Mafia, Mord und Jesus: Ich war bereit den Mörder meiner Frau zu erschießen

Ich begegnete George in Chicago im Jahr 2000:  Er war etwa Mitte 60, ein Bär von einem Mann. Er erzählte dort seine Geschichte: „Mit 13 habe ich die Schule geschmissen, lebte von da an nur noch auf der Straße – und für den nächsten Schuss. Ich schloss mich einer Straßengang an, um meine Sucht zu finanzieren. Dann bekam ich Kontakt zur Mafia. Mein Einstieg war die Prostitution. Ich bin dann in die Drogenkriminalität aufgestiegen, machte dort Karriere bis ich schließlich der zweite Mann in der Organisation der US-Mafia war. Eines Tages wurde ich verhaftet und vom Gericht zum Tod verurteilt.
Totale Überwachung
Ich kam in die Todeszelle, eine von allen Seiten einsehbare Gitterzelle, Tag und Nacht videoüberwacht. Keinerlei Privatsphäre, trotzdem Einsamkeit. Meine einzige Möglichkeit, wenigstens für eine halbe Stunde aus dieser Zelle herauszukommen: der Besuch der Bücherei. Das war eher selten, denn vorher mussten alle anderen Gefangenen den Raum verlassen. Ich durfte keinerlei Kontakte haben. Gefesselt an Händen und Füßen wurde ich mit einer weiteren Kette an einen Justizbeamten angekettet.
Gottes Wort gefesselt
Eines Tages kam ich wieder in die Bücherei und sah ein offenes Buch auf einem Tisch liegen, es war schmuddelig und halb zerrissen. Als ich mich ihm näherte, sah ich: Es war eine Bibel der Gideons. Ich las ein paar Worte, blieb stehen, dann setzte ich mich und las zum ersten Mal in meinem Leben die Bibel. Von da an ließ ich mir immer die Bibel in der Bücherei aushändigen. Einestages gelang es mir, eine Bibel in meine Zelle zu schmuggeln, was aber schnell bemerkt wurde. Doch weil es eine Bibel war, durfte ich sie behalten und nun täglich darin lesen. Ich habe sie verschlungen!
Hoffnung und Rückschläge
Nach einiger Zeit wechselte der Gouverneur und ich wurde zu einer Gefängnisstrafe von mehreren Jahrzenten begnadigt. Die würde ich nie überleben, aber wenigstens war ich aus der einsamen Todeszelle raus! Ich gründete sofort einen Gefangenen-Bibelkreis. Jetzt konnte ich mich endlich mit anderen über meinen frischen Glauben austauschen. Ein neuer Gouverneur kam, der meine Begnadigung aufhob: ich saß wieder in der Todeszelle. Doch dann das Unglaubliche: Nach einigen Jahren wieder ein Gouverneur-Wechsel und ich wurde endgültig begnadigt; zwar mit Auflagen, jedoch war ich ein freier Mann und konnte das Gefängnis verlassen.
In den Fängen der Mafia
Die Mafia wartete aber schon auf mich. Sie wollten mich unbedingt zurück haben. Ich lehnte ab. Sie erpressten mich, ich wusste zu viel. Ich wollte mit meiner Familie nach Lateinamerika fliehen und hatte schon für uns vier Flugtickets bei mehreren Airlines gekauft. Aber die Mafia hatte ihre Leute überall, erfuhr davon und kidnappte meine Frau und die Kinder kurz vor dem Abflug. Ich gab nicht nach, da erschossen sie meine Frau. Ich ließ mich nicht umstimmen, da ließen sie schließlich meine Kinder frei.
Rache für meine Frau
Eines Tages rief ein früherer „Freund“ aus Mafiazeiten an: George, der Mörder deiner Frau ist Jim. Er sitzt in diesem Moment in einem Restaurant in deiner Nähe. Ich weiß nicht, warum ich diesen Anruf bekam: Sollte ich einen „schmutzigen Job“ für die Mafia erledigen? Jeden falls stieg in mir eine unglaubliche Wut hoch: Jim. Ich kannte ihn! Ausgerechnet er war der Mörder meiner Frau, der Mutter meiner Kinder! Der „alte Adam“ kam in mir zum Vorschein, mit all seiner Wut und Gewalt. Ich wollte zum Restaurant fahren, um Jim zu erschießen. Ich steckte meinen Revolver in die rechte Hosentasche. Warum auch immer, steckte ich mir noch die kleine Taschenbibel der Gideons in die linke Hosentasche und fuhr los. Im Restaurant angekommen blickte ich mich um. Jim saß alleine an einem Tisch. Ich ging direkt auf ihn zu. Er schaute mich an, ohne den kleinsten Funken von Skrupel oder Reue. Der Mord an meiner Frau gehörte zum „Alltagsgeschäft“ der Mafia. Ich stand in perfekter „Schussweite“, fasste in meiner Hosentasche, bereit den Revolver zu ziehen, als Jim zu mir sagte: „George“ was ist los mit dir? Du siehst irgendwie anders aus…`, Ich sah ihm direkt in die Augen. ,Ja…`, antwortete ich, nahm die Gideon-Bibel aus den Tisch und sagte: ,Ja, denn ich habe Jesus gefunden`. Ich setzte mich zu ihm und erzählte eine halbe Stunde von Jesus, der Bibel und wie sich mein Leben von Grund auf verändert hatte. Er hörte sich alles an und als ich ging, überließ ich ihm die Taschenbibel. Zwei Monate später, erhielt ich einen Anruf: ,George, hier ist Jim. Ich habe Jesus auch gefunden!….`. Die Gideons

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