Who is Keith Moon?

Er war der Mann mit den tausend Gesichtern und verkörperte die Seele von THE WHO. Moon geht hinter seinem Schlagzeug leuchtend auf und trommelt, als würde sein Leben davon abhängen. Denn der Mond hat zwei Seiten. Und eine birgt sich immer in Dunkelheit. Rastlos kreist Moon in den Untergang, bis die Erde ihn schließlich ganz verdeckt…

Keith Moon wird am 23. August 1947 in London geboren. Den Gezeiten nach ein bisschen zu früh, und so ist der Insulaner ein kleiner schmächtiger Junge. Größe und Anerkennung muss sich Keith als Klassenclown erwerben. Die Lehrer sind erleichtert den unruhigen Schüler nicht länger hinter die Schulbank maßregeln zu müssen, als man ihn mit 14 Jahren wegen ‚Untauglichkeit’ von der Schulpflicht befreit.
Keith verschafft sich Aufmerksamkeit als Schlagzeuger. Er kann einfach nicht still sitzen und lässt es nach Herzenslust krachen. Sein Sound entwickelt sich recht individuell und geht ab wie Schmidts Katze. Später liefert der Drummer die Inspiration zu der Figur ‚das Tier’ von der Muppet Show. Unbewusst bricht Keith alle Regeln des Schlagzeugspiels und brilliert durch Amateurbands hindurch zu höheren Gefilden. Seinen künstlerischen Aufgang erlebt Moon 1964 bei der Band THE WHO. Schrill und theatralisch gestalten sich ihre Konzerte und bieten den aggressivsten Britrock ihrer Zeit. Den Durchbruch haben sie nach einem Fernsehauftritt, bei dem sie vor laufender Kamera ihr Bandequipment auf dem Boden zertrümmern. England ist platt.
In späteren Tourneen steht die neuartige Zerstörercombo ihrem Ruf in nichts nach. Besonders ihr Trommelwirbel kennt keine Grenzen und nimmt am Hotelinventar kleine dekorative Veränderungen vor oder verarscht Leute. Die Zeitungen sind voll von „Moon the loon“. Er belebt das Bild von THE WHO mit seinem durchgeknallten Humor und einer Vielzahl von grotesken Gesten und bunten Mimiken. Auch aus seinem Instrument holt er alle nur denkbaren Tonfarben heraus und erschöpft es. Das Publikum liebt ihn als Witzbold und bejubelt ihn als Schlagzeugvirtuosen. Showmensch Moon wird Publikumsliebling.
Am Rockstarhimmel angekommen, scheint kein anderer so voll mit Alkohol und Drogen wie Moon. Nachts ruft der verrückte Paukenschlag Freunde an und fragt ganz kleinlaut, ob sie ihn lieb haben. Ewig sucht er diese Bestätigung über andere, unfähig zu sich selbst einen positiven Kontakt herzustellen. Denn tiefe Unsicherheit überzieht die Künstlerseele wie eine Kraterlandschaft, an die er nur ungern Licht kommen lässt. Hinter einem lachenden Mondgesicht versteckt sich eine Persönlichkeit, die nie sie selbst sein konnte. Die Sache wird noch schmerzvoller, als er aus einer bedrohlichem Menschengemenge mit dem Auto flieht und dabei versehentlich den Kopf seines gestolperten Bodyguards überrollt. Dieses Trauma trägt dazu bei, dass Moon sich noch mehr in seine Einsamkeit einkugelt und sich gänzlich dem Alkohol zuwendet. Er findet nicht wieder ins Leben zurück. Drogen treiben ihn mehrmals bis an die Schwelle des Todes. Viel zu spät erkennt man in dem berühmten Künstler ein psychisches Wrack und beginnt mit einer Psychotherapie. Am 7. September 1978 stirbt Keith Moon an einer Überdosis Tabletten, die seine Alkoholsucht dämpfen sollten. Im Morgenrot.

Kein anderer Song passt wohl so gut auf die Haut von Keith Moon wie „Love, reign over me“ (Quadrophenia). Moon sehnte sich sein Leben lang nach Liebe und Aufmerksamkeit und war gleichzeitig in seiner seelischen Zerrüttung unnahbar. Nur Jesus kann da berühren, wo sonst kein Trost hinkommt. Er schenkt Erlösung durch sein Blut und gießt aus Ruhe für die Seelen. Seine Liebe regiert und regnet auf uns Menschen Tag für Tag, auf dass wir Leben haben.

Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. (Jesaja 53,4)

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