Erlauben Sie mir bitte, Ihnen vier Fragen zu stellen:

«Was verdienen Sie?» Sicher werden Sie genau antworten können.
«Wie ist Ihr Gesundheitszustand?» Auch hier werden Sie
Auskunft geben können. Wenn ein Mensch in der Brust Stiche
fühlt, konsultiert er sofort den Arzt. Man will wissen, was los ist.
«Sind Sie verheiratet?» Bestimmt ist für Sie auch diese Antwort völlig klar.
«Haben Sie Frieden mit Gott?»
Vielleicht ist Ihnen diese Frage peinlich, oder Sie wissen keine Antwort. Die Erfahrung zeigt, dass der Mensch auf allen Gebieten seines Lebens Gewissheit haben will, und er verschafft sie sich auch. Nur auf dem wichtigsten Gebiet, bei der Frage, wie man mit Gott dran sei, da leben die Menschen in einer grossartigen Ungewissheit. Da ist nur Gefühl, Nebel, Unklarheit. Doch nichts ist so wichtig, als dass ich weiss, wie Gott zu mir steht und wie ich zu Gott stehe.
Aber die Ungewissheit fängt schon viel früher an: Man weiss gar nicht genau, ob Gott überhaupt vorhanden ist. Man lässt diese Frage in der Schwebe. Und wenn man «gebildet» ist, beruft man sich dabei auf einen der grössten Denker, auf Goethe.
Der hat doch im «Faust» gesagt: «Nenn es dann, wie du willst. Nenn’s Glück, Herz, Liebe, Gott. Ich habe keinen Namen dafür.»
Kann man denn eigentlich so leben, in dieser Unklarheit und Ungewissheit? Nein! Man kann es nicht! Wenn kein Gott ist – und wenn er sich nicht gezeigt hat in Jesus Christus – dann, ja dann müssen wir wirklich in unserem Leben radikal Schluss machen mit dem Christentum.
Wenn aber Gott lebt – und wenn er sich geoffenbart hat in Jesus Christus, dann – ja, dann müssen wir ihm ganz gehören. Ganz!
Dann muss er unser Herr werden! Dann muss sein Wille vor allem andern stehen!
Es ist unmöglich, diese wichtigste aller Fragen in der Schwebe zu belassen. Ein kluger Student sprach mich nach einem Vortrag an und erzählte: «Ich bin lange Zeit politischen Ideologien nachgelaufen, bis ich merkte, wie ich betrogen worden bin. Da habe ich mir gesagt: Jetzt wird nur noch fleissig Chemie studiert. Nun bin ich in Ihre Vorträge geraten …» Er zögerte. Erst nach einer Weile fuhr er fort:
«Es wäre schön, wenn das wahr wäre, dass Gott lebt und dass er einen Heiland in die Welt gesandt hat. Es wäre schön, wenn man einen Boden unter die Füsse bekäme. Aber …» Wieder ein langes Schweigen. Und dann kam es ganz hart: «Aber warum soll ich das glauben? Nur weil Sie es sagen? Sie können ja auch irren oder ein Verführer sein!»
«Richtig!», erwiderte ich. «In dieser Sache kann Ihnen kein Mensch viel weiterhelfen. Aber dies können Sie tun: Kaufen Sie ein Neues Testament und fangen Sie an, vorurteilslos darin zu lesen. Dann wird es geschehen, dass Sie Jesus finden. Der wird Sie in alle Wahrheit leiten.»
«Kann ich sonst nichts tun?», fragte er. «Doch!» erwiderte ich.
«Signalisieren Sie in das Weltall: «Gott! Wenn du da bist, dann lass mich dich erkennen.»
In der Bibel verspricht unser Herr: «Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen.» (Jeremia 29,13-14)
Aus eigener Erfahrung bezeuge ich: Man bekommt nicht nur darüber Gewissheit, dass Gott lebt und dass Jesus unser Erlöser ist, sondern sogar darüber, ob man von ihm angenommen ist.
Wilhelm Busch

Kommentar

  1. Andreas Heinrich

    1) Geht keinen Fremden was an.
    2) Siehe oben.
    3) Nö.
    4) Ja, habe ich. Einerseits könnte ich mit seiner Nichtexistenz Argumentieren, aber da kommt ja immer geheule. Deswegen nenn ich es einfach mal absolutes Desinteresse.

    Hätte sich die Frage auf Gläubige bezogen, sähe es anders aus. Wenn es ein anständiger Christ ist, der sich der Religionsfreiheit bewusst ist und mir das gleiche Recht einräumt, so zu leben wie ich mag (natürlich innerhalb der irdischen Gesetze), so wäre auch hier die Antwort ein Ja.

    Wenns nun aber um Fanatiker geht, welche glauben, sie hätten das Recht, ALLEN ihre Vorstellung und Regeln aufdrücken zu müssen, so lautet die Antwort ganz klar Nein.

    Um deinen Bibelspruch mit einem Satz aus der Bibel zu kontern:

    Sprüche 16, 9: “Des Menschen Herz denkt sich einen Weg aus; aber der HERR lenkt seine Schritte.”

    Wir können übrigens, lieber Ali, mal ein Spiel spielen. Stelle eine Behauptung auf anhand eines Bibelzitats und ich bin sicher, ich schaffe es, eine Bibelstelle aufzuzeigen, in der das Gegenteil gesagt wird. Denn nichts widerspricht sich so oft selbst… wie die Bibel.

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