Wenn man vom Teufel spricht…

Vom Teufel zu reden, ist heute in bestimmten Bereichen völlig normal. In Horrorfilmen oder Black-Metal Songs haben Satan und Dämonen einen festen Platz, in ernsthaften, öffentlichen Diskussionen hingegen nicht. Dabei kann man viele Gräueltaten des 20. Jahrhunderts nur mit einem Wort beschrieben: teuflisch.

Viele Menschen meinten z.B., instinktiv zu spüren, wie die Kälte und der Hass in den Augen Adolf Hitlers dämonischer Natur sei. Dieser Meinung ist unter anderem auch Papst Benedikt XVI., der in einem Gespräch einmal sagte: “Hier war einerseits eine dämonische Gestalt… Es gibt glaubwürdige Berichte von Augenzeugen, die darauf deuten lassen, dass er eine Art von dämonischen Begegnungen hatte, dass er zitternd sagte: ‘Er war wieder da’ und dergleichen.” Hitler sei eine Gestalt, die “in einer tiefen Weise in den Bereich des Dämonischen hineingehalten war”.
Es ist schockierend, wie viele Menschen sich in Hitler-Deutschland blenden ließen und schwiegen oder mitmachten, sich verführen ließen. Leider waren auch viele Christen dabei. Nun leben wir, Gott sei Dank, in einer anderen Zeit, doch auch bei uns gibt es viele Bereiche, in denen man zum Umdenken aufgerufen ist.

Wir leben in einer Zeit, die von geistlicher Kälte geprägt ist, weil wenige Menschen Gott und seine Liebe kennen. Wir haben eine high-tech Kultur, die uns moderne städtische Zentren und Konsumtempel anbietet und uns doch nichts außer Kälte für unsere Seelen gibt. Es herrscht der Gott des Konsums, dessen moralisches Axiom der populäre Kulturkritiker Neil Postman in der folgenden Losung zusammenfasst : “Wer mit dem meisten Spielzeug stirbt, hat gewonnen.” Die elektronischen Medien sind ebenfalls mächtige Götter unserer Kultur, sie beherrschen unseren Planeten und wir meinen, alle Probleme werden durch sie gelöst. Der amerikanische Schriftsteller und Sozialkritiker Theodore Roszak warnt uns vor diesem Götzendienst in seinem Werk The Cult of Information: “Wie jeder Kult hat auch dieser die Intention, gedankenlose Parteinahme und kritiklose Zustimmung zu erzeugen. Leute, die keine klare Vorstellung davon haben, was sie mit Information meinen oder warum sie so viel davon haben sollten, sind nichtsdestoweniger bereit, daran zu glauben, dass wir in einem Informationszeitalter leben, das aus jedem Computer in unserer Umgebung das macht, was die Reliquien des Wahren Kreuzes im Zeitalter des Glaubens waren: Embleme der Erlösung.”

Weitere Kälte geht in unserer Gesellschaft durch das Brechen fast aller Tabus im sexuellen Bereich aus, durch die Zerstörung der Familie, durch die Tötung von ungeborenem Leben. Der Apostel Paulus fordert uns in seinem Brief an die Römer auf: “Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung [eures] Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.” (Römer 12,2) Paulus fordert die Christen also auf, sich zu einer Gegenkultur zu formieren, die sich verwandeln lässt und ihren Sinn durch Gott erneuern lässt. Von irgend etwas wird dein Sinn immer erneuert, wenn nicht von Gott und seinem Wort, dann vielleicht von Hollywood und seinen Produzenten oder von den Werbekampagnen der einflussreichsten Unternehmen.

In Gottes Wort wird der Teufel als eine reale Macht erwähnt. Interessanterweise hat auch Friedrich Nietzsche gesagt: “Gott ist widerlegt, der Teufel nicht.” Die Faszination des Dunklen und Bösen ist in unsrer Gesellschaft allgegenwärtig. Eine Frucht davon ist der bei uns stets präsente Zynismus und Nihilismus. Nietzsche sagte: “Nicht mit Worten, durch Lachen tötet man.” Postman hat uns gewarnt, dass wir uns zu Tode amüsieren. Im Fernsehen wird von Harald Schmidt, Oliver Pocher usw. alles zerlacht.

Die Bibel nennt den Teufel auch den “Vater der Lüge” (Johannes 8,44). Wie C.S. Lewis deutlich machte ist es eine der besten dieser Lügen, dass es den Teufel angeblich gar nicht gibt. Jesus ist “der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Johannes 14,6). Nur er kann als Licht der Welt die wahrhaftige Liebe Gottes in unsere Finsternis und Kälte bringen.

“In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.” (Johannes 1,4)

“Wenn aber auch unser Evangelium verdeckt ist, so ist es denen verdeckt, die verloren gehen, in welchen der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, welcher das Bild Gottes ist. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christum Jesum als Herrn, uns selbst aber als Knechte um Jesu willen. Denn der Gott, der aus Finsternis Licht leuchten ließ, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.” (2. Korinther 4, 3-6)

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