Unsere verzweifelte Suche nach Glück

Es ist sechs Minuten nach eins mitten in der Nacht – der 4. Februar 2010. Aus dem Fenster eines Hauses im nordrhein-westfälischen Greven dringt noch Licht. Der 18-jährige Thorsten S. sitzt vor seinem Computer und tippt Folgendes ein:
»Ich sehne mich schon seit Ewigkeiten nach Liebe, aber nein, ich finde nicht einmal kurze Beziehungen. Das liegt aber vielleicht auch einfach daran, dass ich potthässlich bin, man muss mich einfach hassen – aber niemand hasst mich so sehr wie ich mich selbst!«
Fünf Stunden später, um sieben Minuten nach sechs, tippt Thorsten seinen letzten Satz in den Computer: »Ich habe es gerade noch geschafft, dies hier zu schreiben, und merke schon die starke Wirkung und schlafe schon fast ein. Das waren jetzt
knapp 100 Tabletten: Diazepam, Palladon, Paraxetin und Doxepin. Adieu, beschissene Welt, man sieht sich im nächsten Leben.«
Dann drückt er auf den »Senden«-Befehl … Als gegen 8:30 Uhr jemand die Nachricht im Internet entdeckt, beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit. Nach vielen Hindernissen wird endlich seine Adresse ermittelt. Doch als Polizei und Rettungskräfte schließlich die Tür zu seiner Wohnung aufgebrochen haben, ist es bereits zu spät! Thorsten S. ist tot. Gestorben an einem hochgiftigen Tabletten-Cocktail …

Ein junger Mann mit einem verzweifelten Hunger nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Zuwendung – aber anscheinend war niemand da, der sie ihm gab …
Jean Stevens ist 91 Jahre alt und lebt allein in einem baufälligen Haus an einer einsamen Landstraße.
Um dem quälenden Gefühl der Einsamkeit zu entkommen, lässt sie den einbalsamierten Leichnam ihres Mannes und ihrer Zwillingsschwester einfach wieder ausgraben und bewahrt sie bei sich zu Hause auf – den ihres Mannes mehr als zehn Jahre lang!
60 Jahre war sie mit ihm verheiratet gewesen … Jean Stevens will nicht alleine sein – deshalb lebt sie über Jahre hinweg mit zwei Toten in ihremHaus. Dem Richter sagt sie später, nachdem die Sache publik und aktenkundig geworden war: »Ich
konnte ihn sehen, ihn anschauen, ihn berühren …«

Jean Stevens, diese 91 Jahre alte Frau, befürchtet, dass nach dem großen »Finale« das große »Nichts« kommt. Doch dann steht sie nachts auf, schaut aus dem Fenster und sieht die Sterne am Himmel. Und dann denkt sie: »Es muss jemanden geben, der das alles erschaffen hat. Das entsteht nicht einfach so!« Und so ist sie mit sich im Zwiespalt über Gott und über ein Leben danach …
»Ich fühle, dass sie die Richtige ist!«, beteuerte Lothar Matthäus kurz nach seiner Trauung mit Ehefrau Nummer drei – die ein Jahr jünger ist als seine älteste Tochter …
Und seine »Neue«, Liliana, bekräftigte: »Ich bin überzeugt, dass unsere Liebe ewig hält!« Doch nach nur zwei Jahren war auch diese Ehe zu Ende!
Es gab einige Versöhnungsversuche – aber dann konnte man in der Zeitung lesen:
»Lothar Matthäus, Ex-Fußballer und Rekord-Nationalspieler, bastelt weiter eifrig an seinem persönlichen Frauenteam. Nach Silvia, Lolita, Marijana und Liliana bekennt sich der Fußballtrainer zu seiner neuen Liebe Ariadne. ›Wir haben
gemerkt, dass wir uns gegenseitig guttun‹, sagte Matthäus der Illustrierten ›Bunte‹. Zu diesem Zeitpunkt kannte er Ariadne seit drei Monaten …«

Doch auch diese Beziehung ist gescheitert, und mittlerweile hat Lothar Matthäus vier Ehen und etliche Beziehungen hinter sich.
Große Träume, große Gefühle, große Erwartungen – und große, bittere Enttäuschungen …
Manchmal treibt diese Suche nach Glück, Liebe und Geborgenheit seltsame Blüten: Verzweifelte Landwirte werden bereit, die Hilfe des quoten hungrigen Fernsehens in Anspruch zu nehmen, um die
große Liebe zu finden.
Doch was die Kandidaten von »Bauer sucht Frau« letzten Endes motiviert, ist die gleiche Sehnsucht, die auch uns alle antreibt: die tiefe Sehnsucht, diese scheinbar unstillbare Sehnsucht nach bedingungsloser, ja, nach unsterblicher Liebe, nach Geborgenheit, nach Angenommensein, nach Glück. Nach jemandem, der mit meinen Schwächen, Macken und Unvollkommenheiten umgehen kann, nach Treue, die für

immer hält.
Wir suchen jemanden, der uns glücklich macht – als Heilmittel gegen unsere Einsamkeit!
Mit dem man offen und ehrlich reden kann – und der das Loch in unseren Herzen füllt. Jemanden, der unser »bester Freund« wird und unsere Träume teilt.
Einen »Kumpel«, einen Weggefährten, einen, der die Lasten mit uns trägt – und der uns tröstet, wenn die Seele schmerzt …     Lies das ganze Buch: https://clv.de/clv-server.de/wwwroot/pdf/256365.pdf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.