Samuel Koch: “Freiheit ist zu erkennen, dass man abhängig ist”

Samuel Koch predigt zu ganz Deutschland. Er ist einer der Menschen, die mich ermutigen, mein Anspruchsdenken doch etwas herabzusetzen und das Leben und seinen Wert zu rekapitulieren. Beim ZDF gab er jetzt ein ausführliches Interview zum Thema: Leben mit einer Behinderung. Hier einige Zitate aus der Sendung:

Samuel zum Thema Freiheit:

Freiheit ist zu erkennen, dass man eigentlich abhängig ist, ja das eigentlich niemand wirklich frei ist und wir alle irgendwie abhängig sind. Ich glaube erst dann kann man wirkliche Freiheit verspüren. Vor dem Unfall war für mich Freiheit einfach Loszulaufen, auf den Berg zu gehen, in der Natur sich zu bewegen, das ist jetzt nicht mehr möglich. Dann denkt man schon darüber nach: “Kann ich jetzt überhaupt nicht mehr frei sein?” Dann stellt man fest: Körperlich ja, aber es gibt ja auch eine geistige Freiheit. Dann kommunieziere ich mit dem Erfinder der Welt und des Rückenmarks, schaue in die Sterne, sehe wie riesig das Universum ist und merke, was für ein kleiner Furz ich eigentlich bin und wie winzig mein kleines Leiden ist, wenn man es im Kollektiv der Welt betrachtet.”

Samuel zum Thema Glaube:

Natürlich habe ich durch meine Familie einiges mitbekommen, sie habe mich – naja – nicht geschubst, aber doch dorthin geleitet. Aber es ist nicht so, dass der Glaube nur aus dem familiären Hintergrund resultiert, eher im Gegenteil. Irgendwann muss jeder selbst dahinkommen, den Glaube zu überprüfen und sich Gedanken darüber zu machen, das hatte ich auch, wo ich gesagt habe: Das kann doch alles nicht so sein, aber schlussendlich hat es mich hierhin verschlagen und mich, naja, auf die richtige Bahn gebracht.

Samuel zum Thema Gott:

Ich glaube, dass Gott da war, als mir der Unfall passiert ist. Es ist aber die absolut höchste Form von Liebe, einen anderen Menschen seinem freien Willen zu überlassen. Auch, wenn das beim Menschen dann oft Richtung Chaos und Katastrophe führt.

Wenn du dir dieses mutmachende Interview anschauen willst, dann kannst du das hier tun:

Kommentare

  1. Laufen für Gott

    Schrecklich ist dieser Unfall, und sehr traurig!

    Aber wäre das Evangelium der frohen Botschaft ohne diesen Unfall überhaupt so groß und weitrechend geworden für die Menschen von heute die nur von einer Party zu nächsten Party irren, oder von einer flachen Unterhaltungssendung zu der nächsten Flachheit hinbewegen ohne jemals die Tiefen des Lebens zu erkennen.

    Möge dieser Mann doch für das Evangelium größere Strecken laufen als es vor dem Unfall es war.

    Gott möge ihn reichlich segnen, und ihn einen wunderbaren Verkündiger des Evangeliums machen.

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