Der Mord zum Film – Mediale Gewalt und Nachahmung

Grotesk und schrecklich: Die letzte Szene aus Halloween I. Der Killer schleicht mit Totenkopfmaske die Treppe hoch. Ein junges Mädchen schreit voller Todesangst: „Nein! Nein! Nein!“. Noch schrecklicher und grotesker ist, dass ein junger Mann genau diese Szene Wirklichkeit werden ließ. Fakt ist: Diese Parallele zwischen Film und Mord ist indes längst keine Seltenheit mehr. Und die meisten Menschen tun diese Filme kurzerhand als „Unterhaltung“ ab. Wir glauben immer noch nicht, dass Harry Potter unsere Kinder verseucht mit okkultem Gedankengut (kein Wunder: Der Papst hat Harry Potter ja abgesegnet und erklärt, dass die Inhalte nicht der „christlichen Lehre“ widersprechen – welche „christliche Lehre“ er auch immer meinen mag, die biblische ist es jedenfalls nicht!). Wir glauben auch immer noch nicht, dass die Pokémons aus unseren Kindern kleine aggressive Monster machen können.

Harry Harmlos?

Der Harry-Potter-Film wurde in einem Kino in Norddeutschland von einer echten Wahrsagerin eröffnet; Hexen haben wieder Konjunktur: Auf welche Aktie soll ich setzen? Die Sterne sagen mir, wie ich meinen Geschäftsverlauf planen soll. Esoterik ist wieder salonfähig geworden, Harry Potter öffnet nur die Türen für die nächste Generation – die Leute sind gelangweilt von Gott, Jesus und der Bibel. Da hat jemand wirklich ganze Arbeit geleistet: Keiner kennt die Bibel, aber jeder findet sie langweilig.

Harry Potter

Harry spaltet die Nation. Die einen – und dazu gehören die meisten Bürger des deutschen Landes – sind begeistert von dem Jungen, der in eine geheimnisvolle Welt voller Magie und Abenteuer eintaucht. Bei den anderen macht sich Entsetzen breit. Die in den Bänden beschriebenen Praktiken, sagen sie, seien dazu geeignet, Menschen zu verführen.