Gangs of New York – es war einmal in Amerika

Seit gut dreißig Jahren beschäftigt sich Martin Scorsese mit den dunklen Straßen Amerikas. Bekannt sind seine Werke Mean Streets, Good Fellas und Casino. Aber Gangs of New York ist Scorseses Opus magnum, sein Lebenswerk. Es ist für ihn die Schöpfungsgeschichte Amerikas.


Sein dreistündiges Epos zeigt uns die blutige Entstehungsgeschichte des organisierten Verbrechens in Amerika. Willkommen im Schlachthaus Amerika. Von jenem Platz, wo die Türme der Macht am 11. September geknickt wurden, bis zu dem Ort, wo vor anderthalb Jahrhunderten die Hölle war, ist es nur ein kurzer Weg. „Five Points“ war der Name des Viertels. Der Ort war mörderisch. Dreck, Gestank, Enge und Ratten teilten das karge Leben mit der armen Unterschicht – den Einwanderern. Es gab keine Gesetze in Five Points. Müllhaufen brauchen keine Ordnung. Hier organisiert sich alles aus der rohen Gewalt. Hier spielt die Gangster-Chronik von Herbert Ashbury The Gangs of New York. Wer außer Martin Scorsese könnte sich für ein solches Werk ereifern?


Im Film sehen wir den Krieg der Einwanderer, die im Land der unbegrenzten Möglichkeiten das verbriefte Recht der Amerikaner ausleben: „Nimm dir dein Glück, auch wenn es das Unglück des Anderen bedeutet.“ Scorsese zeigt uns deutlich die Realität der heutigen Welt. Er inszeniert den Zynismus der Herrschenden. Leichen werden in Five Points wochenlang auf der Straße liegengelassen. Gelegentlich werden zur Abschreckung der Massen einfach ein paar Unschuldige aufgeknüpft. Die Politik der Regierenden, die sich weit vom Elend niedergelassen haben, reduzierte sich auf die Duldung dieser mangelhaften Zustände.


Ob der heutige Amerikaner in seinem patriotischen Hoch mit George Bush als Regent diesen Film mag? Ist nicht George Bush mit dem Flugzeug in Amerika herumgeflogen, als seine Altersgenossen auf den Schlachtfeldern von Vietnam für ihr „Heimatland“ ihr Leben opferten? In Gangs of New York schnitten die Sieger den Verlierern die Nasen und Ohren ab. So ist das im Kampf – jeder gegen jeden. So machten es auch die Soldaten in Vietnam, so passiert es heute noch in den Straßen amerikanischer Megacitys. Allein in L.A. soll es über 250.000 Gangmitglieder geben. Es ist schwer die wölfische Natur des Menschen zu bändigen, meint Scorsese.


„Ein abgrundtiefes Geheimnis ist der Mensch.“ (Augustinus)


„Der Mensch ist die Dornenkrone der Schöpfung.“ (Stanislaw Jerzy Lec)


„Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.“ (Markus 7,21-22)


„denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ (Römer 3,23-24)

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