PID: Wir werden sein wie Gott

Deutschland erlaubt die gezüchteten Kinder im Reagenzglas. Was in der Forschung längst realisiert ist (durch Embryonenlabors im Ausland) wird nun vor dem deutschen Gesetz legal.

Als die Abtreibung legalisiert wurde, waren es Ausnahmegründe, die unsere Abgeordneten für ein Pro stimmen ließen –  bei Vergewaltigungen, Gefährdung des Lebens der Mutter oder Behinderungen. Heute sind es 40 Millionen Abtreibungen jährlich weltweit. 40 Millionen. Davon entfallen vielleicht unter 5 % auf die oben genannten Gründe. Es wird abgetrieben, weil eine Schwangerschaft das Selbstbestimmungsrecht der Mutter beeinträchtigt.

Die PID wird nun aus eben denselben Ausnahmegründen legalisiert. Ein solcher läge vor, wenn zum Beispiel ein Paar mit einer Veranlagung für einen genetischen Defekt ein Kind bekommen will. Dass es aber nicht bei diesen Ausschlusskriterien für eine Behinderung bleiben wird, ist nur eine Frage der Zeit. Schon jetzt gibt es 10.000 PID-Kinder auf der ganzen Welt, vorwiegend selektiert nach Geschlecht, nicht nach Krankheit. Der Hauptgrund der Befürworter im Bundestag war, dass man durch PID letztlich dann doch notwendige Spätabtreibungen einsparen kann, die viel schmerzhafter für das Paar wären, ist schlichweg pervers, denn diese Aussage offenbart den obszönen Pragmatismus in einer Debatte, die sich eigentlich um Leben und Tod drehen müsste. Nicht um billiger und teurer oder schmerzhafter und nicht so schmerzhaft.

Wir werden in Zukunft vor genau solchen Problemen stehen: Ein Paar bekommt ein Kind mit spezifischem Organfehler. Darf man nun ein Kind nachzüchten mit denselben genetischen Eigenschaften und ihm ein Organ entnehmen, damit das andere lebt? Ist dieses Kind dann ein „Retterkind“? Wir lügen uns selbst an, wenn wir denken, dass die Entwicklung dabei stehen bleiben würde, dass behinderte Kinder als nicht lebenswert bewertet werden. Allein diese Perspektive ist schon grenzüberschreitend. Doch so, wie die Abtreibungen dort ihr Ende fanden, dass Kinder nur noch als Zellhaufen tituliert werden, so wird man auch in zehn Jahren vielleicht sagen, dass die PID doch geholfen hat, die Welt endlich etwas besser zu machen: Es gibt entdlich weniger Behinderte, weniger Down-Syndrom, und noch besser, wir können endlich die Kinder bekommen, die wir wollen. Wir werden sein wie Gott. Und wie die Nazis! Unser Bundespräsident Roman Herzog sagte 1997 auf dem deutschen Ärztetag, als von PID noch nicht allzu viel die Rede war:

„Ich denke an die immer näher rückende Möglichkeit, Menschen von vorneherein nach einem optimierten Design zu produzieren; das wäre ein später Triumph der abstrusen Nazi-Idee, im „Projekt Lebensborn“ den arischen Übermenschen zu züchten. Der Segen, schwere Krankheiten schon vor der Geburt behandeln zu können, wiegt schwer. Der Fluch, weniger Defekte behandeln als diagnostizieren zu können, nicht minder … Aber wie gehen wir mit diesem Wissen um? Besteht wirklich jeder Anspruch zu Recht? Sind Abtreibungen wegen geringfügiger Abweichungen vom Wunschbild bald an der Tagesordnung? Wird ein behindert geborenes Kind irgendwann den Eltern zum Vorwurf gemacht, etwa als kostenträchtiges Risiko?“

Seien wir ehrlich zu uns: das, was Herzog dort sagt, ist heute Wirklichkeit und sollte uns erschrecken. Heute sind Abtreibungen wegen geringfügiger Abweichungen vom Wunschbild (z.B behindert) an der Tagesordnung und wenn man ein behindertes Kind bekommen will und es nicht abtreibt, wird man nicht nur blöd angeschaut. PID ist nur ein weiterer Schritt der Dekadenz, aber es ist dumm zu denken, wir bleiben jetzt stehen. Es wird weitergehen.

Jesus Christus ist das Leben selbst und hat nie im Widerspruch dazu gehandelt: Er hat geheilt und auferweckt, er hat Menschen zu Leben verholfen und ist für das Leben der Anderen in den Tod gegangen. Deswegen sind wir für das Leben, das Gott will, und dazu gehören auch Behinderte und solche, die für „nicht wert geachtet werden“. Er ist der Maßstab, wenn es um Leben und Tod geht, nicht der Bundestag. Schon die Apostel hatten das erkannt, als sie vor dem Bundestag des damaligen Israels standen (der Hohe Rat) und ihnen sagten:

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5, 29)

Wem gehorchst du mehr? Gott oder den Menschen? Gott sagt, wir sollen uns der Obrigkeit unterordnen. Wenn aber die Obrigkeit gegen Gottes Gebote verstößt, sollen wir seinen Weisungen mehr gehorchen. Präimplantationsdiagnostik fällt unter diese Verstöße.

Kommentare

  1. PID, Nietzsches Erben, Herrenmenschen

    Gesundheit und Glück sind ohne Zweifel hohe Werte, aber sie dürfen doch nicht mit der Tötung menschlichen Lebens erkauft werden! Gesundheit und Glück sind keine Grundrechte, das unantastbare Lebensrecht ist es sehr wohl! Keine Notlage und keine Gewissensentscheidung der Eltern oder Ärzte kann dieses Grundrecht aufheben. Die Verantwortung für den unbedingten Schutz des menschlichen Lebens hat ja bereits mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle begonnen. Sie gilt deshalb uneingeschränkt und ausnahmslos für alle Embryonen.Krasses Beispiel:
    In einer Fruchtbarkeitsklinik in Los Angeles können Eltern ihre Kinder genau nach Wunsch «bestellen». Eltern können so entscheiden, ob ihr Sohn blaue Augen haben und blond sein soll, ob seine Hautfarbe dunkel oder weiß sein soll, oder ob sie sich lieber eine schwarzhaarige, grünäugige Tochter wünschen. Kollegen in der Zunft der Reproduktionsmediziner sind entsetzt. Man kann sich nicht die Leistungen und Errungenschaften der Biomedizin im Feld der genetischen Pränataldiagnostik zu Nutze machen, um daraus Kapital zu schlagen, argumentieren sie. Genetiker können zwar genügend DNA aus einer Zelle isolieren, um daraus unzählige Charakteristiken des Embryos vorherzubestimmen. Aber selbst wenn dank der Wissenschaft und den unglaublichen Fortschritten die Möglichkeiten vorhanden sind, genetisch defekte Embryos auszuselektieren, ist es niemals gerechtfertigt, diese Techniken zu missbrauchen, um Wunscheltern zu befriedigen. Nur weil die technische Möglichkeit besteht, etwas zu kreieren, bedeute

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