Baby, I was born this way! Baby, you’re a firework!

Also Sonntagnacht werden die MTV Video Awards 2011 vergeben. Im Zentrum stehen zwei Frauen: Katy Perry und Lady Gaga. Katy Perry könnte Lady Gaga dieses Mal sogar die Show stehlen.

Eigentlich sollte man ja über Pop Musik so wenig Gedanken wie möglich verschwenden, denn sie ist meistens nichtssagend und hohl. Dennoch glaube ich, dass diese beiden Sängerinnen eine Botschaft haben

Ihre Lieder, die in den letzten Monaten auf und ab gespielt wurden, sagen ihren meist jungen Zuhörern: Du bist fantastisch! Du bist klasse! Du hast es drauf! Besonders, wenn du ein Außenseiter bist und nirgendwo reinpasst.

Besonders die Lieder „Firework“ von Katy Perry und „Born This Way“ von Lady Gaga, aber auch zB „Raise Your Glass“ von P!nk (ist das richtig geschrieben?) vermitteln eine bestimmte Botschaft.

Die Lieder sind klar auf junge Menschen ausgerichtet. Sie sind der Soundtrack ihres Lebens. Die Botschaft lautet:

„Love yourself and you’re set“

„There’s a spark in you, just ignite the light and let it shine“

„You’re original, can’t be replaced“

In den Liedern wird eine Art neue Religion vermittelt, die eine ständig ekstatische Party der Selbstbestätigung ist. Wenn Katy Perry singt: „Maybe the reason why all the doors are closed is so you can open one that leads you the perfect road“ dann hört sich das schon fast biblisch an. Doch ihre Religion ist klar nicht-christlich. Es ist eine Religion, die sich selbst feiert, und das gibt sie weiter an die Fans.

Die Stars sind in diesem Kult eine neue Art von Priestern, die ihre Berümtheit nutzen, um ihren Zuhörern ihre frohe Botschaft zu überbringen. Viele dieser Stars glauben, dass Gott sie dazu auserwählt hat, berühmt zu sein. Es ist bemerkenswert, dass es sich bei ihnen fast nie um Atheisten oder ähnliches handelt. Lady Gaga stellt in „Born This Way“ immer wieder Bezüge zu Gott her:

„No matter straight, gay or bi“

„It doesn’t matter if you love him or capital H-I-M“

„There’s nothing wrong with loving who you are she said ’cause He made you perfect, babe“

„I’m beautiful the way I am ’cause God makes no mistakes“

„Give yourself prudence and love your friends subway kid, rejoice of truth in the religion of the insecure I must be myself, respect my youth a different lover is not a sin believe capital H-I-M.“

Diese Sängerinnen sind junge Frauen, die sich den Fans mütterlich zuwenden. Es gibt keine vergleichbaren männlichen Künstler. Bruno Mars zB sagt nur einer Frau, dass sie wunderbar ist, und dass er für sie Granaten fängt. Katy Perry, Lady Gaga und Konsorten predigen Worte der Liebe in ein Millionenpublikum hinein. Die Worte richten sich mit Mütterlichkeit und Sexiness an jeden einzelnen persönlich und sind doch oberflächlich und völlig  unpersönlich.

Die Botschaft richtet sich an Außenseiter.

Katy Perry: „Do you ever feel like a plastic bag…“

Lady Gaga singt für Homosexuelle. Auch Katy Perry zeigt im Video zu „Firework“ küssende Jungs. „Born This Way“ wurde als die Hymne der Schwulenrechte gefeiert. In Wirklichkeit jedoch, scheint sie dieses zur Zeit kulturell so angesagte Thema nur herzunehmen, um ihre neue Religion der Selbstannahme zu promoten. Katy Perry will in ihrem Video zeigen, dass sie für übergewichtige Mädchen singt, im Video zu „Last Friday Night“ scheint sie sich auf die Seite der Nerds zu stellen. Lady Gaga trat bei den Grammy Awards mit herausstehenden Schulterknochen auf, womit sie auf Magersucht anspielte.

Warum machen Stars wie Lady Gaga ständig auf sich aufmerksam? Damit wir darüber reden. So verkündigen sie ihre Religion: „Du bist super!“ Für diese frohe Botschaft werden sie von den Fans angebetet und verdienen an ihnen, wie es eben Angehörige der Priesterkaste immer gemacht haben.

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