Das sind meist unbeachtete Neonazi-Morde:

Dezember 1980: Der Obdachlose Erwin Tinz (57) wird im Dezember 1980 von Mainzer Streifenpolizisten schwer betrunken auf einem Feld „ausgesetzt“. Er stirbt an Herzversagen.
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27. Juni 1989: In Gelsenkirchen-Erle wird ein 59jähriger männlicher Stadtstreicher mit schwersten Kopf- und Brustverletzungen aufgefunden. Zwei Skinheads werden später verhaftet, von denen einer geständig ist.
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27.07.1990: Ein Obdachloser wird in Gelsenkirchen von zwei Nazis so schwer zusammengeschlagen, dass er kurze Zeit später stirbt.
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31.12.1990: Ein unbekannter Obdachloser (31) wird am 31. Dezember 1990 in Flensburg von jugendlichen teilweise betrunkenen Nazi-Skinheads zusammengeschlagen und -getreten. Er starb sechs Tage später an seinen Verletzungen.
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??.??.1991: In Schwedt wird ein Obdachloser von Skinheads zu Tode geprügelt.
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04.06.1991: Am 4. Juni 1991 wird Helmut Leja (39) in einem Waldstück bei Gifhorn-Käsdorf (Niedersachsen) von einem jugendlichen Nazi-Skinhead, der ihn als „Abschaum“ bezeichnet hatte, erstochen.
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19.03.1992: Nachdem Ingo Finnern (31) sich gegenüber einem Skinhead als Sinto zu erkennen gegeben hatte, wird er am 19. März 1992 in Flensburg (Schleswig-Holstein) von diesem ins Hafenbecken gestoßen und ertrank. Der Täter hatte „Ausländer raus“ gerufen, worauf sich der Obdachlose als Sinto zu erkennen gegeben hatte.
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05.06.1992: Am 5. Juni 1993 wird Horst Hennersdorf (37) in Fürstenwalde (Brandenburg) von zwei jungen Rechtsextremisten zu Tode gequält. Mehrere Zeugen beobachteten die Tat ohne einzuschreiten.
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01.07.1992: Emil Wendland (50) wird am 1. Juli 1992 von drei rechten Jugendlichen, die sich zum „Penner klatschen“ bzw. „Pennerfang“ verabredet hatten, im Rosengarten von Neuruppin (Brandenburg) zusammengeschlagen und anschließend erstochen. Der Täter war ein 20jähriger Nazi-Skin.
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01.08.1992: Dieter Klaus Klein (49) wird, weil er sich über Lärm und „Sieg Heil“-Rufe beschwert hatte, in der Nacht zum 1. August 1992 im Stadtpark von Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) von zwei 17jährigen Nazi-Skinheads zusammengetreten und danach mit einem Kampfmesser erstochen. Die beiden 17jährigen Täter werden zu Haftstrafen von acht Jahren und drei Monaten beziehungsweise sechs Jahren und drei Monaten verurteilt.
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24.08.1992: Frank Bönisch (35) stirbt auf dem Zentralplatz in Koblenz (Rheinland-Pfalz), als der 23-jährige Hilfsarbeiter Andy Johan H. („Der deutsche Andy“) am Zentralplatz in Koblenz auf eine Gruppe von Punks, Obdachlosen und Drogenabhängigen die gesamte Munition seiner Smith&Wesson feuert. Der Täter gehört zum Umfeld der „Deutschen Front Coblenz“. Mit der Tat will er sich profilieren, kündigt sie am Vortag an und nimmt Bezug auf die zeitgleich in Rostock stattfindenden Pogrome. Er wird wegen Mordes und siebenfachen Mordversuchs zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. „Allgemeine Haßgefühle“ hätten ihn dazu getrieben.
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29.08.1992: Am 29. August 1992 wird Günter Schwannecke (58) und ein weiterer Obdachloser auf einer Parkbank in Berlin-Charlottenburg von einem Mitglied des Ku-Klux-Klan (oder zwei Nazi-Skinheads) mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen. Er erlag am 5. September 1992 seinem Schädelbruch.
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07.11.1992: Am 7. November 1992 wird Rolf Schulze (52) bei Lehnin (Brandenburg) von zwei Nazi-Skinheads, Anhänger der „Nationalen Offensive“ und der „Nationalistischen Front“, getreten, geschlagen, mit einer Propangasflasche verprügelt und mehrmals im Kölpinsee untergetaucht. Seine Leiche wurde mit Benzin übergossen und angezündet.
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07.01.1993: Wetzlar tritt ein Rechtsextremer einen Obdachlosen zu Tode.
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05.06.1993: In Fürstenwalde (Brandenburg) quälen zwei Jungnazis den Obdachlosen Horst Hennersdorf (37) zu Tode. Er wird auf einem Anwesen stundenlang misshandelt. Mehrere Zeugen beobachten die Tat, greifen aber nicht ein.
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28.06.1993: Der Erwerbslose Hans-Georg Jakobson wird nachts in Strausberg von drei Rechtsextremen misshandelt und aus der fahrenden S-Bahn geworfen.
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16.07.1993: Ein schlafende Obdachloser (33) wurde am 16. Juli 1993 in Marl (Kreis Recklinghausen, NRW) als „Judensau“ beschimpft und von einem rechten Skinhead mit Schlägen und Tritten bewusstlos geschlagen. Er starb drei Monate später, ohne das Bewusstsein wieder zu erlangen.
Der 18jährige Täter ist bereits durch Körperverletzungen und einschlägige Propaganda aufgefallen und wird wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer 15monatigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt.
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26.01.1994: Ein 38-jähriger Obdachloser wird in Karlsruhe von Rechtsextremisten im Schlaf angezündet und erleidet schwere Verletzungen.
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13.03.1994: Ein 17-jähriger Neonazi verletzt in Hamm (NRW) einen Obdachlosen durch Tritte, Schläge und Messerstiche lebensgefährlich.
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05.05.1994: In der Nacht vom 5. Mai 1994 wurden der Obdachlose Eberhart Tennstedt (43) und ein weiterer Obdachloser in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) von drei Angehörigen einer rechten Clique geschlagen und mit Schüssen aus einer Gaspistole in einen Fluss getrieben. Sein Begleiter konnte sich retten, Tennstedt ertrank. Die Täter gaben an, „Penner“ würden nicht ins Stadtbild passen.
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05.02.1995: Am 5. Februar 1995 wurde der 65jährige Obdachlose Horst Pulter im Herminghauspark, dem Stadtpark von Velbert (Nordrhein-Westfalen), Schlafende als Zufallsopfer von sieben rechtsextremistischen Jugendlichen ermordet. Weiter unten am Teich, so gaben die Täter an, wollten sie ausprobieren, wie oft man einem Schwan den Hals umdrehen kann, bis er abfällt. Unterwegs begegnete ihnen ihr späteres Opfer. Horst Pulter schlief in einer Holzhütte. Sie beschimpften ihn. „Scheiß Jude“, „Penner“ nannten sie ihn. Sie schlugen ihn, sie quälten ihn, sie traten ihn, bis er bewusstlos wurde. Sie entfernten sich. Doch damit nicht genug. Der 22jährige Haupttäter kehrte zurück. Er rammte dem bewusstlosen Menschen ein Steak-Messer in den Körper. „Penner klatschen“ wollten sie nur, beteuerten die Täter.
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23.01.1996: In Magdeburg wird ein Obdachloser angegriffen und stirbt am nächsten Tag an seiner Kopfverletzung.
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24.01.1996: Ein Schlafender Obdachloser wird von zwei Jugendlichen zusammengeschlagen.
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22.08.1996: Vier Skinheads verletzen in einer Parkanlage in Bielefeld einen Obdachlosen schwer.
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22.04.1997: Vier Männer, die „Assis klatschen“ wollten, entführen in Sassnitz (Mecklenburg-Vorpommern) den Arbeitslosen Horst Gans (50) schlagen ihn zusammen und lassen ihn im Stadtgraben liegen. Später kehren die Täter zurück und erschlagen ihn mit einem 30-Kilo-Stein.
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08.05.1997: Der Arbeitslose Augustin Plotzki (59) wird in Königs Wusterhausen (Brandenburg) von einer Gruppe junger Rechter in seiner Wohnung innerhalb weniger zweimal überfallen. Die Täter beschimpften ihn als „Ausländersau“ und prügelten ihn zu Tode.
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23.09.1997: Am 23. September 1997 wurde Erich Fisk in Angermünde (Brandenburg) mit schweren Kopfverletzungen aufgefunden, die ihm junge „aus purer Langeweile“ Männer zugefügt hatten. Am 30. August 1998 starb Erich Fisk im Krankenhaus, ohne aus dem Koma aufgewacht zu sein.
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14. Oktober 1997: In Bochum attackieren Nazi-Skins mit Baseballschlägern einen 59jährigen auf einem Gelände, auf dem oft Obdachlose anzutreffen sind. Der Angegriffene ist so schwer verletzt, dass er noch im Krankenhaus verstirbt. Im Krankenwagen teilte er noch mit, dass die Täter Rechtsradikale gewesen seien.
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17.10.1997: Der 59jährige Frührentner Josef Anton Gera wurde am 17.10.1997 auf dem Bochumer Kruppgelände aufgrund seiner Homosexualität von zwei Rechten ermordet.
Josef Anton Gera bewegte sich im Umfeld von Wohnungslosen, hatte aber einen festen Wohnsitz. Am 14. Oktober 1997 feierte Gera mit seinen späteren Mördern und anderen Personen aus der Bochumer Wohnungslosen-Szene in einer leerstehenden Hütte auf dem Kruppgelände, in der sich die Mörder des öfteren aufhielten. Sie hatten die Hütte mit Hakenkreuzen und SS-Runen bemalt und machten auch während des besagten Abends immer wieder Hitlergrüße. Im Laufe des Abends kam es zu sexuellen Annäherungsversuchen Geras gegenüber den beiden Tätern. Daraufhin schlugen diese mit Eisenrohren auf ihn ein. Gera erlitt Rippenserienbrüche, verletzte sich einen Lungenflügel und erlitt einen Milz- und Leberriss. Er konnte sich gerade noch zur Alleestraße schleppen, wo er von Passanten gefunden und ins Elisabeth-Hospital gebracht wurde. Am 17. Oktober starb Josef Gera an seinen Verletzungen. Zahlreiche seiner Verletzungen wurden erst bei der Obduktion festgestellt, was die Frage nach der Behandlung von als Angehörige von Randgruppen wahrgenommenen Menschen in Krankenhäusern zumindest aufwirft. Die Täter prahlten am Tag nach der Tat gegenüber ihren Familienangehörigen damit, dass sie es „einem Schwulen gezeigt“ hätten. Dies unterstrichen sie mit einem Hitlergruß.
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29.05.1998: Etwa 20 Rechtsextreme dringen am späten Abend in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) in ein Obdachlosenheim ein, zertrümmern Einrichtungsgegenstände und schlagen mit Latten und Baseballschlägern auf zwei Bewohner ein, so dass diese verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.
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03.12.1998: Rechtsextreme verüben einen Brandanschlag auf ein Obdachlosenheim in Berlin-Schöneberg. Dabei stirbt ein Heimbewohner, fünf Männer und zwei Frauen erleiden Rauchvergiftungen.
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09.08.1999: Am 9. August 1999 wird der Obdachlose Peter Deutschmann (44) in Eschede (Niedersachsen) von einem 17-jährigen und einem 18-jährigen Mann totgetreten, nachdem er sie mehrmals aufgefordert hatte, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe zu lassen“.
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31.01.2000: Der obdachlose Glasdesigner Bernd Schmidt (51 oder 52) wurde am 31. Januar 2000 in seiner Baracke in Weißwasser (Sachsen) von zwei 15-jährigen und einem 16-jährigen Jugendlichen über einen Zeitraum von drei Tagen zu Tode geprügelt. Zweitweise waren zwei Mädchen anwesend und Zeuginnen der Misshandlungen. Das Trio wollte 900 DM für ein Moped erpressen, doch Bernd Schmidt konnte diese nicht zahlen. Der Haupttäter hatte Bernd Schmidt immer wieder gezwungen, sich hinzuknien und ihn dann mit Springerstiefeln mit voller Wucht gegen den Kopf, ins Gesicht, in die Rippen und den Bauch getreten.
Er starb am 31. Januar 2000 an Hirnblutungen und einer Lungenentzündung, die er sich durch das Einatmen von Blut zugezogen hatte.
Beinahe wäre der gewaltsame Tod von Bernd Schmidt nicht einmal als Verbrechen bekannt geworden: Trotz der schweren Verletzungen an der Leiche gingen die ermittelnden Polizeibeamten und der Rettungsdienst davon aus, dass Schmidt alkoholbedingt gestürzt sei und sich dabei tödlich verletzt hätte. Die Strafanzeige eines Jugendlichen, der den Toten gefunden und zu Lebzeiten engeren Kontakt zu ihm hatte, wollten die Beamten nicht aufnehmen. Auch ein freiwilliges Geständnis der beiden Haupttäter, die von sich aus zur Polizei gegangen waren und sich offenbaren wollten, nahmen die Polizisten nicht auf. Deswegen fragte der Kommentator einer Tageszeitung: „War der tote Obdachlose Bernd Schmidt sächsischen Polizeibeamten kein Ermittlungsverfahren wert?“
Befragt nach seiner Motivation hatte der 15jährige, der nach Aussagen von Beamten zu einer Naziskin-Clique gehörte, in der Hauptverhandlung gesagt, Leute wie Schmidt seien „menschlicher Schrott“.
Das Gericht verurteilte den 15jährigen Haupttäter wegen versuchter räuberischer Erpressung mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung im September 2000 zu sieben Jahren Jugendhaft. Der gleichaltrige Mittäter erhielt vereinhalb Jahre Jugendhaft, der 16jährige ein Jahr auf Bewährung. Die zwei Mädchen blieben ebenso straffrei wie die Polizeibeamten, die keine Ermittlungen zum Tod von Bernd Schmidt aufgenommen hatten.
In den offiziellen Statistiken rechter Morde von der Bundesregierung und von Sachsen wird dieser Mord nicht aufgeführt.
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Eich, Dieter
25. Mai 2000: Am 25. Mai 2000 wurde der Sozialhilfeempfänger Dieter Eich in Berlin-Pankow ermordet. Dieter Eich lebte lange Zeit in einer Laube in einer Blankenburger Gartenanlage. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin zog er nach Pankow-Buch in deren Wohnung in der Walter-Friedrich-Straße 52. Zu dieser Zeit bezog er Sozialhilfe. Im selben Haus wohnte auch Dieter Eichs späterer Mörder René R. (* 1982), Neonazi und Sohn eines ehemaligen BGS-Beamten.
René R.‘s Wohnung war zu diesem Zeitpunkt regelmäßiger Treffpunkt für R.’s rechten Freundeskreis. René R. feierte am 24. Mai 2000 die Einweihung seiner Wohnung zusammen mit seinen drei Nazi-Kameraden Andreas I. (* 1982), Thomas S. (* 1983) und Matthias K. (* 1979). Das Quartett betrank sich, gröhlte rechte Parolen und hörte sie rechte Musik. Die Neonazis fassten den Entschluss Dieter Eich, der in Gegend als „Alki“ galt, eine Lektion zu erteilen. Die Initiative einen „Assi aufklatschen“ zu gehen ging dabei maßgeblich von Matthias K. aus. Sie drangen in Eichs Wohnung vor, fanden ihr Opfer schlafend vor und begannen auf Dieter Eich mit Schlägen und Tritten zu traktieren. Immer wieder traten sie gezielt gegen den Kopf und in die Magengegend. Während Matthias K. und René R. auf den wehrlosen Dieter Eich einschlugen, hielten Andreas I. und Thomas S. im Flur Wache. In der Wohnung von R. wieder angekommen bekamen sie Angst ihr Opfer könne sie wieder erkennen. Eine Stunde später entschlossen sie sich Dieter Eich umzubringen, um ihn mundtot zu machen. R. hatte hierfür das Jagdmesser seines Vaters mitgebracht. Mehrmals stach er auf Dieter Eich ein und rammte ihm letztendlich die 11 Zentimeter lange Klinge direkt ins Herz. Dieter Eich starb im Alter von 60 Jahren. Der Stich in die Herzgegend durchtrennte zwei der Herzschlagadern und ließ ihn innerlich verbluten.
Kurze Zeit nach der Tat begaben sich Andreas I., Thomas S. und Matthias K. ein drittes Mal an den Tatort, um die Spuren des Mordes zu beseitigen. Den betrunkenen und übermüdeten Rene R. ließen sie indes in seiner Wohnung zurück. Sie beseitigen die Fingerabdrücke und Blutspuren, auch im Treppenhaus. Dem volltrunkenen René halfen sie aus seiner blutigen Kleidung, stecken diese samt Springerstiefeln in eine Plastiktüte und entsorgen sie im Müllschlucker eines anderen Hochhauses. Das Messer warfen sie weg.
Ein Freund fand ihn blutüberströmt in dessen verwüsteter Wohnung, wo sie sich zum Kaffe trinken verabredet hatten.
Am Tag darauf prahlte René R. damit „seinen ersten Menschen abgestochen“ zu haben. „Matze“, (Matthias K.) hatte ihn bereits kurz nach der Tat dafür gelobt: „Das hast du gut gemacht. Der musste weg, der war asozialer Dreck.“.
Am 2. März 2001, zweiten und letzten Prozesstag, erhielt Matthias K., der als „treibende Kraft“ bei der Tat und „ rechte Hand Priems“ von Richter Dieckmann bezeichnete wurde die höchste Haftstrafe: 13 Jahre. René R. wurde zu einer Jugendhaftstrafe von acht Jahren verurteilt, Andreas I. zu sechs und Thomas S. zu fünf Jahren.
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24.06.2000: Klaus-Dieter Gerecke wird in der Nacht zum 24. Juni 2000 in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) von einem 21jährigen Rechten und zwei Frauen zu Tode. Eine Begleiterin des Täters trat ebenfalls zu, nachdem sie den Haupttäter mit den Worten „Da ist der Assi, klatscht ihn tot“ angefeuert hatte.
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09.07.2000: Am 9. Juli 2000 wird Jürgen Seifert (52) von fünf Rechten in einem Abrisshaus in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) mit Schlägen und Tritten so schwer misshandelt und ausgeraubt, dass er wenig später seinen Verletzungen erliegt.
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27.07.2000: Am 27. Juli 2000 wird Norbert Plath (51) in Ahlbeck (Mecklenburg-Vorpommern) von vier jungen Rechten zu Tode geprügelt.
Die Täter waren der Meinung, dass „Asoziale und Landstreicher hätten im schönen Ahbeck nichts zu suchen“.
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06-07.08.2000: Steffen wurde in der Nacht vom 6. zum 7. August 2000 in Rastatt in seinem Schlafquartier von Jugendlichen angegriffen. Dabei wurde er lebensgefährlich verletzt und erlitt eine schwere Köperverletzung, u.a. mehrere Rippebrüche.
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12.09.2000: In der Nacht zum 12. September 2000 wird Malte Lerch (45) in Schleswig (Schleswig-Holstein) von zwei Nazi-Skinheads erschlagen, nachdem er mit ihnen auf einer Wiese gezecht hatte. Die beiden Skinheads fühlten sich beleidigt, da Malte Lerch schlecht über die Skinhead-Szene gesprochen hatte.
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05.10.2000: Jugendliche schlagen im Stadtpark von Freiberg zwei Obdachlose brutal zusammen. Einer der Männer erleidet dabei tödliche Verletzungen.
Er wurde schlafend mit einer Schnapsflasche erschlagen.
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25.11.2000: Am 25. November 2000 wird Eckhardt Rütz (42) in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) vor der Mensa der Universität von drei rechten Skinheads mit Baumstützpfählen zusammengeschlagen und getreten, weil »so einer wie Rütz dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegt«.
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09.08.2001: Am 9. August 2001 wird Dieter Manzke (61) von fünf jungen Rechten in einem leer stehenden Gartenbungalow in Dahlewitz (Brandenburg) erschlagen, da sich die Täter „gestört fühlten“ und angesichts seiner Lebensweise „Ordnung schaffen wollten“.
Manzke, Dieter
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09.09.2001: Am 9. August 2001 wurde Klaus-Dieter Harms (61) von zwei Männern in seiner Wohnung in Wittenberge (Brandenburg) zu Tode geprügelt. Dem Gerichtsurteil zufolge sahen die Täter ihn aufgrund seiner Behinderung und seines Alkoholismus als „minderwertig“ an.
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November 2001: Im November 2001 alarmieren in Bad Homburg Geschäftsleute die Polizei, da ihnen ein 49jähriger Wohnungsloser wegen „ungebührlichen Verhaltens“ aufgefallen sei. Der Polizeibeamte war laut Staatsanwaltschaft mehrfach auf den am Boden liegenden Mann gesprungen und hatte ihn mit Tritten ins Gesicht verletzt. Das Opfer konnte nur dank schneller Hilfe gerettet werden. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Beamte einen in einem Hauseingang liegenden Obdachlosen mehrfach in den Rücken und ins Gesicht getreten. Der Beamte erhält 15 Monate Haft auf Bewährung.
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09.06.2002 : Ein 63-jähriger Obdachloser wurde in Angermünde (Uckermark) von drei 17-, 20- und 24-jährigen Männern angegriffen und schwer verletzt.
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November 2002: Fünf Rechtsextreme misshandeln in Dresden einen ungarischen Obdachlosen und versuchen ihn zu ermorden.
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November 2002: Im November 2002 quälten in Nürnberg zwei junge Männer (25 und 27 Jahre) und eine junge Frau (17) einen 53jährigen Obdachlosen, ziehen dem hilflosen Mann eine Plastiktüte über den Kopf, stopfen ihm alkoholgetränkte Reinigungstücher ins Hemd und zünden ihn an. Das Opfer habe lichterloh gebrannt, heißt es in Medienberichten. Zuvor hatte die junge Frau das Opfer noch fotografiert.
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07.12.2002: Zwei Stralsunder Polizeibeamte (26 und 46) fahren einen 35jährigen Obdachlosen an den Stadtrand und „setzen“ ihn dort „aus“. Er stirbt aufgrund von zwei Grad Minus und starken Wind an Unterkühlung und Alkoholvergiftung.
Nach Aussagen eines Zeugen habe der ältere der beiden Journalisten nach Bekanntwerden des Todes gesagt: „Wäre er ein normaler Bürger, hätte es mir leid getan. Er war eh nur ein Knasti, eine Dreckfresse, die schon lange im Knast war.“
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20.04.2003: Am 20. April 2003 wurde in Stauchitz bei Riesa (Sachsen) der 35jährige Günter T. ermordet. Im Jugendclub „Giftmische Stauchitz“ wurde der stark betrunkene Günter T. während einer Feier in der Nacht vom 20. April, Hitlers Geburtstag, über zwei Stunden schwer misshandelt. Der ehemalige Stahlarbeiter Günter T. aus dem Nachbardorf war als arbeitslos und alkoholkrank bekannt. Er starb zwei Tage nach den Misshandlungen an schweren Hirnverletzungen. Nach längeren Ermittlungen wurden vier Männer im Alter von 29 bis 36 Jahren aus Stauchitz und Umgebung wegen Totschlags angeklagt. Ihnen wurde vorgeworfen, den bewußtslossen, völlig wehrlosen Mann u.a. nackt ausgezogen, mit Wasser übergossen und den Mund zugehalten zu haben. Bei einem 31jährigen Angeklagten fand die Polizei rechtsextremes Propagandamaterial.
Die große Strafkammer in Dresden kritisierte nach der Hauptverhadlung nicht allein die Angeklagten, sondern das gesamte Dorf Stauchitz hätten dem Tod von Günter T. keinerlei Bedeutung zugemessen, es sei nach Meinung der Bewohner „ja nur ein Trinker gewesen“. Die Zeugen hätten laut Staatsanwalt Angst gehabt, in einer kleinen Gemeinschaft als diejenigen dazustehen, die andere angeschwärzt hätten.
Die Angeklagten wurden lediglich wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung zu Bewährungsstrafen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren verurteilt. Sie waren laut Gericht „voll in das bürgerliche Leben integriert“.
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Mai 2003: Im Mai 2003 werden in Leipzig zwei 43- und 53jährige von einer Jugendclique angegriffen und misshandelt. „Ich kann mir nicht erklären, warum wir die Trinker geschlagen haben. Es gab keinen Anlass“, erklärt einer der Täter später vor Gericht. Der andere Täter habe sich nach eigenen Aussagen provoziert gefühlt. Er gab zu, auf die Männer mit Fäusten losgegangen zu sein und sie mit Springerstiefeln getreten zu haben. Es gibt Hinweise, dass die Täter aus der rechten Szene stammen.
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10.07.2003: Der Obdachlose Gerhard Fischhöder (49) wurde am 10. Juli 2003 in einer Obdachlosenunterkunft in Scharnebeck bei Lüneburg (Niedersachsen) von einem 38 Jahre alten Mann mit Tritten zu Tode getreten. Bereits vorher pöbelten Neonazis vor dem Obdachlosenheim und wendeten Gewalt gegen die Obdachlosen an.
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Juni 2004 : Im Juni 2004 wird in Güsten (bei Dessau) ein 47jähriger Obdachloser von drei Männern im Alter von 23 bis 29 Jahren erschlagen. Laut Anklage fährt das Trio nachts mit dem Opfer in ein Waldstück. Dort wird der Obdachlose so geschlagen und getreten, dass er stirbt. Das Motiv der Tat ist unklar.
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16.06.2004: Ein 35-jähriger Obdachloser wurde in der Nacht in Beeskow (Landkreis Oder-Spree) von zwei 19- und 23-jährigen jungen Männern auf einer Parkbank im Stadtpark ausgeraubt und angezündet. 35 Prozent seiner Haut verbrannten.
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Januar 2005: Im Januar 2005 traten in Stuttgart zwei 16jährige einen Obdachlosen zu Tode. Der Wohnungslose ist gehbehindert und völlig hilflos. Die Jungen trafen ihr Opfer in der Straßenbahn. An der Endhaltestelle stießen sie ihn mit einem Tritt zu Boden und und traten dann abwechselnd mehrmals heftig gegen seinen Kopf. „So wie man Fußball spielen würde“, sagt später der Richter. Die beiden gestehen, können aber kein Motiv angeben.
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18.02.2005: Ein 51jähriger Obdachloser stirbt alkoholisiert auf einer Polizeiwache in Magdeburg vermutlich an Unterkühlung.
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Oktober 2005: Im Oktober 2005 überfallen in Weimar zwei 15jährige einen 53jährigen Obdachlosen, der in einem Abrisshaus übernachtet hat. Das Opfer wird morgens um 8 Uhr von den Jugendlichen entdeckt, die nach Angaben der Polizei sofort auf ihn einschlagen und treten. Dann rauben sie die Tasche des Mannes mit persönlichen Unterlagen und Lebensmitteln. Bevor sie das Abrisshaus verlassen, werfen sie noch mit Mauersteinen nach ihrem Opfer und treten erneut zu. Die beiden Täter räumen ihre Tat ein und geben an, zufällig auf ihr Opfer getroffen zu sein.
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05.-06.05.2006: Der Obdachlose Andreas Pietrzak (41) wurde in der Nacht vom 5. zum 6. Mai 2006 Opfer eines 19-jährigen Neonazis in Plattling (Bayern). Zunächst trank der Täter mit seinem Opfer, schlug aber dann mit einem Holzpflock und mit Tritten auf ihn ein, bis dieser bewusstlos wurde. Daraufhin raubte er sein Opfer aus und zündete Pietrzak mit Spiritus an. Gemeinsam mit einem weiteren Bekannten hatte der Täter sein Opfer schon einmal misshandelt.
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22.06.2008: In der Nacht zum 22. Juli 2008 wurde der Meliorationstechniker Bernd Köhler (55) von zwei stadtbekannten Neonazis in seiner Werkstatt in Templin (Brandenburg) zu Tode gequält, die ihn als Arbeitslosen und Alkoholkranken verachteten.
Die Anwohner beschrieben das Opfer als „Einer am Rand“. Die Täter gingen überaus brutal vor und versuchten das Opfer anzuzünden.
Die Täter wurden im Mai 2009 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es die Täter hätten sich „als Herren über Leben und Tod“ aufgespielt und sie hätten aufgrund ihrer Gesinnung den alkoholkranken 55-Jährigen als minderwertig angesehen. Bei der Auswahl des Opfers habe das „neonazistische Menschenbild“ der Täter eine wichtige Rolle gespielt, so das Gericht.
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1. August 2008: In der Nacht zum 1. August 2008 wurde der auf einer Parkbank schlafende 50jährige Hans-Joachim S. im sachsen-anhaltischen Dessau von zwei alkoholisierten extremen Rechten, Thomas F. (34) aus Dessau sowie Sebastian K. (23) aus Güterglück, mit einem Müllcontainer erschlagen. Zunächst misshandelten sie ihn mit Schlägen und Tritten, dann soll Sebastian K. dem Opfer einen Papierkorb aus Metall mehrmals mit voller Wucht auf den Kopf sowie den Rumpf geschlagen haben.
Auf ihren Handys hatten die Täter Hakenkreuze und die Parole „Juden sind unser Unglück“. Laut einem Zeugen habe einer der beiden das Opfer einen „Unterbemittelten“ genannt, der es „nicht anders verdient“ habe. Doch das Landgericht Dessau, das die beiden Männer im April 2009 wegen Mordes verurteilte, konnte keine rechten Motive erkennen.
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6. September 2008: Am 23. August 2008 wurde zwischen 1.30 und 2 Uhr der 59jährige Obdachlose Karl-Heinz Teichmann in der Leipziger Innenstadt von einem 18jährigen Neonazi aus dem Leipziger Umland angegriffen. Teichmann hatte schlafend auf einer Parkbank gelegen, als er von einem Jugendlichen, der auf dem Rückweg von der Mahnwache „Todesstrafe für Kinderschänder“ der Nazi-Kameradschaft „Freie Kräfte Leipzig“ am 22. August war, tödlich angegriffen wurde. Neben den Kopfverletzungen wurden ihm auch Prellungen am ganzen Körper zugefügt. In der Anklageschrift ist von Brüchen im Gesicht, einer Halswirbelfraktur sowie Hirnquetschungen und -blutungen die Rede. Der Täter unterbrach seinen Angriff für eine halbe Stunde um sich mit Freunden zu treffen als das Opfer röchelnd Blut spuckte.
Das Opfer wurde am Morgen des 23. August 6 Uhr auf einer Parkbank am Schwanenteich bei der Oper entdeckt. Die Polizei ignorierte die Meldung zuerst, so dass das Opfer erst 7.30 Uhr Hilfe erhielt.
Zwei Wochen später, am 6. September 2008, erlag Teichmann seinen Verletzungen (massive Kopfverletzungen, Prellungen am ganzen Körper).
Am 27. März 2009 wurde der mittlerweile 19jährige Täter und Lehrling für Holzbearbeitung Michael H. aus Delitzsch nach vier Prozesstagen wegen heimtückischen Mordes zu einer Haftstrafe von acht Jahren und drei Monaten verurteilt. Ein 21jähriger Freund von Michael H., der während der Tat dabei gewesen sein soll, blieb unbehelligt. Nach dem Vernehmungsprotokoll hatte Michael H. während der Übergriffe zu dem Obdachlosen gesagt, dieser solle „nicht hier schlafen“. Ein Zeuge, der bei dem Angriff tatenlos zugesehen hatte, sagte aus der Täter habe den Schlafenden angeschrien: „Du hast hier nicht zu pennen.“
Obwohl selbst der Verteidiger des Täters in der Tat ein rechtes Motiv sah („Das kann man nicht wegdiskutieren, eine Tat mit rechtem Hintergrund. Natürlich.“), taucht die Tat in der Statistik politisch rechts motivierter Tödungsdelikte in Sachsen nicht auf.
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3. März 2009: Am frühen Morgen des 3. März wurde ein 72jähriger Obdachloser in Eutin (Schleswig-Holstein) von zwei jungen Männern fast zu Tode getreten. Der 20-jährige Haupttäter Thomas H. ist aufgrund diverser Gewaltdelikte und seines rechtsextremen Hintergrundes einschlägig bekannt. Das Opfer ist seit dem Übergriff körperlich und geistig behindert.
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22. Mai 2010
Klaus B.
Am Samstag, den 22. Mai 2010 wurde der 51jährige obdachlose Frührentner Klaus B. in Kamp-Lintfort bei Duisburg (NRW) ermordet. Seine Leiche wurde gegen 2 Uhr in der Nacht zum Pfingstsonntag gefunden.
Ende Mai teilte die Polizei mit, dass vier minderjährige Verdächtige festgenommen wurden. Die Haupttäter waren zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren. Sie waren mit zwei weiteren Freunden unterwegs, die aber davongelaufen sein wollen als die zwei Haupttäter anfingen auf den stark sehbehinderten Obdachlosen einzuschlagen. Das Quartett traf gegen 1 Uhr Nachts auf einem Parkplatz am „Spaßbad Pappelsee“ auf Klaus B., der dort seit vier Monaten in einem geliehenem alten Opel Corsa lebte, nachdem seine Wohnung in Duisburg ausgebrannt war. Zuerst wurde das Auto des Obdachlosen demoliert, dann wurde auf den wehrlosen Klaus B. eingeschlagen, der an seinem eigenem Blut erstickte. Der Obdachlose konnte wegen seiner Sehbehinderung nicht davonfahren und ist den Attacken ausgeliefert.
Als Haupttäter tat sich ein 16jähriger vorbestrafter Schüler hervor, der auf den Frührentner einschlägt. Sterbend lassen sie das Opfer zurück und fahren mit dessen Wagen noch 700 Meter.
Dann stellen sie das Auto ab und gehen in die Innenstadt. Später brüsteten sich die Täter noch mit der Tat.
Klaus B. hatte bereits im Januar Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, nachdem er bedroht worden war.
Der heute 17jährige Hauptangeklagte wurde im anschließenden Prozess teilweise freigesprochen, weil ihm nach Ansicht des Gerichts nicht nachzuweisen war, dass er den Obdachlosen auf den Kopf geschlagen hatte.
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14.03.10: Am 14. März 2010 wurde in Berlin-Charlottenburg der Verkäufer einer Obdachlosenzeitung, der im Gesicht eine dem Davidstern ähnelnde Tätowierung trägt, am U-Bahnhof Kurfürstendamm antisemitisch motiviert beleidigt, geschlagen und ausgeraubt.
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Im März 2011 wurde in der Obdachlosen-Unterkunft am Derendorfweg in Neuss (NRW) ein aus Vietnam stammender 59-jähriger Obdachloser und Vater dreier Kinder ermordet. Er wurde von zwei Männern, die mit ihm in der Unterkunft übernachteten erschlagen. Die beiden sollen zehn Minuten lang auf ihr Opfer eingeprügelt und eingetreten haben. Die Leiche wies laut Presse zahlreiche Knochenbrüche auf. Die Täter sollen derart heftig mit einer Zaunlatte auf den Kopf ihres Opfers eingeschlage haben, dass das sechs Zentimeter dicke Holzstück dabei zerbrach. Letztendlich erstickte das Opfer an seinem eigenen Blut.
Wie sich herausstellte ist mindestens einer der Täter Mitglied der Nazi-Szene. So könnte das angebliche Raubmord-Motiv nicht das einzige bzw. das entscheindende Motiv sein.
Der jüngere der beiden Täter, der 18jähriger Dennis E. gilt als so genannter „Intensivstraftäter“, hat Hakenkreuz-Tattoos auf der Brust, zählt zur Nazi-Hooligan-Szene und bezeichnete vor Gericht Ausländer als „Kanacken“. Er soll bereits früher sein späteres Mordopfer angegriffen und bestohlen haben. Über den zweiten Täter, den 38jährigen Sven K., ist nichts weiter bekannt.
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9. März 2011
Kestutis Vaicackas
In der Nacht zum Aschermittwoch, am 9. März 2011, haben in Wiesbaden drei Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren den obdachlosen 45jährige Straßenmusiker Kestutis V. aus Litauen zu Tode geprügelt. Er wurde von den Jugendlichen in der Parkanlage „Warmer Damm“ attackiert. Als Motivation gaben die Täter später im Verhör an: „Lasst uns mal wieder jemanden klatschen und abziehen.“ Das Opfer erlitt schwerste Kopfverletzungen. Ein Passant fand den Schwerstverletzten. Dieser verstarb infolge der erlittenen schweren Verletzungen, trotz Reanimationsmaßnahmen.

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01.06.11: Am 1. Juni 2011 verstirbt der 50jährige Obdachlose André K. in einem Leipziger Krankenhaus an den Folgen eines Angriffs. Er war am 27. Mai im sächsischen Oschatz am Südbahnhof der Oschatzer Kleinbahn “Wilder Robert” von mehreren Männern mit Schlägen und Tritten schwer misshandelt. Er wurde am darauf folgenden Morgen in einem Wartehäuschen mit schweren Kopfverletzungen gefunden. Am 8. Juni hat die Polizei drei Männer im Alter von 25 bis 36 Jahren als Täter festgenommen. Unter den Tätern befindet sich auch der 27jährige Ronny Schleider aus Oschatz, der der ehemaligen „JN Oschatz” bzw. dessen Nachfolger, der neuen “JN Nordsachsen”, zuzurechnen ist. QUELLE: Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.

Jesus dagegen wandte sich vor allem Menschen zu, die von der Gesellschaft verachtet wurden (Steuereintreiber) und die einen schlechten Ruf hatten (Sünder). Mit ihnen pflegte er Umgang. Das brachte ihn den Vorwurf ein, Zechkumpan von Fressern und Säufern zu sein. Als Jesus hörte, wie fromme Leute seine Jünger fragten: „Warum isst er mit diesem Abschaum?“, antwortete er: „Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder zu rufen, nicht Menschen, die sich schon für gut halten.“ (Markus 2,15-17) Mit seinem Verhalten hat Jesus sich über alle Konventionen der damaligen Zeit hinwegsetzt.

In Lukas 14,12-14 sagt Jesus, welche Menschen ihm wichtig sind: „… Arme, Krüppel, Gelähmte und Blinde. Damit meint Jesus nicht nur Menschen mit körperlichen Gebrechen, sondern in erster Linie geht es ihm um Menschen, die seelisch leiden (seelisch verkrüppelt sind) und geistlich blind und arm sind.

In Matthäus 9,36 wird von den Menschen gesprochen, die zu Jesus kamen und bei ihm Hilfe suchten. Das waren in erster Linie Menschen mit großen Sorgen. Sie waren hilflos, verängstigt und von der Last des Lebens niedergebeugt. Jesus litt mit diesen Menschen und half ihnen aus ihrer Not.

Jesus kümmerte sich nicht nur um die Armen, Vergessenen und um die, die vom Weg abgekommen waren, sondern auch um reiche Menschen, die zwar äußerlich reich waren, aber innerlich arm, leer und ausgebrannt waren, wie z.B. der Steuereintreiber Zachäus.

Die Begegnung dieser Menschen mit Jesus ermöglichte ihnen einen Neubeginn ihres Lebens, eines veränderten Lebens, eines geretten Lebens.

Kommentare

  1. ali

    Egal ob du arm oder reich, oder gar “nur” ein Penner bist, ob du Sommersprossen, Leberflecken, Plattfüße oder empfindliches Zahnfleisch hast. Gott liebt dich. Es gibt die erschiedenesten Sprachen und Kulturen; dennoch ist das Urteil der Bibel über alle Menschen gleich: »Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes« (siehe die Bibel, Römer 3,23). Ebenso gilt auch Gottes Vergebung allen Menschen, die zu ihm umkehren. Hast du schon dein Herz Jesus geschenkt?

  2. angelgirl

    arme obdachlose die menschen sind schon arm und werden noch aufs übelste misshandelt und getötet habe kein mitleid mit solchen tätern mensch bleib mensch nicht ob einer obdachlos oder reicher da dürften ärzte kein unter schied machen die haben auch herz und verstand wie du und ich jeder mensch ist wertvoll und kostbar der innere kern zählt nicht die markenkleidung

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