Kurze Kirchengeschichte und die Hure Babylon.

Das Christentum begann in Jerusalem als der gemeinsame Glaube des Leibes Christi.
Dann kam es nach Griechenland, und die Griechen machten daraus eine Philosophie.
Dann kam es nach Rom, und die Römer machten daraus ein Imperium.
Dann kam es nach Amerika, und die Amerikaner machten daraus ein Geschäft.
Wie nennt man das nun, wenn ein Leib zu einem Geschäft geworden ist? – Prostitution!

Was ist das Hauptkennzeichen einer Hure? Sie ist keine treue und gottesfürchtige Ehefrau, sondern eine gottlose Person, die es mit allen möglichen Personen treibt. Im übertragenen Sinne wird Hurerei im gesamten Alten und Neuen Testament auch immer als Symbol für Götzendienst verwendet: Man dient nicht dem einzigen wahren Gott, wie Er sich im Ersten Gebot geoffenbart hat: „Ich bin der HERR dein Gott … Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben“ (2. Mose 20, 2 f.). Man folgt nicht Jesus allein nach, der gemäß Johannes Kapitel 14, Vers 6, Apostelgeschichte Kapitel 4, Vers 12, und 1. Korinther Kapitel 3, Vers 11, der einzige Weg zu Gott dem Vater, die einzige Quelle des Heils und das einzige Fundament des Lebens ist. Stattdessen ist eine Hure bzw. hurerische Kirche eine, die mit allen Religionen buhlt, hurt, sich vermischt, sich vereinigt. Babylon repräsentiert die große Ökumene der Endzeit.

Wahre und falsche Einheit

Diese Hure Babylon wird nur gebraucht, bis der Antichrist seine Welteinheit hergestellt hat. Und dann werden die Könige, die Herrscher beauftragt, sie fallen zu lassen. Man kann sie deshalb auch mit dem Ausdruck „nützlicher Idiot“ oder „Steigbügelhalter“ für das antichristliche System bezeichnen. Alle, die jetzt denken, sie müssten an der Welteinheit mitarbeiten, wenn es eine Einheit ohne die Wahrheit Jesu Christi als einzigen Weg zum Vater ist, drohen dieser falschen Religion zu verfallen. Natürlich spricht der HERR Jesus in Johannes Kapitel 17 von der Einheit – aber von der wahren Einheit. Es handelt sich dabei um die Einheit der wirklich wiedergeborenen Christen gemäß Johannes 3. Und über diese heißt es, gerade in diesem viel zitierten und viel missbrauchten „Einheitskapitel“, Johannes Kapitel 17, dass die Welt sie hasst. Sie machen sich eben nicht eins mit der Welt, sondern werden von der Welt gehasst. Sie sind abgesondert von der Welt. Sie leben zwar in der Welt, sollen aber ein Licht sein und sich nicht von der Welt beeinflussen lassen. Sie sollen die Welt durch das Evangelium prägen, das sie unverkürzt und unverfälscht verkündigen sollen.

Der Turmbau von Babel

Wir finden in Offenbarung 17 und 18 den Begriff „Babel“ oder „Babylon“. In 1. Mose Kapitel 11 geht es um den Turmbau zu Babel. Die Menschen, die in 1. Mose 11 beschrieben werden, wollen sich einen Namen machen. Der Mensch will sich selbst groß machen. Sie lassen keinen zu, der über ihnen thront. Heute baut man Wolkenkratzer, viel höher vielleicht, als dieser Turmbau damals geworden wäre. Weltweit werden Rekorde auf allen Ebenen angestrebt. Es geht um die Einheit, so dass man den Turm weithin sieht und sagt: „Das ist unser Symbol. Das führt uns zusammen.“ Deshalb wird auch heute die Menschheitsbruderschaft angestrebt: Eine Welt – eine Religion. So lautet das große Programm der Endzeit in Form der babylonischen Vereinigung. Die kontinentalen Zusammenschlüsse, z. B. die Europäische Union, stellen ja nur eine Zwischenstufe zur letztendlichen Welteinheit dar.

Aber was geschah damals, und was wird am Ende geschehen? 1. Mose Kapitel 11, Verse 5-7: Da stieg der HERR herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, den die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: „Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache. Und dies ist erst der Anfang ihres Tun. Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben. Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht!“ Damit hatte der ewige Gott dem eigensüchtigen Streben der Menschen ein Ende bereitet.

Babel (was so viel bedeutet wie Verwirrung/Vermischung) kommt immer wieder in der israelischen Geschichte vor. Der absolute Tiefpunkt der Geschichte des alten Israel liegt dort, wo Israel in die babylonische Gefangenschaft geführt wird, in ein Land, wo Götzendienst an der Tagesordnung ist, ferner Astrologie und sämtliche okkulten Praktiken, vor denen Gottes Wort uns warnt.

Kennzeichen und Eigenschaften von Babel

Einige der wichtigsten Kennzeichen, die in Offenbarung Kapitel 17 und 18 genannt werden, sind die folgenden:

1. Babylon ist eine Behausung der Teufel und alles Unreinen. Es ist die falsche Religion, die abgefallene Kirche, die sich mit der Welt einlässt, die mit den Mächtigen buhlt, die nach dem Reichtum strebt. Es ist nicht mehr der Geist Gottes, der sie treibt, sondern der Geist dämonischer Mächte. Sie betreibt Vermischung statt Absonderung; Unzucht statt Reinheit; wandelt auf dem breiten Weg des Verderbens statt auf dem schmalen Weg des Heils. (Offenbarung Kapitel 18, Vers 2)

2. Alle haben sich mit ihr eingelassen, die einen Nutzen von ihr haben; und sie hat sich mit allen eingelassen, von denen sie einen Nutzen hat. Das ist ein Geben und Nehmen mit der Welt. Könige, Völker, Kaufleute, Schiffsleute, Handelsbeziehungen, mit allen hat sie sich vereinigt, außer mit denen, die im Lebensbuch des Lammes stehen. Diese haben sich abgesondert und sind dem HERRN Jesus treu geblieben. (Offenbarung Kapitel 18, Vers 3)

3. Auch von ihren Reichtümern lesen wir in Offenbarung Kapitel 18, Vers 3. Dort heißt es: „… und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden.“ Der Hure Babylon geht es um materielle, irdische Macht und um Ruhm. Sie strebt nicht nach dem Himmelreich, sondern nach Einfluss in dieser Welt. Sie baut große Kirchen und Kathedralen und ist nicht bereit, in die Untergründe und Katakomben zu gehen.

4. Ihre Sünden reichen bis an den Himmel (Offenbarung Kapitel 18, Vers 5). Götzendienst und Vermischung, das ist die Ursünde gegen Gott, das Streben, selbst wie Gott zu sein, sich selbst zum Gott zu machen oder sich falsche Götter zusammenzubauen. Das müssen nicht unbedingt gegossene Figuren sein. Götzendienst kann sich auf das eigene Wesen beziehen, das verehrt wird, auf den Mammon oder irgendeine Ideologie oder selbst gemachte Religion, durch die sich der Mensch selbst erlösen will.

5. Die Hure Babylon fühlt sich als Königin, wird aber arm und bloß sein. Ihre Schande, ihre Blöße wird offenbar werden. In Offenbarung Kapitel 18, Vers 7 führt sie ein Selbstgespräch. Sie betet nur sich selbst an und sagt: „Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde kein Leid sehen.“ Aber an einem Tag werden die Plagen von Gott über sie kommen, so sagt uns Offenbarung Kapitel 18, Vers 8.

6. Sie will den Beifall der Welt, aber sie will nicht mit Jesus leiden. Die wahre Gemeinde Jesu dagegen ist bereit, für den HERRN zu leiden und auch mit Ihm das Martyrium auf sich zu nehmen. Stattdessen schwimmt die Hure mit dem Trend. So wie die toten Fische mit dem Strom schwimmen, schwimmt die falsche Kirche, die falsche Religion mit dem Zeitgeist und stellt sich diesem Trend nicht entgegen. Wer sich mit dem Zeit- und Weltgeist einlässt, der wird aber bald zum Witwer oder zur Witwe. Dieser Zeit- und Weltgeist, nämlich dann der Antichrist in Person, lässt die Hure fallen, wenn er sie nicht mehr braucht.

7. Die Hure Babylon verkauft Waren jeder Art, selbst Menschenleiber und –seelen. Das ist ein Schockeffekt, wenn man dies liest. Da wurden in Offenbarung 18 zuerst wunderschöne Waren aufgezählt, die Gott ja alle gut geschaffen hat. Aber plötzlich sind bei den Waren auch Menschenseelen und Menschenleiber dabei. Ja, in ihrem Reich wird die Sklaverei wieder eingeführt – grausam und schrecklich!

8. Die Hure verfolgt und tötet die Gläubigen. Sie tut das noch vermehrt, wenn sie in der nächsten Zeit erst richtig ausreift. Dies wird in Offenbarung Kapitel 18, Vers 24 genannt. Hier findet sich ein Hinweis auf das Blut der Propheten und Heiligen, das in ihr gefunden wurde. Gott, der HERR hält ihr dies am Schluss als Anklageschrift vor, um Sein Urteil zu bekräftigen und abzuschließen. „Du hast die Heiligen getötet. Nun wird ihr Blut von dir in vielfachem Maß gefordert.“

9. Und dabei ging es fröhlich in ihr zu mit viel Musik und Tamtam. Das wird auch in Offenbarung Kapitel 18 gesagt, allerdings schon im Zusammenhang mit dem Gericht. Da heißt es in Vers 22: „Und der Klang der Harfenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompeter wird nicht mehr in dir gehört werden…“ Hier finden wir ein erschütterndes prophetisches Bild für die Unterhaltungsindustrie, welche die Hure Babylon hervorbringt.

10. Die Hure hat Drogen und Zauberei gebraucht (Offenbarung Kapitel 18, Vers 23). Hier kommt der Begriff Zauberei oder „pharmakia“ vor. „Durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt“ heißt es da. Dies ist ein Begriff, der auch für „Drogen“ steht, für rauschhafte Zustände, Trunkenheit, die Betäubung der Massen, Trance und Ekstase, die okkulte und die sexuelle Welle. Alles das wird gebraucht, um die Menschen zu benebeln, um ihr klares Denken, ihr Unterscheidungsvermögen auszuschalten und sie zu einer einheitlichen Masse, die dem Antichristen „Heil“ zuruft, zu verschmelzen.

Gläubige, geht hinaus aus Babel!

Babylon geht mitten durch die Gemeinden und mitten durch die Herzen hindurch. Denn Babylon umfasst nicht nur Rom (als mögliches Zentrum der künftigen Welteinheitskirche), sondern viel mehr: nämlich alle falsche Religion auf Erden, auch bei Protestanten, Orthodoxen, Anglikanern, Methodisten, Mennoniten, Baptisten und wie sie alle heißen. Babylon kennzeichnet jede falsche Religion, die nicht auf die Offenbarung und Gnade des lebendigen Gottes allein vertraut, sondern sich eigene Götzenbilder und Vorstellungen über den Erlösungsweg erschafft. Die Zeit wird kommen, dass die wahren Gläubigen von Gott herausgerufen werden („Gehet aus!“), so wie einstmals Abraham aus Haran, Lot aus Sodom oder Israel aus Ägypten gerufen wurden. Das Babel der Endzeit kann für die Gemeinde Jesu Christi keine bleibende Stätte sein.

Wenn wir merken, dass eine Gemeinde oder eine Kirche nicht mehr reformierbar ist, sollen wir sie verlassen. Wir sollen zwar auftreten, solange es noch eine Hoffnung gibt, dass Umkehr geschieht und dass man auf Gottes Wort hört. Aber wenn man nicht mehr bereit ist, auf Gottes Wort und die warnende Stimme der Boten Gottes zu hören, dann ist es an der Zeit zu fragen: „Habe ich da noch meinen Platz?“ Und wer sich herausgerufen sieht, wird andere Menschen finden, denen es genau so ergangen ist. Ja, es gibt viele, die versprengt sind, die keine Heimat mehr in ihren Gemeinden finden und merken, dass dort der Zeitgeist gesiegt hat. Sie zu suchen und mit Ihnen als Einheit (i.S. von Joh 17) zu verschmelzen, wird eine wichtige Aufgabe der Gläubigen in der Endzeit sein.

Autor: L.Gassmann

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