Joschka Fischer wird 60!

Sich selbst bezeichnete Joschka Fischer einmal als den letzten “Live-Rock’n Roller der deutschen Politik”. Nach der Abwahl von Rot-Grün 2005 ist Joschka von der politischen Bühne verschwunden, zu seinem 60. Geburtstag am 12. April werden noch einmal alte Geschichten und Erinnerungen aufgewärmt. Seine Karriere ist ohne Zweifel beeindruckend und brachte ihn vom Metzgersohn ohne Abitur zum beliebtesten Politiker Deutschlands. Auch verkörpert kaum einer wie Joseph Martin Fischer den Wandel, den Deutschland seit der 68er Kulturrevolution gemacht hat. Seine turbulente Vergangenheit als linker Straßenkämpfer in Frankfurt am Main sollte ihm später als Außenminister noch Probleme bereiten.


Fischer wuchs als Sohn ungarndeutscher Eltern in der Nähe von Stuttgart auf. Interessanterweise war er als Kind in der Kirche engagiert und wurde schließlich sogar Obermeßdiener. Doch schon bald wurde Anderes interessanter. Fischer zog es nach Frankfurt, wo er linken Professoren wie Adorno und Habermas zuhörte. Er war mittendrin in den Anfängen der Studentenrevolte. Sein täglich Brot verdiente er sich nach Aussagen von alten Weggefährten als Bücherdieb. Schon bald versuchte Joschka Fischer seinen Teil für eine neue bessere Welt zu tun. Er setzte sich für bessere Löhne für Arbeiter ein, doch wurde er nicht recht als Vorkämpfer der Arbeitnehmer akzeptiert. Den Kampf gegen verkrustete Strukturen in der Gesellschaft führte er schließlich auf der Straße weiter. In Zusammenhang mit Straßenschlachten wurde er sogar auf versuchten Mord verdächtigt.


In den 80er Jahren kam Joschkas Wandel zum Realo-Politiker. Als erster Grüner Minister wurde er im hessischen Landtag vereidigt (das Bild von ihm in Turnschuhen und Blue Jeans ist in die Geschichte eingegangen). Als Vizekanzler der rot-grünen Bundesregierung gelangte er an den Höhepunkt seiner politischen Karriere. Er wurde immer älter und sein Gesicht zerfurcht von Sorgenfalten. Für viele war er eine moralische Instanz, auf dem Balkan versuchte er trotz Widerstand aus den eigenen Reihen, Menschenrechte mit für Grüne bisher unorthodoxen Mitteln zu verteidigen. Für Andere hat er durch diese Opferung früherer Prinzipien alle Glaubwürdigkeit verloren. Im Nahen Osten wurde Joschka Fischer als unvoreingenommener Vermittler geschätzt.


Joschka Fischer hat selbst gesagt, dass rot-grün Deutschland verändert hat. Es war die politische Verwirklichung des Marschs durch die Institutionen, den die 68er sich vornahmen. Deutschland hat international eine Vorreiterrolle im neuen ökologischen Bewusstsein erhalten. Die sogenannte sexuelle Befreiung wurde durch die Einführung der Homo-Ehe ein ganzes Stück weitergetrieben.


Doch sind wir dadurch wirklich eine tolerantere und friedlichere Gesellschaft geworden? Wer der neuen Auffassung von Toleranz und Moral widerspricht wird nur zu oft im Namen der ‘political correctness’ mundtot gemacht. Joschka selbst ist zum fünften Mal verheiratet und ist ein Paradebeispiel für die ethisch-moralische Krise, in der wir stecken.


Fischer und Konsorten deckten viel Heuchelei und Doppelmoral auf, gerade im Bereich Sexualität oder auch im Umgang mit dem Nationalsozialismus. Doch wirkliche Freiheit und Toleranz kann es ohne einen Bezug zu Gott nicht geben.












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