Ein ehemaliger Trinker erzählt:

Es war schon ein Elend. Der Alkohol war mein täglich Brot. Oft kam ich kaum noch aus dem Bett hoch, so schmerzten meine Glieder. Welch ein Kampf, zum Arbeitsplatz zu gehen, wenn die Knie weich sind und den Dienst versagen, wenn die Hände zittern, wenn die Entzugserscheinungen einen verzweifeln lassen …
Da kam mir ein Kind zu Hilfe. Ich saß wieder einmal in der Kneipe. Noch ein Bier, um das ganze Elend zu vergessen. Zigarettenqualm, flotte Musik, laute Männerstimmen, Lachen – aber mir war zum Weinen zumute.
Da geht die Tür der Gaststätte auf. Ein kleines Mädchen kommt herein, ein Kind von gläubigen Christen. Ich kenne sie gut und sie mich auch. Was will die denn jetzt? Sie grüßt, fasst meine rechte Hand in ihre beiden kleinen Fäustchen und sagt: „Bitte, Onkel Willi, komm mit!“ Ich zögere. Die Männer schauen die Kleine an. Was mag das geben? Wer wird wohl hier der Stärkere sein? Da sagt die Kleine: „Onkel Willi, was würde der Herr Jesus dazu sagen?“ Totenstille tritt ein, als der Name „Jesus“ zu hören ist. Keiner der Männer spricht ein Wort. Gespannt beobachten sie mich.
Ich sitze wie vom Schlag gerührt am Tresen. Mein Herz klopft bis zum Hals. Mit der linken Hand nestle ich mein Portemonnaie aus der Hosentasche und zahle. Die Kleine lässt meine rechte Hand nicht los. So gehe ich mit ihr …
Wie sehr danke ich heute noch, nach so vielen Jahren, dem Herrn Jesus dafür, dass Er mir dieses Kind in den Weg geschickt hat. Sein Vertrauen, sein Mut, sein Glaube – alles Mittel in der Hand des Heilands, um aus mir ein glückliches Gotteskind zu machen. Frei – aus Gnaden! Ich habe dem Herrn Jesus die Schuld meines Lebens gebracht. Er hat mir vergeben und mich freigemacht! Ihm sei ewig Dank dafür!“

„Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.
Matthäus 18,3

aus: ‘Der Herr ist nahe’

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