Leberegel ist wieder mal ein Argument für den Schöpfergott. Lies die Geschichte vom Leberegel.

Haben Sie schon einmal etwas vom Leberegel der Schafe gehört? Dieser Parasit lebt, wie sein Name besagt, in der Leber der Schafe und wird mit dem Kot ausgeschieden. Er liegt dann auf irgendeiner Wiese und würde wie aller tierische Mist schnell zu Pflanzendünger zerfallen, wenn die winzigen Parasiten den Kot nicht so raffiniert umfermentieren würden, dass er für eine ganz bestimmte Schneckenart zum Leckerbissen wird. Diese kommt und frisst ihn.

In der Schnecke produzieren die Schmarotzer einen Reizstoff, der die Schnecke wie eine Rauschgiftdroge zum Schäumen bringt. Die mikroskopisch kleinen Parasiten schlüpfen in den Schneckenschaum und warten auf eine Ameise, denn Ameisen mögen nichts lieber als diesen Schaumwein. Die Parasiten werden gefressen und schmarotzen für eine Weile im Darm der naschsüchtigen Ameise. An einem bestimmten Tag durchstoßen alle gleichzeitig die Darmwand und schlüpfen in die Bauchhöhle ihres Wirtes.

Eigentlich müsste die Ameise jetzt mit zerlöchertem Darm sterben und mit ihr die Eindringlinge. Aber die Leberegel-Parasiten verschließen die Löcher hinter sich mit chirurgenhafter Akribie. Wenn wir in dieser Phase eine Ameise aufschneiden und unter dem Mikroskop betrachten, so finden wir die Parasiten in der Bauchhöhle. Wir erkennen sogar die kunstvoll vernähten Narben in der Darmwand, aber – und nun kommt etwas Ungeheures! – zählt man die Narben und die Parasiten, so hat man immer eine Narbe zu viel, das heißt ein Parasit fehlt. Er ist spurlos verschwunden. Nach langem Rätselraten ergab sich folgendes: Einer der Eroberer, ein einziger Führungsspezialist, geht in absoluter Dunkelheit den kürzesten Weg zum Gehirn der Ameise. Obwohl er noch nie hier gewesen ist, sucht und findet er einen ganz bestimmten winzig kleinen Punkt in dem komplizierten Gehirncomputer, den er so geschickt umprogrammiert, dass sich die jahrmillionen alte Verhaltensweise der Ameise zum Vorteil der Parasiten verändert.

Zwar lebt die Ameise ganz normal so weiter, als wäre nichts geschehen, nachts aber geht sie im Gegensatz zu ihren gesunden Artgenossen nicht in den Bau, sondern kriecht auf die höchste Spitze eines Krautes, das von allen Schafen als Leckerbissen bevorzugt wird. Sie verbeißt sich dort krampfartig in ein Blatt und wird morgens von den weidenden Schafen gefressen. Damit schließt sich der ungewöhnliche Kreislauf, ohne den die Leberegel innerhalb einer einzigen Generation aussterben würden.

Für den winzigen Schmarotzer besitzt diese gefahrvolle Reise fast weltraumartige Distanzen. Er vollbringt dabei Leistungen, gegen die unsere Mondlandung nur ein primitives Sackhüpfen ist. Je tiefer ich in dieser Richtung vordrang, um so bewusster wurde mir, dass hier Intelligenzen am Werk waren, neben denen wir Menschen wie Sandflöhe wirkten.

Und der Leberegel war ja nur ein Beispiel unter vielen. Da war die Bernsteinschnecke, die normalerweise ihr ganzes Leben am Boden verbringt. Frisst sie jedoch Vogeldreck, der von bestimmten Parasiten befallen ist, so wird das Verhalten der Schnecke umfunktioniert. Sie klettert auf hohe Bäume. Ihre zarten Fühler schwellen an wie Raupen. Sie bewegen sich kringelnd wie Regenwürmer. In ihnen hocken wie auf einer Abschussrampe die Parasiten und locken einen Vogel herbei, der die Fühler frisst. Die Schnecke stirbt als Opfertier.

Entscheidet selbst: Durch welchen Mechanismus soll der kleine Parasit diese Fähigkeiten „erworben“ haben? Als mögliche Antworten würde ich auch sehr unwahrscheinliche Theorien akzeptieren – aber jeder Kritiker wird angesichts der Unmöglichkeit einer Herleitung dieses Verhaltens verzweifeln.

Wer ehrlich ist, wird zumindest zugeben, keine Erklärung parat zu haben. Nicht dem Biologen als Naturwissenschaftler, sehr wohl aber dem Biologen als denkenden Menschen ist es darüberhinaus sehr wohl erlaubt, im Schafs-Leber-Egel einen Hinweis auf einen intelligenten Schöpfer zu entdecken. (aus: E.W. Heine, »Kille Kille«, Zürich 1983, S. 99-101)

 

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