„Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.“ ―Heiner Geißler

Der Schwarm, die Menschen, das Volk sucht Orientierung. Diese findet er in Vorbildern. Vorbilder, die Begeisterung beim Schwarm auslösen müssen, damit er freiwillig folgt. Das kann mal durch Kompetenz, mal durch Redegewandtheit, mal durch beides in Kombination ausgelöst werden. Wenn das in guter Absicht und guter Vorbereitung passiert und dann kompetent begleitet wird, ist daran nichts auszusetzen. Im Gegenteil, es ist richtig, den Schwarm in eine für ihn gute Richtung zu lenken. Schwierig wird es, wenn dieses Phänomen von falschen Propheten ausgenutzt wird, um den biologischen Schwarm bzw. die biblische Herde, oder auch staatsrechtlich das Volk bezeichnet, in die falsche Richtung zu leiten. Nämlich in die Richtung, die nur gut für die falschen Propheten ist und die Herde in die Versklavung oder sogar den Untergang führt. Die Mechanismen zum steuern von Massen sind sehr gut erforscht. Und sie werden mal mit guter, mal mit schlechter Absicht eingesetzt. Man nehme einfach mal an, die Sache mit Noah und seiner Arche. Hätten die Menschen, seine Familie, damals nicht auf Noah gehört, die Menschheit und das Tierreich an Land wären jetzt ausgestorben und die Erde eine Ödnis ohne Leben. Bestenfalls gäbe es noch ein paar Fische und Oktopusse im Meer. Insofern hat Noah einen guten Job und seine Anhänger alles richtig gemacht, indem sie ihm geglaubt haben. Da hat das Führerprinzip funktioniert. Oft geht das aber auch schief, wenn die Propheten nur ihr eigenes Wohl im Blick haben oder einfach inkompetent sind. Und dafür gibt es in der Geschichte unzählige Beispiele. Der Schwarm/die Herde/das Volk sollte seine Anführer deshalb immer in Frage stellen und permanent das Versprochene mit dem dann gelieferten Endprodukt abgleichen. Sobald das Endprodukt den Versprechungen nicht mehr entspricht, sollte das Volk sich einen neuen Führer suchen. In der freien Wirtschaft funktioniert das. In der Politik nicht. Weil der Staat zu viel Macht hat und sich für seine eigenen Lügen niemals selbst bestraft. (R. Pöhling)

Noah hatte 120 Jahre lang an der Arche gebaut. Dann kam der große Tag: Gott gab ihm die Anweisung, mit seiner Familie in die Arche zu gehen (1. Mo 7,1). Er sagte, dass in noch sieben Tagen der verheerende Regen über die Erde kommen würde (1. Mo 7,4). Erst als der siebte Tag gekommen war, ging Noah in die Arche hinein (1. Mo 7,12.13).

Was geschah in diesen sieben Tagen? Man kann sich gut vorstellen, dass in dieser kurzen Zeitspanne durch die Hand Gottes die Tiere zu Noah geführt wurden. Was für ein unerhörtes Schauspiel muss das gewesen sein! Vielleicht hat Noah seine Landsleute bei dieser besonderen Gelegenheit noch einmal eindringlich gewarnt, dass das Gericht unmittelbar vor der Tür stände.

Die Menschen ließ das völlig kalt. Auch diese allerletzte Chance ließen sie einfach verstreichen. Sie aßen und tranken und kümmerten sich nicht um den vermeintlichen Spinner Noah. Dann kam der siebte Tag. Gott schloss die Arche zu (1. Mo 7,16).

In den steigenden Fluten mögen laute Hilferufe um die Arche herum ertönt sein. Vielleicht haben manche auf die Arche getrommelt und verzweifelt gebettelt. Doch es war vergeblich. Die Zeit der Langmut Gottes war zu Ende, es war zu spät (1. Pet 3,20).

Auch die Langmut Gottes heute geht einmal zu Ende (2. Pet 3,9). Dann geht die Tür zu und sie wird sich für dich nie mehr öffnen (Mt 25,11). Darum komme heute zu dem Retter!
Gerrid Setzer

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