Hat die Bibel doch Unrecht?

“Hat die Bibel doch Unrecht?” titelte gestern die Münchner AZ einem entgegen. Hat die Bibel doch Unrecht? “Ich wusste gar nicht, dass sie bis jetzt immer Recht hatte”, denkt sich da vielleicht der geneigte Spaziergänger, der gerade darüber nachgesinnt hatte, warum denn eigentlich das nahende Osterfest nochmal gefeiert wird. Aber das ist doch eigentlich egal, hauptsache es wird gefeiert.


Aber immerhin, die Schlagzeile spricht ihn an, er kauft die Zeitung und liest den Untertitel, der aber über der Schlagzeile steht: “Judas-Evangelium aufgetaucht – spektakuläre neue Fakten”. Ja genau, Jesus, mit dem hing doch das Osterfest zusammen. Die Christen reden doch immer über eine frohe Botschaft oder gute Nachricht, was immer sie damit meinen. Aber wunderbar, da steht’s, auch hier klärt die Abendzeitung auf: links neben dem Judas-Artikel, gleich unter der Information, dass man den Papst jetzt als Kartenspiel kaufen kann, findet sich ein Kästchen mit der Überschrift: Die gute Nachricht. Und die gute Nachricht nach AZ besagt, dass der neueste Mode-Trend aus den USA Zahnspangen sind, die neuerdings nicht mehr zum Gespött der Schulklasse machen, sondern als modische Accessoires gelten.

Aber zum Thema, was sagt den nun dieses Judas-Evangelium Neues über Jesus aus? Rein inhaltlich wird schnell klar, dass es im Widerspruch nicht nur zu sich selbst, sondern auch zum in sich schlüssigen Bild der Bibel steht. Denn Jesus, der in die Welt kam, um sie zu retten, jeden Menschen einzeln, schickt hier seinen Jünger Judas vollen Bewusstseins in die Hölle, indem er ihn beauftragt, ihn zu verraten. Jesus verdammt aber niemand für Gehorsam.
Außerdem sagt er zu Judas im umstrittenen Dokument, er werde alle anderen übertreffen und sichert ihm damit einen hohen Stellenwert zu, wenn er diese besondere Anweisung ausführt (allerdings nützt Judas das dann wenig, weil er ja auch dafür in die Hölle kommt). Ganz anders hier der Jesus der Bibel. Der spricht in Markus 9,35 die ohne Zweifel große Wahrheit aus, dass es überhaupt nicht um die Kategorie “menschliche Anerkennung” geht:


“Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte von allen und aller Diener sein.”


Auch kann das selbsternannte Judas-Evangelium nicht von Judas selbst geschrieben worden sein, da es nach wissenschaftlichen Methoden ca. auf das Jahr 300 nach Christus datiert wird. Im Gegensatz zu den vier biblischen Evangelien, deren Entstehung nach heutigem Wissenstand ca. zwischen 40 und 80 nach Christus erfolgte.

Angesichts des schon seit Jahren bekannten Judas-Evangeliums und vieler anderer Handschriften über das Leben Jesu ist aber der Vorwurf nichts Neues, dass die Bibel nicht die ganze Wahrheit erzählt. Aber was ist das für ein Vorwurf an Gott, dem man damit zutraut, die Erde geschaffen zu haben in all ihrer Komplexität, den Tieren ihre Schönheit gegeben zu haben, dem Sonnenuntergang seine Romantik und dem Mensch seine Persönlichkeit, aber was man ihm nicht zutraut ist, dass er es schafft, sich den Menschen in einer Form mitzuteilen, die jedem zugänglich ist. Die Bibel gehört zu Gottes Plan und er hat sich Menschen herausgesucht, die er inspiriert hat, sein Wort aufzuschreiben (siehe auch 2. Timotheus 3,16). Und wer die Bibel liest, wird merken, dass wir tatsächlich auch nicht mehr brauchen, um Frieden mit Gott zu haben und Antworten auf unsere existenziellen Fragen zu bekommen. Sie ist komplett. Sie sagt dir in Johannes 7,17 sogar, wie du herausfinden kannst, ob sie die Wahrheit sagt: “Wenn jemand Gottes Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.” Und noch mehr, sie gibt sogar konkrete Anweisungen, wie andere Handschriften als nicht von Gott entlarvt werden können. In 1. Johannes 4,2-3 steht beispielsweise: “Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.” Und zack, Volltreffer, denn genau das wird auch im Judas-Evangelium behauptet. Nämlich dass Jesus nicht der Mensch aus Fleisch und Blut ist, sondern nur die Seele, die in der Körperhülle herumläuft.

Sogar Jesus selbst hatte schon zu Lebzeiten mit den verschiedensten Meinungen über ihn zu kämpfen. In Lukas 9, 18-20 fragt er seine Anhänger: “Für wen halten mich eigentlich die Leute?” und erfährt: Vielleicht ist’s der Täufer Johannes, vielleicht Elia, vielleicht ein Prophet…man weiß es nicht. Petrus hat es aber ganz genau gewusst als er antwortete: “Der Christus Gottes.”
Die Frage, wer denn Jesus eigentlich ist, hat er aber nicht nur seinen Zeitgenossen gestellt, er stellt sie jedem Menschen, der je von ihm gehört hat. Es ist die entscheidende Frage Deines Lebens, viel weitreichender noch als die Frage nach dem richtigen Lebenspartner, dem richtigen Job oder dem schmucken Eigenheim. Denn darin liegt die gute Nachricht verborgen, die viel mehr ist als die Freude darüber, jetzt endlich wegen der Zahnspange nicht mehr ausgelacht, sondern bewundert zu werden. Die gute Nachricht hat ewigen Wert, frei nach Jesus: Himmel, Erde und Zahnspange werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Wenn du herausfinden willst, was Jesus für dein Leben bedeuten kann, dann schau dir mal den Bibelkurs – Wie finde ich zu Gott

Autor: Daniel K.
bruder_d [at] gmx.de

Kommentare

  1. senna

    guten tag,
    an einer stelle in der bibel sagt jesus “der ist es der seine hand mit mir in die schüssel taucht “und an anderer stelle heißt es “es ist der dem ich das stück brot in die hand geben werde”.warum stehen da zwei verschiedene aussagen .Bitte! um antwort ,danke!gruß,senna

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