Geschichte der Gospel-Music

Seit einigen Jahrzehnten wird auch bei uns in Europa immer wieder gerne den Klängen von Gospel-Music gelauscht. In den 90ern durch Filme wie Sister Act oder The Preacher`s Wife gepusht, singt inzwischen jeder Schulchor Gospel-Lieder. Nur wenige Leute nehmen sich die Zeit sich mit der Bedeutung der Texte zu beschäftigen und damit, woher die Musik überhaupt kommt.


Der Ursprung der Gospel-Music liegt im Spiritual. Diese Form der Musik entstand aus den Gesängen der afrikanischen Sklaven, die auf den Baumwollplantagen für ihre weißen Herren hart arbeiten mussten. In ihre alten afrikanischen Gesangstraditionen mischten sie Elemente und Texte vom biblischen Glauben mit ein, den sie auf dem neuen Kontinent, wenn auch leider nur selten vorgelebt, kennen lernten. Einige hundert davon sind bis heute überliefert. Zwischen den Zeilen der biblischen Texte kann man den Protest gegen die Sklaverei herauslesen, z.B.:











„Go down, Moses“
Geh, Moses, ins Land der Ägypter und sag dem Pharao, mein Volk ziehen zu lassen.
„Wade in the Water“
Durchwatet das Wasser, der Herr teilt für euch die Wasser.



Die Sklaven nahmen die Hoffnung auf das zukünftige Reich der Himmel ernst, da es für sie auf dieser Erde keine Hoffnung gab. Das äußert sich in vielen Liedern über den Himmel:














„I want to be ready to walk in Jerusalem just like John“
Ich will bereit sein nach Jerusalem zu ziehen, genauso wie Johannes.

„I’m gonna walk them golden stairs when I die, … ’cause I know my Jesus answers all my prayers“
Ich werde die goldenen Stufen gehen wenn ich sterbe, denn ich weiß, Jesus erhört alle meine Gebete.
„Steal away, steal away home to Jesus, I haven’t got long to stay here“
Ich stehle mich davon, stehle mich davon, heim zu Jesus, ich muss nicht mehr lang hier bleiben.



Gospel-Music gibt es seit etwa 1870, dem Jahr in dem die Sklaverei in den USA abgeschafft wurde. Im Gegensatz zum Spiritual, der mündlich überliefert wurde, sind die Komponisten des Gospel bekannt. Der „Vater der Gospel Musik“ ist Thomas A. Dorsey (1899-1993). Er beeinflusste nicht nur Gospel-Sänger, sondern auch Blues-Musiker. Von ihm stammen Gospel-Klassiker wie „There’ll be Peace in the Valley“ oder „Take my Hand, precious Lord“, die später auch durch die Interpretationen von weißen Musikern wie Elvis Presley berühmt wurden.


Zum Gesang wurden jetzt auch Instrumente wie Klavier, Tamburin, und später dann Hammond-Orgel, elektrische Gitarre und Drums benutzt.


Das Lied „Take my hand, precious Lord“ war 1963 wieder in aller Munde, als die „Queen of Gospel“, Mahalia Jackson vor der „I have a Dream“-Rede von Dr. Martin Luther King in Washington dieses Lied sang.


1969 wurden zwei Millionen Singles des Gospel-Lieds „O happy Day“ verkauft. Die Edwin Hawkins Singers brachten damit den Gospel in die Charts – „O glücklicher Tag, an dem Jesus alle meine Sünden hinweggewaschen hat“.


Viele berühmte Soul-Sänger haben einmal mit Gospel-Music zur Ehre Gottes angefangen und sind dann später in die säkulare Musikbranche gegangen. Unter ihnen befinden sich die einige der größten Stimmen des 20. Jahrhunderts, wie z.B. Aretha Franklin, Sam Cooke, Wilson Pickett, Otis Redding, Al Green, Roberta Flack, James Brown oder auch die Isley Brothers.


Kannst du in deinem Herzen auch mit einstimmen, wenn gesungen wird, „Kostbarer Herr, nimm meine Hand und führe mich“? Hast du auch diese Hoffnung auf ein zukünftiges Reich im Himmel oder ist das Leben hier auf der Erde alles für dich?


Bei vielen Sängern hörte sich die Musik so gut an, weil sie die Texte, die sie gesungen haben auch ernst meinten. Musik zur Ehre Gottes ist die beste Art Musik, weil sie dem Erschaffer der Musik seine Gaben zurück gibt.

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