Janosch: „Das Beste wäre, es gäbe Gott nicht“

Ein berühmter Autor, der viele Kinder beeinflusst hat. Ein Märchenerzähler, der Millionen von Herzen bewegt hat. Ein Geschichtenerzähler, der uns Moral predigte. Janosch (1931 als Horst Eckert geboren) ist der Erfinder der Tigerente und – natürlich – von Janosch selbst. Doch über genau das, was er uns predigte, ist er heute so verwirrt wie viele Weitere unserer Gesellschaft…

Normalerweise gibt Horst Eckert alias Janosch keine Interviews. Doch mit dem Magazin Cicero machte er jetzt eine Ausnahme. Darin sagt er: 

Wie wichtig ist der Moralfaktor im Märchen? Oder ist Moral heute sowieso überholt? Können Märchen die letzte Rettung sein für Kinder aus einer kaputten Gesellschaft?
Omeingooottt, das weiß ich nicht. Woher sollen Kinder ihre Moral denn überhaupt holen? Am besten bei den Eltern. Durch Vorleben. Und Moral worin? Was ist die wahre Moral? Ich selbst bin Partisane. Ketzer. Meine Moral kommt aus dem Himmel. Die Dompfaffen haben nur einen Partner im Leben. Die Affen haben 432 Partner. Der reguläre Mensch zwischen 12 und 41. Also was ist Moral? Na gut: das meiste ist ohne Moral. Jetzt weiß ich nicht einmal mehr, was Moral ist. Vielleicht: kein Schwein sein, niemandem schaden, jedem helfen, der Hilfe braucht und so weiter. Dem Verwundeten die Hand einschienen. Ach, lesen Sie doch im Lexikon nach, da ist es erklärt. 
Sie sagen also, die Gesellschaft ist kaputt und warum? Ich sage: weil Gott den Menschen nach „seinem Bild und Gleichnis schuf“. Das war ein Fehler. Von der Schöpfung her ist der Mensch eine Sau. Die meisten jedenfalls. Ich nicht so sehr. Also ist Gott schuld. Das Beste wäre, es gäbe Gott nicht. Dann würde jetzt nicht „sein Wille“ geschehen. Da beten doch die Leute: „Dein Wille geschähe…“ und als gütiger Gott und nach seinem Versprechen erhört er die Gebete der Frommen. Gute Erklärung – oder nicht?

Wie kommt ein Mensch darauf, dass die Schaffenskraft Gottes dahingehend schlecht war, dass er die Menschen in seinem Bild schuf? Müsste er nicht vielmehr fragen: Was ist falsch gelaufen, WENN Gott uns in seinem Bild schuf? Denn wenn er das wirklich tat, dann muss irgendetwas dieses Bild stören. Dies ist ein “missing link” in seiner Analyse der Moral: es fehlt an Sünde. Der Mensch hat es sich selbst versaut, nicht Gott. Würde der etwas “Schlechtes” in seinem Bild schaffen, dann wäre er selbst auch schlecht, was per definitionem nicht möglich ist.

Es ist schade, wie so ein alter Mann (81 Jahre) solche ein verbittertes Bild von Menschsein haben kann. Weiter schließt er von der Natur auf menschliche Moral (“Affen haben 432 Partner”), was genauso verdummt ist. Im Tierreich gibt es auch Pädophilie, das Recht des Stärkeren, Brutalität, Gewalt, Ungerechtigkeit. Wenn wir von dieser Moral auf die Menschen schließen, dann ist der Tod im Topf, dann darf jeder machen, was er will (diese schlechte Argumentation hört man oft auch von Homosexuellen: “die Tiere seien ja auch partiell homosexuell”. Leider sind Tiere auch pädophil.).

Wieder wirft das die Frage auf: Woher kommt diese moderne Verwirrung, dieses Durcheinanderwerfen von Halbwahrheiten bis hin zu dummen Annahmen? Die Antwort finden wir bei Janosch im selben Interview:

Sie selbst leiden noch immer an Ihrer schwer-katholischen Erziehung, an plastischen Bildern von Teufel und Hölle. Sind die brutalen Märchen nicht gefährlich für die Seelen der Kinder? Oder trauen wir ihnen zu wenig zu?
Bei den Märchen werden die Kinder nicht gezwungen, sie zu glauben. Nur der Katholik wird gezwungen, die Bibel zu glauben. Nichtglauben führt direkt in die Hölle. Das ist eine massive Drohung ohne Ende – für ewig im Feuer der Hölle. Damit sind die Märchen ungefährlich. Ab zwölf glaubt kein Kind mehr an Hänsel und Gretl. Aber der Bibel muss er ewig glauben.

Der Papst sagte im Fernsehen beim Hinausgehen aus der Tür: „Die Kirche zwingt niemanden.“ Was für ein Blödsinn! „Wir zwingen niemanden, katholisch zu sein. Keine Sünden zu begehen. Kein Geld an die Kirche zu zahlen.“ Aber: Tut der Mensch das nicht ungezwungen freiwillig, landet er im ewigen Feuer der Hölle. Und nun geht dahin und tut was ihr wollt. Ohne Zwang.

Die Assoziation von Kirche hin zu Glaube und Bibel ist einfach falsch. Was die katholische Kirche macht steht oftmals im Widerspruch zur Bibel, wieso sollte ich dann von ihren Moralvorstellungen auf die Bibel und das Leben schließen? Nein, wir müssen von der Bibel auf unsere Moralvorstellung schließen, auch auf die von der Kirche. Bevor Janosch den Glauben kritisiert, sollte er sich mit ihm auseinandersetzen, nicht mit der Kirche. Oft habe ich in Interviews im Fernsehen und in Printmedien diese falsche Assoziation beobachtet. Wenn dich die Katholische Kirche zwingt zu glauben, dann liegt sie falsch. Jesus hat sich niemandem aufgezwängt. Er war sanftmütig, er war zurückhaltend, er war lieblich. Kein Mensch dieser Erde hatte solch einen Anspruch auf Aufmerksamkeit, doch diesen Anspruch hat er nie gefordert, auch bei dir nicht. Gott wird es verschmerzen können, wenn ein Atheist seine Existenz leugnet. Die Frage ist, ob der Atheist das verschmerzen kann. Janosch wird bald Gott gegenüberstehen, da wird ihm seine undifferenzierte Haltung gegenüber Gottes Wort vorgehalten werden müssen. Ich hoffe, deine Betrachtung fällt differenzierter, und damit biblischer aus.

Zitate entnommen aus: https://www.cicero.de/salon/das-beste-waere-es-gaebe-gott-nicht/52571

Kommentare

  1. Sandy

    hy, Janosch ist ein Kinderfigur wo ich nicht unbedingt empfehlen würde. für kleine Kinder werden Bücher im Kiga angeboten wo auf Guterweise Gedacht ist die aufklärung zu behandeln. Doch es ist mehr als dieses. Sexuelle Stellungen und diverses Stehen drin. Es geht nicht mehr darum dem Kind zu sagen da gibt es Mann und Frau, sondern da gibt es was was spass macht und das sieht so aus. Die Kinder werden schon sexuell konditioniert. ICh war schockiert solche Bücher im Regal eines Kindergartens zu sehen.

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