Die Jünger von Jesus lieben heute mehr den Rausch als die Hingabe und das Gebet.

Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.
1. Petrus 4,7

1. Gott gab uns das Bild des körperlich Trunksüchtigen, um daran den seelisch Trunksüchtigen erkennen zu können.
Es gibt eine religiöse Trunksucht, einen religiösen Rausch.
2. Jeder Jünger Jesu kann seelisch berauscht werden. Wie beim Alkohol, so gibt es auch in der seelischen Unnüchternheit verschiedene Grade der Berauschung.
3. Im Zustand des vollendeten seelischen Rausches erlebt man religiöse Gefühle von eigenartiger, höchster Wonne, einen beglückenden Genuß.
Darum der Trieb, immer wieder und immer länger in diesen Zustand hinein zu kommen!
Man kann die nächste Gelegenheit kaum erwarten, die nächste Versammlung seelischen Höhenzustandes.
Dabei kann man Familie und Pflicht und alles vergessen. ‑ Auch dämonische Besessenheit kennt Augenblicke süßesten Genusses!
4. Im religiösen Rausch lockern sich die Hemmungen.
Man kann Lieder singen ohne Aufhören, man fühlt sich leicht mit Flügeln schwebend, man redet von geheimsten Dingen ohne Scheu, man überrennt die Grenzen der Geschlechter.
5. Im religiösen Rausch schwindet die Gabe der Orientierung und klaren Unterscheidung!
Menschliches oder gar Dämonisches hält man für göttlich und wahrhaft Göttliches hält man für menschlich.
6. In der religiösen »Anheiterung« vollbringt man Höchstleistungen (man denke zum Vergleich an die Bedeutung des Alkohols bei den Frontsoldaten im vergangenen Kriege), man kann Jesus bekennen wie nie zuvor.
– Aber nachher wird man »schlapp«, d. h. unfähig zu ruhiger, positiver Arbeit im Reiche Gottes.
7. Mancher wird erst nüchtern, wenn er in eine ganz andere religiöse Umgebung kommt,
oder wenn schwere Gnadenheimsuchungen ihn aus dem vermeintlichen Himmel herunterholen und auf den Erdboden stellen,
d. h. auf den nackten Boden des klaren Gotteswertes, frei von allen seelischen Gefühlsschwärmereien.
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.
1. Petrus 4,7
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~ Fritz Eichin ~ https://horst-koch.de

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