittelt eine gute Sache getan zu haben, um dann, sobald ich den Sack in den Container geworfen habe, die Geldmaschine irgendwelchen Banden in Gang setze? Aber finden wir uns da nicht wieder? Sind wir nicht auch, zumindest ein wenig so? Suchen wir nicht auch zuerst unser Wohl um später erst nach dem Nächsten zu fragen? Sind wir nicht auch dazu bereit uns Gewinn zu erschleichen, zu erlügen oder indem wir einen guten Zweck vortäuschen?

Gerade jetzt zu Weihnachten sollten wir uns aber einem Beispiel erinnern, das uns das Gegenteil lehrt! Jemand, der in einer so hohen Position war, dass er nichts mehr gebraucht hätte, wurde arm. Für Dich und für mich. Er gab alles auf was er hatte, machte sich auf die Suche nach Bedürftigen und gab alles für sie. Jesus, der Sohn Gottes machte sich zu einem Menschen und lebte unter uns. Er brachte uns Gott nahe und bezahlte meine offene Rechnung seinem Vater gegenüber. Jesus ist das Beste Vorbild für eine gelungene Hilfe. Er war nicht auf Gewinn aus, sondern auf wahre Hilfe.

Übrigens: Wenn Du den Kleider-Containern nicht mehr traust, aber doch noch spenden willst, suche Dir solche Organisationen, die selbst in die Gebiete fahren und die Kleider persönlich an Bedürftige übergeben.

Kommentare

  1. Simon

    Sehr richtig. Ich komme gerade aus einem Dritte-Welt-Land und deren größtes Problem ist nicht die Armut, sondern dass keiner sich für sie interessiert und auch die herrschende Ungerechtigkeit bewusst aufrecht erhalten wird, damit die Industrieländer sich darauf ausruhen können. Viele Probleme wären auszuräumen und es ist offensichtlich von wie vielen Problemen die “Reichen” wissen, sie aber bewusst ignorieren. Nicht nur der Einzelne ist von Sünde verseucht, sondern die ganze Welt, und daran wird sich bis zur Herrschaft Jesu nichts ändern.

  2. Thomas

    Hi, ich sehe das ähnlich wie Joel, ich habe mal ein Jahr in Tansania gelebt, wenn man dort alles verschenken würde, würden die ganzen Schneider etc. gar nichts verkaufen. Und da gibt es viele Schneider… Außerdem sind die Preise für die gebrauchten Klamotten aus Europa und den USA so niedrig, (25 Cent bis 2 Euro), dass das auch für die Leute vor Ort erschwinglich ist…

  3. Joel213

    Hi, warum sollten die Altkleider auch persönlich an die Bedürftigen in die 3. Welt kutschiert werden? Verstehe deine Entrüstung überhaupt nicht. Es ist doch kein Geheimnis das die Altkleider zu Geld gemacht werden. Mit dem Geld arbeiten die Hilfsorganisation dann weiter. Es ist zwar keine unmittelbare sondern eine mittelbare Spende. Für mich eine vollkommen legetime Verfahrensweise um als NGO an Geld für ihre Arbeit zu kommen. Vg Joel

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