Der Mensch ohne Glauben an Gott verwüstet die Schöpfung, das Leben, die Kulturen, die Werte, die Hoffnung. Was heute geduldet, wird morgen legalisiert

Überall im Nahen Osten erzählt man sich die Geschichte von dem Mann, der mit seinem Kamel durch die Wüste reiste. Weil es nachts dort empfindlich kalt werden kann, hatte er ein warmes Zelt mitgenommen. Er schlug es auf und legte sich schlafen. Nach einer Weile störte ihn ein Geräusch. Er sah, wie das Kamel seine Nase in das Innere des Zeltes steckte. „Was machst du?“ fragte der Reisende. „Draußen ist es so kalt“, sagte das Kamel, „laß mich meine Nase ein wenig in deinem Zelt wärmen.“ „Es sei dir erlaubt!“ Der Mann schlief wieder ein. Erneut weckte ihn ein Geräusch. Er sah, wie das Kamel den Kopf in sein Zelt geschoben hatte. „Ich hatte dir nur erlaubt, deine Nase in meinem Zelt zu wärmen“, sagte der Mann. „Aber es ist so kalt, erlaube mir, daß ich meinen Kopf in deinem Zelt wärme“, entgegnete das Kamel. „Es sei dir erlaubt!“
Wieder schlief der Mann ein, um bald darauf erneut aufzuwachen und zu sehen, daß Kopf, Hals und Vorderbeine des Kamels in seinem Zelt standen.
„Ich hatte dir nur erlaubt, deinen Kopf in meinem Zelt zu wärmen“, sagte der Mann unwirsch. „Aber es ist so kalt, erlaube mir, daß ich wenigstens die Hälfte meines Körpers bei dir wärmen kann“, erwiderte das Kamel. „Es sei dir
erlaubt, aber nicht mehr!“ Der Mann schlief ein. Als er aufwachte, spürte er eine bedrängende Enge in seinem Zelt. „Was tust du hier in meinem Zelt? Für zwei ist es zu klein!“ Der Reisende war außer sich. „Verschwinde aus meinem Zelt“, sagte das Kamel gebieterisch, „du dummer Mann!“
Eine Fabel zur humorvollen Unterhaltung? Eine Lebensweisheit? Oder mehr?

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