Eine Erinnerung an den 11. September 2001.

17 Jahre ist es her, daß die Männer aus Hamburg die drei Flugzeuge in das World Trade Center in New York und in das Pentagon in Washington steuerten. Diese Ereignisse wurden zum Dreh- und Angelpunkt der Politik, es scheint eine neue Zeitrechnung angebrochen zu sein – zurecht?

DieNachricht von den Ereignissen des 11. September 2001 in den USA traf die westliche Welt wie ein Schock und ließ sie ein paar Tage wie gelähmt zurück. Die NATO rief – das erste Mal in ihrer Geschichte – den Bündnisfall aus. Nur: Keiner wußte, was jetzt folgen sollte. Ein Ziel mußte her, denn die Terroristen waren ja bereits zusammen mit den von ihnen gekaperten Flugzeugen umgekommen. Das Ziel wurde gefunden, zunächst in Afghanistan, später dann auch im Irak.

Was sich ebenfalls stark geändert hat, zunächst hektisch in den USA, aber parallel auch in vielen anderen westlichen Demokratien, ist die Gesetzgebung. Die Bevölkerung war in Folge der Terroranschläge bereit, weitreichende Einschränkungen ihrer bislang in der Verfassung verankert geglaubten Grundrechte hinzunehmen. Und dieser Trend hält immer noch an bzw. nimmt in Deutschland unter der aktuellen Regierung weiter an Fahrt auf. Dabei ist die Situation gerade in Deutschland nicht so einmalig, wie es vielleicht scheint:

Die Geschichte der RAF, ihr Kulminationspunkt im Herbst 1977, hat sich tief in die kollektive Erinnerung der Westdeutschen eingegraben, so wie der 11. September 2001 bei den Amerikanern, als Selbstmordattentäter entführte Flugzeuge in das World Trade Center lenkten. Es war das erste Mal seit Pearl Harbor, dass die USA auf eigenem Territorium quasi militärisch angegriffen wurden. Es war ein Angriff in Amerika auf Amerika. Die Aktionen der RAF sind der einzige Angriff auf den Staat Bundesrepublik Deutschland. Ein Angriff aus dem Land heraus, von den Kindern derer, die es nach dem Krieg wieder aufgebaut hatten. [Stefan Aust und Helmar Büchel, Der Spiegel 37/2007, S. 54]

Auch wenn die überwiegende Mehrheit der Deutschen laut einer Umfrage militante Muslime für gefährlicher hält als den Terror der RAF – das mag maßgeblich damit zusammen hängen, daß bei einem Viertel der Deutschen diese Ereignisse vor über 40 Jahren eben nicht Teil der kollektiven Erinnerung sein können und außerdem die Nachgeborenen mittlerweile zahlenmäßig so groß sind, daß sie ebenfalls keine Erinnerung mehr an diese Ereignisse haben. Der Terror der RAF hat die
Bundesrepublik Deutschland ebenso geprägt und tiefe Spuren in der Gesetzgebung hinterlassen wie die Ereignisse des 11. September 2001 in den USA.

Vor unseren Augen erfüllt?
Mancher Kenner des letzten Buches der Bibel wird sich bei den Ereignissen an jenem 11. September 2001 an eine Passage aus der Offenbarung erinnert haben, in der vom Untergang einer großen Stadt die Rede ist, die sich dadurch auszeichnet, daß sie das Welthandelszentrum war und daß alle Kaufleute mit ihr Handel trieben und hier reich wurden.

All die Mächtigen, die Herrscher der Erde, die ihr nachgelaufen sind und sich mit ihr eingelassen haben, werden jammern und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. Zitternd vor Angst werden sie aus großer Entfernung alles mitansehen und laut schreien: \\\’Ach, Babylon!
Du großes, du starkes Babylon! Von einem Augenblick zum andern ist das Gericht über dich hereingebrochen!\\\‘ Auch die Kaufleute der Erde weinen und trauern; denn niemand kauft mehr ihre Waren: all das Gold und Silber, die Edelsteine und Perlen, feine Leinwand, teuerste Stoffe, Seide und scharlachrotes Tuch; edle Hölzer, Gefäße aus Elfenbein, kostbare Schnitzereien, Kupfer, Eisen und Marmor; Gewürze, duftende Salben und Weihrauch, Wein und Olivenöl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen, ja sogar lebendige Menschen. Auch die Früchte, die du so sehr liebtest, gibt es nicht mehr. Aller Glanz und alle Pracht sind dahin. Nie mehr wird dieser Reichtum wiederkehren.
So werden die Kaufleute, die durch ihren Handel mit Babylon reich geworden sind, alles von ferne mitansehen, weil sie Angst haben vor den Qualen dieser Stadt. Weinend und jammernd werden sie rufen: \\\’Welch ein Elend hat dich getroffen, du mächtige Stadt! Wo sind all deine Schätze, die kostbare Leinwand, die Purpur- und Scharlachstoffe? Du strahltest doch in goldenem Glanz und warst geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen! Und in einem Augenblick ist alles vernichtet,
zerstört und verloren!\\\‘ Von weitem beobachteten Kapitäne und Steuermänner mit ihren Schiffsbesatzungen, was dort geschah. Als die den Rauch der brennenden Stadt sahen, riefen sie: \\\’Was auf der Welt konnte man mit dieser Stadt vergleichen?\\\‘ In ihrer Trauer streuten sie sich Asche auf den Kopf, und laut weinend klagten sie: \\\’Welch ein Jammer um dich, du mächtige Stadt! Mit unseren Schiffen wurden wir reich durch deinen Reichtum. Und so schnell ist es damit nun endgültig vorbei!\\\‘ [Die Bibel, Offenbarung, Kapitel 18, 9b-19 (HfA)]

Ist das nicht eine sehr treffende Beschreibung dessen, was am 11. September und in den Tagen unmittelbar danach geschehen ist? Hat nicht die Weltwirtschaft für einen kurzen Moment den Atem angehalten? War nicht kurzfristig vollkommen unklar, wie es weitergehen würde, was die Wirtschaft, was die Börse sagen würde? Und auch die Beschreibung der Stadt trifft ganz gut auf New York zu, mit all ihrem Leben, ihrer Wirtschaftskraft, ihrer Rolle für den Welthandel – die Türme des World Trade Center wurden ja schließlich nicht nur wegen ihrer Höhe und guten Erreichbarkeit von den Terrorpiloten ausgewählt, sondern auch, weil sie das Wahrzeichen des internationalen Handels waren.

Nicht erfüllt – aber vorstellbar geworden
Die kurze Antwort auf die Frage, inwieweit die Beschreibung aus dem Buch der Offenbarung sich mit den Ereignissen des 11. September 2001 deckt:
Das Geschehen von New York ist nicht die Erfüllung dieser Vorhersage. Aber das, was dort beschrieben ist – wie an einem einzigen Tag, innerhalb einer einzigen Stunde, das Zentrum des Welthandels einfach ausgelöscht wird – das ist durch die Ereignisse von vor sechs Jahren vorstellbarer geworden.

Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen. Es gibt aber ebenso wenig einen Grund, abzuwiegeln und weiterzuleben, als ob nie etwas gewesen wäre. Wer aufmerksam die Ereignisse verfolgt, dem werden die Zeichen der Zeit nicht entgehen, und diese Zeichen stehen auf Sturm: Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht; denn [dies] alles muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich
gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben da und dort. Alles dies aber ist der Anfang der Wehen. [Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 24, 6-8 (REÜ)]

Vieles von dem finden wir tatsächlich heute schon wieder – und zugegeben, nicht erst seit dem 11. September 2001. Gerade das 20. Jahrhundert ist in die Geschichte eingegangen als das Jahrhundert mit den meisten Kriegen und Katastrophen. Und das liegt nicht daran, daß unsere Aufzeichnungen aus früheren Zeiten so schlecht wären.
Wie es weitergehen wird

Interessant ist aber auch, wie die oben zitierte Passage aus der Rede Jesu weitergeht. Auch hier gilt: Vieles erleben wir – gerade in Deutschland – jetzt noch nicht. Aber vieles von dem ist vorstellbar geworden und wird immer realer, auch und gerade wenn wir die innenpolitischen Vorstöße der jetzigen Regierung ansehen und die Mittel, die damit geschaffen werden.

Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen. Und dann werden viele verleitet werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden. Und dieses Evangelium des Reiches wird
gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. [Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 24, 9-14 (REÜ)]

Auch das ist kein Grund zur Panik. Aber für die Christen ist es eine Erinnerung, daß sie nicht allzu überrascht sind, wenn die Unbeschwertheit des Glaubens aufhören wird und sie stattdessen immer mehr auf Unverständnis, Ablehnung und über kurz oder lang Widerstand stoßen werden, wenn sie ihren Glauben konsequent leben wollen. Und für alle anderen ist es einmal mehr der Appell: Seht, daß die Bibel, wo sie künftige Dinge beschreibt, genauso Recht behält, wie wenn sie vom
Innersten des Menschen redet. Erkennt das und zieht die richtigeKonsequenz daraus.

Till

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