Was ist falsch an Sex vor der Ehe?

 

Wie kann man überhaupt solch eine Frage stellen? Wir leben doch im 21. Jahrhundert! So eine Frage ist doch total altmodisch und stellt sich heute niemand mehr! Vielleicht denkst du so über diese Frage. Doch ich möchte eine weitere Frage stellen: Was ist denn überhaupt falsch? Oder anders ausgedrückt: Hast du einen moralischen Maßstab, den du bei deinen Entscheidungen beachtest? Oder lebst Du nach dem Motto: „Richtig ist, wobei ich ein gutes Gefühl habe!“ Dann ist Moral für dich eine völlig persönliche Sache. Oder du sagst: „Richtig ist was die Gesellschaft gerade als gut empfindet!“ Dann ist Moral für dich ein gesellschaftliches Konstrukt und du lebst nach den Regeln, die gerade in Mode sind.


Für mich als Christ ist Moral nicht nur eine persönliche Sache, denn was mir ein gutes Gefühl gibt, könnte dir unter Umständen wehtun. Auch die Gesellschaft ist aus meiner Sicht ein schlechter Maßstab. Denn haben nicht viele Gesellschaften Dinge erlaubt, die wir heute zutiefst ablehnen? Wenn ich also sage: Ich glaube, Sex ist am besten innerhalb der Ehe aufgehoben, dann sage ich das nicht, um andere Menschen in ihrer Freiheit einzuschränken, sie zu verurteilen, oder ihnen den Spaß zu verderben. Ich beharre darauf, weil ich an einen moralischen Gesetzgeber glaube, der als Schöpfer weiß, was für uns am Besten ist. Für den Christen kommen Ethik und Moral von einer höheren Ebene als vom Individuum oder der Gesellschaft.


Warum aber genau kommt genau diese Frage immer wieder auf? Es gibt ja schließlich auch viele andere Fragen zum christlichen Glauben. Interessanterweise scheint genau diese Frage bei Vielen der springende Punkt zu sein, weshalb sie sich für oder gegen Gott entscheiden. Der atheistische Schriftsteller Aldous Huxley zB machte keinen Hehl daraus, dass er genau deshalb an ein sinnloses Universum ohne absolute moralische Maßstäbe glauben wollte, weil er dann seine sexuellen Freiheit unbegrenzt ausleben könne. Natürlich denkt nicht jeder so radikal wie Huxley. Für manche Menschen ist es eine ernsthafte Lebensfrage, zB: „Muss ich aufhören mit meinem Freund/ meiner Freundin zu schlafen, wenn ich Christ werde?“


Diese Frage könnte man auch so umformulieren: „Wenn ich Christ werde, muss ich dann das aufgeben, was mich glücklich macht?“ Wenn das die wahre Frage ist, dann dreht sich die Frage darum, was wahres Glück ist. Jesus redet in den Evangelien viel über wahres Leben. Die Bergpredigt zB verspricht denjenigen Glück und Segen, die sich an diese Regeln halten. Das heißt jedoch nicht, ein Christ wird automatisch immer glücklich und froh sein. Hier geht es um eine tiefe Beziehung zu Gott, die auch durch Schwierigkeiten geht. Er verspricht genau dann da zu sein, wenn es hart auf hart kommt im Leben.


Vielleicht wird diese Frage aber auch noch aus einer völlig anderen Perspektive gestellt. Vielleicht denkst du, das Christentum hat eine verklemmte Einstellung zu Sex. Es mag erstaunlich klingen, aber die Bibel hat eine äußerst positive Einstellung zu Sex. Von Anfang an wird es als eine Gabe Gottes gesehen. Im Alten Testament gibt es ein ganzes Buch das sich mit der Schönheit und Freude am Sex beschäftigt. In den ersten Kapiteln von Genesis (dem ersten Buch Mose) wird die Grundlage für das jüdisch-christliche Verständnis von Sexualität gelegt. Gott schuf Mann und Frau und plante eine lebenslange Liebesbeziehung zwischen beiden. Diesen Rahmen setzte er für den Sex. Auf dieser Grundlage sind auch Jesu Äußerungen über Sex zu verstehen. Gott schuf Mann und Frau in seinem Bild. Beide sind gleichermaßen Mensch, trotz ihrer körperlichen Unterschiede. Wenn sie zusammenkommen ist das ein Ausdruck von Einheit und Vielfalt. „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“ (1. Mose 2,24) Das „ein Fleisch sein“ ist also Gottes Idee hinter dem Sex. Eine neue Ebene der Intimität findet im Geschlechtsakt ihren Ausdruck. Im Neuen Testament beziehen sich sowohl Jesus als auch Paulus auf diese Schönheit und Liebe in der monogamen Ehe.


Was ist also falsch an Sex vor der Ehe? Als Antwort kann man die Perspektive auf die Schönheit der Sexualität lenken. Gott gibt dazu einen Rahmen, um dieses wertvolle Geschenk zu schützen. Der Schöpfer kennt sich damit am Besten aus, denn es ist seine Erfindung.

Kommentare

  1. Nick

    Hammer über was für einen Mist man sich unterhalten kann. Und doch – was mir gut tut, ist moralisch schon korrekt. Nur eben nicht uneingeschränkt. Was mir gut tut und anderen gut tut bzw. sich gut anfühlt, das ist moralisch korrekt. Wenn keiner darunter leidet und sich jeder Beteiligte besser fühlt, dann ist es sehr gut.

    Das heißt nicht, dass ich Freund wilder Vögelei bin. Aber das heißt, dass ich Sex als Bestandteil der Liebe ansehe. Körperliche Liebe. Und die Liebe findet sich nicht nur in der Ehe wieder, sondern zeigt sich durch Anziehung und Verlangen.

    Na ja… dem eigenen Verlangen zu widersprechen, um der Willkür eines alten Biches zu folgen, ergibt einfach keinen Sinn. Ich mag die Bibel, so ist das nicht – wenn man sie als große Metapher für ein anständiges Leben nimmt, ist sie eines der besten Werke, wenn nicht das beste Werk. Nur… wer auf jeden Firlefanz hört, sie wörtlich nimmt oder sich gar glückliche Augenblicke von ihr nehmen lässt, nur um denn Willen des Schöpfers zu entsprechen, geht in meiner Welt den falschen Weg.
    Man sollte alles hinterfragen, um den Grund zu erfahren. Hinter vielen Regeln existiert ein tieferer Sinn, hinter vielen steckt aber auch Willkür. Eine Regel, um Regeln zu haben, weil Regeln Kontrolle schaffen. Ergibt eine Regel keinen (logischen, nicht geistlichen) Sinn, ist sie nichts Wert.

    Beim Sex also – stirbt jemand beim Sex vor der Ehe? Nein. Werden Gefühle verletzt? Nein. Nicht mehr als ohne Sex, wenn man sich trennen sollte. Gibt es einen entscheidenden Nachteil fürs Leben? Nein. Einen kleinen Nachteil, der sich später auswirkt? Auch nein. Werden meine Kinder klüger, leben meine Verwandten länger, steigt mein Intellekt, mein Einkommen oder meine Fitness, wenn ich bis zur Ehe warte? Kein Stück. Folglich – es gibt keinen näheren Sinn, so lange man die Bedeutung nicht in der Fiktion, also dem Glauben an etwas nicht beweisbares schiebt, um überhaupt einen Grund zu finden (und das wird meistens getan, wenn es keinen logischen Grund gibt).

    Na ja. Soll jeder machen, was ihn glücklich macht. Wer glücklicher ist, wenn er wartet, der macht schon alles richtig. Wer unglücklicher ist, wenn er wartet, es aus einem inneren Zwang heraus aber dennoch tut – der kann nicht im Sinne des Schöpfers handeln, weil ich nicht glaube, dass seelische Qualen Bestandteil des biblischen Plans sind – oder das Leben irgendwie bereichern. Vermutlich wurde diese Regel, dieses Gebot, damals mit aufgenommen, um sich davor zu schützen, ausgenutzt zu werden. Vorteil am „kein Sex vor der Ehe“ ist immerhin, dass Frauen nicht zum Sexobjekt degradiert werden würden, wenn sich alle daran halten. Gut, ist nicht der Fall und war bei der Fall – was allein die Geschichte der Prostitution schon beweist. Aber immerhin war es ein schöner Versuch.

    Wow… das erste mal, dass ich auf soetwas antworte. Na ja, egal. Vielleicht ist ja jemand meiner Ansicht, der sich die Mühe macht, diesen „kurzen“ Text komplett zu lesen. 😉

  2. die kleine Prinzessin

    ab wann ist sex, sex ?

    was sieht Gott den als Sex an ? wo fängt es an ? ab wann ist sex, sex ? Darf man nicht mal die körperliche Nähe des freundes genießen, wenn man nur kuschelt ?
    liebe Grüße

  3. ali

    Nebst anderer sexueller Unmoral jeder Art wird Geschlechtsverkehr vor der Ehe wiederholt in der Heiligen Schrift verurteilt (Apostelgeschichte 15,20; 1. Korinther 5,1; 6,13.18; 7,2; 10,8; 2. Korinther 12,21; Galater 5,19; Epheser 5,3; Kolosser 3,5; 1. Thessalonicher 4,3; Judas 7). Die Bibel befürwortet Enthaltsamkeit vor der Ehe. Geschlechtsverkehr vor der Ehe ist genau so verkehrt wie Ehebruch und andere Arten sexueller Unmoral, weil sie alle jemanden betreffen, mit dem Sie nicht verheiratet sind. Sex zwischen Mann und Frau ist die einzige Art sexueller Beziehung, die Gott gestattet (Hebräer 13,4).

    Sex vor der Ehe ist aus vielerlei Gründen üblich geworden. Allzuoft konzentrieren wir uns auf den Vergnügungsaspekt des Geschlechtsverkehrs, anstatt auf den Schöpfungsaspekt. Ja, Sex ist vergnüglich. Gott plante es so. Er will, dass Männer und Frauen sich am ehelichen Geschlechtsverkehr erfreuen. Jedoch ist der Hauptzweck von Sex nicht Vergnügen, sondern vielmehr die Fortpflanzung. Gott untersagt vorehelichen Geschlechtsverkehr nicht, um uns des Vergnügens zu berauben, sondern uns vor ungewollten Schwangerschaften und Kindern zu bewahren, die Eltern geboren werden, die sie nicht wollen oder auf die sie nicht vorbereitet sind. Stellen Sie sich vor, wie viel besser unsere Welt wäre, wenn Gottes Plan für Geschlechtsverkehr befolgt würde: weniger Geschlechtskrankheiten, weniger unverheiratete Mütter, weniger ungewollte Schwangerschaften, weniger Abtreibungen, usw. Enthaltsamkeit ist Gottes einzige Richtlinie in Bezug auf vorehelichen Sex. Enthaltsamkeit rettet Leben, schützt Babies, gibt geschlechtlichen Beziehungen ihren wahren Wert und vor allem ehrt sie Gott.gotquestions.org

  4. Gemuesebaer

    Sex vor der Ehe

    Und da Gott die Sexualität geschaffen hat, weiß er, wie man damit umzugehen hat. Genauso weiß er nämlich, wie man Menschen umzugehen hat, die am Sabbat arbeiten: “Sechs Tage sollt ihr arbeiten; den siebenten Tag aber sollt ihr heilig halten als einen Sabbat der Ruhe des HERRN. Wer an dem arbeitet, soll sterben” Exodus 35:2

    Netter Typ.

  5. conrad

    Danke für deinen ehrlichen Beitrag. Ich glaube die allermeisten Christen stecken in solchen Kämpfen.Vor allem wenn sie, wie ich selbst, junge männliche Singles sind. Aber die Gnade Gottes heilt und der können wir wirklich vertrauen.
    Schöne Grüße zurück aus Bayern (zur Zeit weiß-blauer Himmel)
    Conrad

  6. millhouse

    danke

    ….für den guten Input.

    Ich Trauer meiner vergebenen Jungfräulichkeit nach. Seit ich Christ bin, setzt ich auf die Prinzipien, welche auch im Artikel zum Ausdruck kamen.
    Manchmal ist es ein harter Kampf, aber es lohnt sich.
    Ich fühle mich endlich frei.
    Danke HERR.

    AMEN

    Gottes Segen nach Bayern wünscht Schwabe aus BaWü

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