Er ist der Sohn eines Gründers der Terrororganisation Hamas. Er wurde Christ und wagt es in einer UN-Sitzung die Wahrheit zu reden.

Er ist der Sohn eines Gründers der Terrororganisation Hamas. Sein Weg an die Spitze dieser Bewegung war damit vorgezeichnet. Er wurde 1996 von den Israelis verhaftet, und sein Weltbild geriet durcheinander. Die Israelis erwiesen sich als besser und die Hamas als brutaler und menschenverachtender, als er es erwartet hatte. Mosab Hassan Yousef arbeitete später als Informant Israels im innersten Zirkel der Hamas, bevor er 2007 ausstieg und in die USA floh. Kürzlich trat er in Bern vor Parlamentariern auf und erzählte aus seinem Leben als Terrorist und Spion. Mosab hat eine ganz eigene Vorstellung davon, wie im Nahen Osten Frieden entstehen könnte. http://www.audiatur-online.ch/2017/10/09/mosab-hassan-yousef-sohn-des-hamas-gru%cc%88nders-zu-besuch-in-bern/

 

Mosab Hassan Jussef muss um sein Leben fürchten. Sein Vergehen: Er ist Christ geworden, hat seinen islamischen Glauben abgelegt und spionierte für Israel. Aber Jussef, der heute unter dem Namen Joseph im kalifornischen San Diego lebt, ist nicht nur irgendein Konvertit. Sein Vater war Gründungsmitglied der palästinensischen Islamistengruppe Hamas.
Der heute 32-jährige Jussef sei während seiner Haft in Israel vom Geheimdienst angeworben worden. Unter dem Tarnnamen «grüner Prinz» hätte er während dem zweiten Palästinenser-Aufstand ab 2000 Informationen weitergegeben. Aufgrund seiner Aussagen sei auch der frühere Militär-Chef der Hamas, Ibrahim Hamid, festgenommen worden. Mosab Hassan Jussef hätte auch geholfen, dutzende Selbstmordanschläge zu verhindern und hochrangige Palästinenserführer festzunehmen, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz».
Ist Frieden mit der Hamas möglich?
Einen Frieden zwischen der Hamas und Israel hält Jussef für unmöglich. «Die Hamas kann keinen Frieden mit den Israelis schliessen. Das ist gegen das, was ihr Gott sagt. Es ist unmöglich, Frieden mit Ungläubigen zu schliessen, nur einen Waffenstillstand, und keiner weiss das besser als ich. Die Hamasführung ist für das Töten von Palästinensern verantwortlich, nicht die Israelis. Palästinenser! Sie zögern nicht, Menschen in einer Moschee zu massakrieren oder Menschen vom 15. oder 17. Stock eines Gebäudes zu werfen, wie sie es während des Putsches in Gaza getan haben. Ich sage mit Sicherheit, dass sich die Israelis weit mehr um die Palästinenser sorgen, als es die Hamas- oder die Fatahführung tut», so Jussef.
Persönliche Tragödie
Als er vor neun Jahren zufällig einen britischen Missionar kennengelernt hatte, fühlte er sich sofort von der christlichen Lehre sofort angezogen, studierte heimlich die Bibel. Mit seiner Entscheidung, Ramallah und dem Islam den Rücken zu kehren, brachte er nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr: Seine Mutter sowie sieben Geschwister liess er zurück, sie haben es seither schwer. «Meine Mutter weint die ganze Zeit, immer wenn ich sie anrufe.»
Er habe nicht für Geld gearbeitet, heisst es, sondern aus Überzeugung, um Leben zu retten. Der Vater habe von der Agententätigkeit des Sohnes natürlich nichts gewusst. Er habe erst kürzlich erfahren, dass der Sohn mit der Enthüllung herauskommt, dass er ein Kollaborateur ist. «Mein Vater war im Gefängnis, als ich ihm von meiner Entscheidung in Kenntnis setzte», sagte Jussef in einem Interview mit «Fox News». «Es war die schlimmste Nachricht seines Lebens.» Jetzt werde sein Vater von den Geistlichen bedrängt, den abtrünnigen Sohn zu enterben und entehren. «Das würde den Terroristen die Möglichkeit geben, mich zu töten», so Jussef.
Das ist jetzt so gekommen. Auf verschiedenen Internetseiten der Hamas erschien Anfang der Woche jetzt ein Brief von Scheich Hassan Jussef, auch Abu Mosab genannt. Darin erklärte der Hamas-Führer die «komplette Lossagung von demjenigen, der einst unser ältester Sohn war und Mosab heisst». Dieser Schritt tue ihm leid, aber er habe keine andere Wahl, nachdem sein Sohn seinen Glauben aufgegeben habe und mit dem Feind kollaboriere, heisst es in dem Schreiben.
«Ich habe keine Angst»
Jussef will seine Stimme gegen die Gewalt erheben. Radikale Islamisten trachten dafür nach seinem Leben, kündigten an, ihn umzubringen. Trotzdem hat Jussef keine Angst: «Für mich ist das wichtigste christliche Gebot: Liebe deine Feinde.» Er fügt hinzu: «Sie können mich umbringen, aber meine Ansichten sind doch schon heraus, die können sie nicht töten.»
In diesen Tagen erscheint zunächst auf englisch ein Buch «Sohn der Hamas», das Mosab Hassan Jussef mitverfasst hat. Mit seinen Memoiren wolle er nun eine Botschaft des Friedens senden, wird der Ex-Agent zitiert. In Israel ist man zwar voll der Bewunderung für den «grünen Prinzen», man wird aber nicht unbedingt glücklich darüber sein, wenn die Methoden aufgedeckt werden, mit denen man in der West Bank operiert.
Die deutsche Ausgabe des Buchs erscheint am 25. März 2010:
Sohn der Hamas
Mosab Hassan Yousef / Ron Brackin (Co-Autor)
Sohn der Hamas

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