Der große Jugend-Sex-Report

“Der große Sex-Report” titelte die BILD gestern (19.04.06). Eine Studie für den Meinungsmacher adoleszenter Sexualität BRAVO soll herausbringen, wie denn nun das Paarungsverhalten der Jugendlichen in Deutschland wirklich aussieht. Voyeuristischer Anreißer darunter: “Wissen die Eltern wirklich, was in ihrem Kinderzimmer vorgeht?”


Anrüchiges erwartet der geneigte Leser von dem reißerischen Titel. Schlägt man aber hinten auf, lächeln einem aus einem rosa Rahmen hübsche Teenager entgegen, die scheinbar genau wissen, was sie wollen und damit glücklich sind. Die Fakten scheinen niemanden mehr zu schocken: 20% der 14jährigen Mädchen hatten schon Sex, 60% der Jungen sind bereit für One-Night-Stands. Die Mehrheit erlebt ihr “erstes Mal” bereits zwischen 15 und 17, manche aber auch schon mit 12. BRAVO-Expertin Eveline von Arx schiebt das einfach auf die Frühreife der Jugendlichen. Auf die Idee, das das irgendwie schädlich für die jungen Menschen sein könnte, kommt anscheinend niemand mehr.


Zwei Drittel der 1500 Befragten kennen sich mit Verhütung nicht aus. Macht nichts, es gibt ja noch Abtreibung. Aber was nützt Verhütung überhaupt, wenn die Grundlagen des Verständnisses von Sexualität fehlen und Verantwortung von vornherein über Bord geschmissen wird, weil Gefühle und Leichtsinnigkeit überwiegen?


SO war Sexualität niemals gedacht. Der verantwortungslose und zügellose Stil, den die Jugend mittlerweile pflegt, birgt verheerende Gefahren in sich. Zerbrochene Herzen, abgenutzte Beziehungsfähigkeit, Sexualkrankheiten, AIDS, Abtreibungen sind die Resultate davon. Ich schreibe aus eigener Erfahrung. Was tun? Enthaltsamkeit etwa? Sex nur in der Ehe? Ach, bleib mir doch mit dem altbackenen Kram fern!


Moment bitte! Gib mir wenigstens ein paar Zeilen, um Dir ein anderes Bild von Sexualität zu präsentieren.
Sexualität ist nicht ein zweckmäßiges Ergebnis der Evolution, sondern die Erfindung Gottes. Er weiß deswegen auch am besten, wie man damit umgeht. Aber bevor Du Dich über die allzu “engen” Vorschriften der Bibel über Sex echauffierst, hör Dir doch erst mal an, was sich Gott bei der Sexualität überhaupt gedacht hat, was das Konzept, die Idee dahinter war!


Der Sexualität begegnen wir zum ersten Mal im ersten Kapitel der Genesis. Dort spricht Gott:


“Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Frau. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde…” (1.Mose 1,27.28)


Gott hatte die ganze Schöpfung wunderbar gemacht, aber der Mensch sticht heraus: er ist “nach dem Bilde Gottes” geschaffen. Das heißt nicht, dass Gott physisch so aussieht wie wir, sondern dass wir mit Ihm eine fundamentale Eigenschaft teilen: die der Personenhaftigkeit. Und nun beauftragt dieser Gott, dem wir dem Wesen nach gleich sind, die Menschen damit, fruchtbar zu sein! Offensichtlich ist Reproduktion ein fundamentales Prinzip, das Gottes Charakter und auch dem unseren zugrunde liegt. Vermehrung bedeutet: es entstehen weitere Personen, mit denen die schon bestehenden Beziehungen eingehen können, denen man etwas geben kann (Eltern-Kinder), schlicht Leben im Überfluss, nicht Egoismus und Menschenhass, sondern Liebe, Geben und Beziehung. So ist Gottes Charakter, und dafür hat Er die Sexualität geschaffen!


Aber es gibt noch ein weiteres Prinzip. Nur ein Kapitel weiter wird näher auf die Beziehung zwischen Mann und Frau eingegangen. Dort heißt es:


“Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!” (1.Mose 2,18)


Alles in der Schöpfung ist perfekt, aber dies ist noch nicht perfekt: der Mensch braucht ein geeignetes gegenüber innerhalb der Schöpfung. Die Tiere genügen Adam nicht. Erst die Frau, aus dem Fleisch und Blut des Mannes gemacht, entspricht ihm.


“Darum wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, daß sie zu einem Fleische werden.” (1.Mose 2,24)


Diese wunderbare Beziehung, die dem Menschen soviel Glück beschert, ist klar definiert: sie löst die Bindung Kind-Eltern ab, sie enthält Sexualität, und sie ist monogam. Heutzutage wird Sexualität lange bevor die Kinder sich von den Eltern lösen betrieben, und ständige Partnerwechsel sind an der Tagesordnung. Aber die Ehe soll auf Treue fußen: der eine Partner soll wissen, dass der andere zu ihm steht, egal was passiert! An anderer Stelle steht geschrieben:


“Trage mich wie einen Siegelstein auf deinem Herzen, wie einen Siegelring an deinem Arm! Denn Liebe ist stark wie der Tod, und Eifersucht hart wie das Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des HERRN.” (Hohelied 8,6)


Liebe ist kein Spiel, sondern sehr tief und ernsthaft. Sexualität, als die höchste Ausdrucksform intimer Liebe, auch. Denn so ist Gott. Er liebt jeden einzelnen Menschen so, als wäre er der einzige, und verlässt niemanden. Seine Liebe ist wie ein heißer Brennstrahl, wie ein himmlischer Fokus.


Sexualität ist zu kostbar, zu erhaben, zu göttlich, als dass man sie so billig verschleudere! Und wenn Dein Herz leer, verbraucht, verletzt ist – gehe zu dem Gott, der die Liebe erfunden hat und der die Liebe ist!

Kommentare

  1. alin

    Liebe Kathy,

    danke für Deinen offenen Brief. Deine Gedanken kommen mir wesentlich reifer vor als die der meisten Teenager. Du hast eine gut fundierte Meinung zum Thema Sexualität.
    Darf ich noch fragen, wie Deine Meinung zum Thema Gott aussieht? Denn das eine ist untrennbar mit dem anderen verbunden.

    Liebe Grüße
    Alin

  2. Kathy17

    Leicht zu sagen…

    Hallo!

    Mich kotzen diese dummen Statistiken an, die auflisten, wie viel Prozent der Jugendlichen in welchem Alter Sex hatten! Das ist genauso schlimm wie die Aussage, die dann meistens darunter steht: “Ja, das ist ja nur eine Statistik, du bist trotzdem nicht unnormal, wenn du zwischen 15 und 17 noch keinen Sex hattest”. Die Aussage ist wohl wahr, nur unter den trotzdem weit und breit veröffentlichten Statistiken erscheint das eher so, als wollten sich die Zeitschriften dann wieder rausreden. In wirklichkeit weiß (hoffentlich) jeder, wie viel Druck durch diese Statistiken ausgeübt wird. Ich denke mal, das schlimmste überwunden zu haben, aber muss ganz ehrlich sagen, dass wenn man so 15 ist, sich ziemlich schnell beeinflussen lässt. Oft auch unbewusst. So hab ich mir erst als ich mit meinem Freund im Bett lag und er mit mir schlafen wollte, bewusst gemacht, dass ich das gar nicht will. Dass ich diesen Schritt nicht gehen kann. Ich wusste nicht warum, da war nur so eine Blockade, eine Panik, die mich davon abhielt. So im Nachhinein glaube ich, es war mein Gewissen, dass mich zurückhielt. Ich wusste nicht, warum es mich zurückhielt, doch jetzt verstehe ich, dass es daran lag, dass an meiner Beziehung wie ihr so schön schreibt, das Verantwortungsgefühl für den anderen und eine wahre Verbundenheit fehlte. Man hat oft Tendenz sich aufgrund erzählungen anderer, die kein Problem mit Sex hatten, Gedanken zu machen. Ich habe z.B. gedacht, dass ich wahrscheinlich unreifer wäre als andere in meinem alter und unfähig eine Beziehung zu führen. Ich hoffe nun, dass mein Rückzieher eher doch ein Zeichen dafür war, dass ich aufrichtig war und doch nicht so unreif. Dass Jugendliche immer früher “reif” werden, halte ich für Schwachsinn, damit wird man nur verwirrt. Denn ich merke auch, wie die, die am meisten über ihren Sex reden, in Wirklichkeit ziemlich “unreif” sind, wenn sie über Beziehungen reden. Zum Teil gibt es da idealistische Vorstellungen darüber, wie die Traumfrau/der Traummann sein sollte, und auch naive Wünsche, wie toll eine Beziehung abzulaufen hat, dass niemals was schief geht etc. Das ist die wahre Beschränktheit! Dass so oft nicht versucht wird, den anderen zu verstehen und zu akzeptieren, und auch echt nicht über die psychologischen Folgen nachgedacht wird, wenn man Leute in Beziehungen einengt oder unter Druck setzt, sondern so viele Leute nur sich und ihre Gefühle sehen.

    es gibt tatsächlich Leute, die meinen, man könnte mit einem Tampon verhüten oder durch Händeschütteln Aids kriegen. Genauso sehr, wie es Leute gibt, die sich mit ihren 12 Jahren darüber unterhalten, was denn die beste STellung ist… 2 Extreme, die das Leben von Beziehungen nicht gerade einfacher machen. Und wer meint, früher wäre alles besser gewesen, der irrt sich. Da wurden die meisten Leute von ihrer Periode total überrascht, weil Sex und alles was damit zusammen hing, ein Tabuthema war. Find ich auch nicht gut.
    Dafür wird jetzt der als prüde abgestempelt, der selbstbewusst sagen kann, dass er älter als 16 ist, und trotzdem Jungfrau. Ist in meiner Klasse angeblich niemand außer mir, und man fühlt sich dann entsprechend kacke…
    Wer mir aber einreden will, ich wäre deshalb unnormal, der ist auf dem falschen Dampfer. Und prüde oder frigide ist auch keiner, bloß weil er noch Jungfrau ist. Was sagt das schon aus. Viele, die nicht mehr Jungfrau sind, hatten keine Beziehung, sondern waren einfach nur besoffen oder neugierig, und dann “ist es halt so passiert” Ganz toll…
    Also Leute, lasst euch mal nix einreden, das Leben ist lang und ihr verpasst nix, auch wenn ihr erst mit 20 eine Beziehung und Sex habt (finde, das gehört zusammen, sagt jedenfalls mein Gewissen… und ich denke in diesem Falle hat es recht). Ach ja, und Prüde ist hier auch keiner. Wenn ich mal die 19- Jährigen und andere hier sehe, die so frei über Sex reden können und sich (hoffentlich) viel mit Gott beschäftigen, sehe ich doch, dass ihr in Wirklichkeit ziemlich erwachsen seid, denn diese beiden Tabuthemen zur Sprache zu bringen und wirklich eine Meinung dazu zu haben ist schwerer als es scheint, selbst in unserer angeblich so liberalen und toleranten Gesellschaft!
    Ich lasse den Sex-Stress einfach an mir abprallen und scheiß darauf, was die Bravo erzählt. Die hat zum Glück nicht das letzte Wort.

    Liebe Grüße euch allen
    Kathy

  3. alin

    Schade,dass Du meinen Artikel nicht aufmerksam gelesen hast. Vielleicht hab ich mich auch nicht verständlich genug ausgedrückt.
    Denn eigentlich habe ich versucht zu vermitteln, dass die biblische Sexualethik eben gerade nicht unreflektierte Tradition ist, sondern ihren Ursprung im Charakter Gottes hat, der in Seinem Wesen Liebe ist und den Menschen mit der Sexualität eine Möglichkeit gegeben hat, diesen Wesenszug auszuleben. Nicht zuletzt bedeutet es auch für uns Erfüllung und Freude, Sexualität nach dem Plan Gottes zu leben.
    Du sagst, auch in der Ehe ist man nicht vor Enttäuschungen gefeit. Das stimmt wohl, aber deswegen unverbindliche und wechselnde Beziehungen zu wählen, ist mehr als töricht, denn dabei sind Enttäuschungen nicht nur möglich, sondern vorprogrammiert.
    Aber freilich macht das alles wenig Sinn, wenn man den Gott nicht kennt, der hinter der Sexualität steht. Wenn Sexualität und Liebe schön sind, wie wunderbar dann erst der Gott, der dahinter steht?

    Liebe Grüße,

    Alin

  4. michajehu

    Ein großer Fehler

    Mir fällt zu dem Artikel ein, daß ich vor zwei Jahren, da war ich 19 da hinein gerutscht bin und zum ersten Mal Sex hatte…Ich denke viele Jugendliche, denen ich das erzählen würde, würden sagen, das ist aber ein Spätzünder… Ich aber sage, leider war das viel zu früh dafür…

  5. tepesz

    jedem das seine

    Also ich muss sagen, dass ihr teilweise schon recht habt mit dem was ihr sagt, dass Bravo und co eigentlich mit daran schuld sind an dieser Entwicklung, aber andererseits wer hat jemals vorgeschrieben wer wann, wo und warum Sex haben soll. Keiner.Was bringt es mir mir das erste Mal für die Hochzeit aufzusparen. Gar nix weil dann kann ich genauso enttäuscht werden wie davor. Das sind nur dumme und niemals hinterfragte Traditionen des Christentums.Enttäuscht zu werden hat nix mit dem Alter zu tun

  6. jo00

    Ihr seid die besten!

    Ich danke Gott immer wieder dafür,
    was für klasse Artikel hier auf dieser Seite veröffentlicht werden.
    Bitte lasst euch nicht entmutigen und vertraut auf Gott!
    Mit Vorliebe verbreite ich eure Seite unter Menschen, die Gott brauchen, da ich weiß, dass hier fast alles so formuliert wird, wie es sich gehört für Jugendliche.

    Ich wünsche Euch Alles, Alles Liebe und Gottes Großen und reichen Segen!
    Eure Arbeit ist ein Schatz!

    Arne >

  7. ERrettet

    super

    wieder ein sehr sehr guter artikel muss ich sagen… ich find es auch super, das endlich jemand was gegen diese umfrage sagt, alles was ich bisher gehört habe ist: super, interesannt und vielleicht mal ein is mir doch egal…
    das endlich mal jemand etwas zu der umfrage sagt, was biblisch fundiert ist finde ich super…
    gott segne euch
    ERrettet

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