Moviereport: Signs – Zeichen

Murrend und motzend erhoben sich die Leute in den Reihen hinter uns als das Licht im Kino wieder anging. Klar, irgendwie hatten sie was anderes erwartet. Wahrscheinlich war jeder, der sich Signs – Zeichen in der Hoffnung auf ein effektvolles Alien-Spektakel à la Independence Day angeschaut hat, enttäuscht. In dem neuesten Film vom Spezialisten für übernatürliche Themen, M. Night Shyamalan (von dem auch The Sixth Sense stammt), geht es weniger um Außerirdische – der Titel bezieht sich nur vordergründig auf die Kornkreise, mit denen alles anfängt. Vielmehr spinnt der Regisseur die Handlung um Zeichen, die auf etwas viel tiefgründigeres als Alien-Invasionen hinweisen – auf den persönlichen Glauben von Menschen.


Der Pfarrer Graham Hess (Mel Gibson – passend als bekennender Katholik) verliert seinen Glauben an Gott, als seine geliebte Frau von einem übermüdeten Tierarzt totgefahren wird. Er zieht sich aus dem Pfarrdienst zurück und will sein Leben als Farmer weiterführen. Doch eines Tages tauchen in seinem Maisfeld seltsame Kornkreise auf, seine Kinder reden seltsames Zeug, Tiere verhalten sich merkwürdig … kurze Zeit später tauchen die Phänomene auch in anderen Teilen der Erde auf. Eine Invasion feindlich gesinnter Außerirdischer steht bevor …


Die menschliche Angst vor einem Gericht


Durch die ganzen verstörenden Ereignisse wird Graham Hess mit seinem eigenen Glauben, den er schon begraben hatte, von neuem konfrontiert. Die Invasion der Außerirdischen ähnelt einem bedrohlichen, dunklen Schatten, der die Menschen ihre eigene Ohnmacht spüren lässt und die Frage nach einem Gott, einem Allmächtigen, der über die Umstände erhaben ist und einen zu beschützen vermag, wieder aufwirft. Gut zeichnet der Film die Regungen der Menschen angesichts des drohenden Endes nach: die Apothekerin z.B. möchte ihr Gewissen durch Beichte erleichtern, der für den Tod von Hess’ Frau verantwortliche Tierarzt resigniert und bezeichnet sich selbst als Kandidaten für die Hölle. Sie alle eint eins: die Angst, dass es bald vorbei sein könnte und sie für ihr Leben zur Rechenschaft gezogen werden.


„[…] auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt […]“ (Prediger 3,11)


„Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts;“ (Matthäus 12,36)


Die Frage nach Gott


Die Frage drängt sich auf, ob es „da oben“ noch jemanden gibt, der außer vielleicht einem Gericht noch etwas Gutes für einen übrig hat, der einen vielleicht beschützen kann. So ist denn auch die wohl zentrale Szene des Films, in der auch der Titel – Zeichen – thematisiert wird, die, in welcher Graham mit seinem Bruder Merrill darüber redet, wie sie innerlich der bedrohlichen Situation begegnen. Graham teilt dabei die Menschen in zwei Gruppen ein: die, welche alles durch den Zufall erklären wollen, und in Bedrängnis in ihrem Gefängnis aus Wahrscheinlichkeiten elend zugrunde gehen – und die, welche in den Ereignissen Zeichen sehen, einen Plan, und daraus eine unschätzbare Hoffnung ziehen. Der Ex-Pfarrer selbst ist jedoch so verbittert, dass er sich weigert, in den Geschehnissen einen Sinn zu sehen.


Nach und nach sieht Graham jedoch, wie alles durchaus Sinn machte – die Bedrohung durch die Außerirdischen, das Asthma seines Sohnes, die Wassergläser seiner Tochter im ganzen Haus, ja selbst der Tod seiner Frau bekommt einen Sinn, weil sie in ihrer Todesstunde die entscheidende Anweisung zur Rettung der Familie vor den Aliens gegeben hatte. Zeichen, die nur eine planende, voraussehende und allmächtige Person geben kann – Gott. So gibt der Film sogar eine mögliche Antwort auf die alte Theodizee-Frage – die Frage, warum Gott Leid zulässt.


Zeichen, die wirklich geschehen sind


Macht diese Antwort Sinn? Können wir daraus persönlich Hoffnung schöpfen? Können wir Zeichen sehen, die uns einen planenden, uns gegenüber wohlwollenden, allmächtigen Gott vorstellen, der selbst in größter Bedrängnis Seine Hand über uns hält? Angenommen, diese Frage könnte mit einem klaren Ja beantwortet werden – wäre das nicht eine frohe Botschaft?


Die Bibel stellt uns einen Gott vor, der genau so, und noch viel mehr ist. Ich hoffe für dich, dass du in deinem Leben schon „Zeichen“ dafür gesehen hast, dass es diesen Gott wirklich gibt – Bewahrung in gefährlichen Situationen, Hilfe in Schwierigkeiten, oder einfach Menschen, die dir geschenkt wurden. Betrachtest du diese Segnungen als Zufall? Dann gehörst du zur „ersten Gruppe“ und bist ziemlich zu bedauern, denn der Zufall ist ein unbarmherziger Gott und gibt niemals Antworten. Gehörst du aber zur „zweiten Gruppe“, so lass dir gesagt sein: Gott hat noch ein viel gewaltigeres Zeichen Seiner Liebe und Zuwendung zu dir gesetzt, ein Zeichen aus Fleisch und Blut, Er ist nämlich selbst Mensch geworden um uns sichtbar Sein Wesen vorzustellen und um stellvertretend für uns, die wir ein Gericht wohl verdient hätten, zu sterben – ganz so wie die Pfarrersfrau im Film, die starb damit ihre Familie leben könnte.


Dieser menschgewordene Gott, der Herr Jesus Christus, gibt uns Wasser des Lebens (s. Johannes 4), damit unser Durst nach Hoffnung und Sinn gestillt werden kann – dieses Wasser, der Heilige Geist Gottes, ist auch mächtig, jede dämonische Kraft der Welt in die Flucht zu schlagen, so wie das Wasser im Film die Aliens zu töten vermochte. Zu Jesus Christus zu kommen bewahrt dich nicht vor Leid. Aber Er gibt dir durch Seinen Tod und Seine Auferstehung eine nicht zu zerstörende Hoffnung, ein ewiges Fundament, das durch nichts zu erschüttern ist. Er ist der Liebesbrief Gottes an uns Menschen.


„Denn so Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen [d.h, einzigartigen] Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 3,16)

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