Öfter dachte Matthias L. in seiner dunkelsten Zeit als Obdachloser und Drogensüchtiger an Selbstmord. Heute ist er drogenfrei.

20 Jahre lang war ich schwer drogensüchtig. Ich hatte Hepatitis A, B und C, am ganzen Körper Abszesse, offene Wunden, meine Leber war kaputt – ich war ein Wrack. Ich nahm Drogen, Alkohol, verübte Einbrüche und Raubüberfälle, musste wiederholt ins Gefängnis – und war obdachlos, ziellos, von der Sucht getrieben. Mehrmals wollte ich mir das Leben nehmen. Es hatte ja alles keinen Sinn. Zahllose Entzüge mündeten in erneute Abstürze. Alles war so aussichtslos. Dabei hatte mein Leben gut angefangen. Zusammen mit zwei Brüdern wuchs ich behütet auf. Doch als ich 12 war, trennten sich meine Eltern. Das war für mich unfassbar. Im Kiffen, später den harten Drogen, suchte ich die Geborgenheit, die mir plötzlich fehlte. Über meine Mutter fand ich dann zwar in einer Freikirche zum Glauben. Dennoch ging es bergab. Nach der Lehre im Verkauf stürzte ich vollends ab. Ich erlebte den Letten und begegnete dort Pfarrer Sieber und seinen Leuten. Aber die Sucht hatte mich völlig in ihrem eisernen Griff. In meinem Elend erwog ich mehrmals, mir das Leben zu nehmen. Zum Glück tat ich es nie. Denn ich hätte das Wunder nicht erlebt, das bei einem meiner Aufenthalte im Spital Sune-Egge geschah

sven

Als ich zum x-ten Mal in den Sune-Egge eingeliefert wurde, geschah es. Es war mir gelungen, unbemerkt Kokain ins Spital zu schmuggeln. Als ich im Zimmer das Säckchen in der Hand hielt, sagte mir eine innere Stimme, dass ich es nicht konsumieren sollte. Ich rang mit mir und entschloss mich dann, mich einem Pfleger anzuvertrauen. Dieser hörte mir zu und ging dann mit mir zur Toilette. Dort hiess er mich, das Pulver zu entsorgen und hinunterzuspülen. Mein Verlangen nach dem Stoff war zwar gross, doch schliesslich brachte ich es fertig, das Gift zu entsorgen. Von diesem Moment an rührte ich nie mehr harte Drogen an. In meinem Kopf hatte es «klick» gemacht.

Nun war für mich klar, dass ich nach den harten Drogen und dem Alkohol auch das Methadon, die Benzos und das Rauchen loswerden wollte. In den folgenden Jahren baute ich – gegen den Widerstand der Ärzte, die das als zu gefährlich erachteten – meinen Methadonkonsum ab. Ich schaffte es. Seit drei Jahren bin ich gänzlich clean. Das Wunder des Sune-Egge war jedoch noch nicht vorbei. Als mich die Ärzte später untersuchten, hatte ich keine Hepatitis mehr! Warum das so ist, wissen sie nicht. Für mich ist klar, dass es Christus war, der mich heilte, weil Christen für mich gebetet hatten. Ich bin gesund und dankbar dafür. Und weil ich weiss, wie hoffnungslos Drogensüchtige leben, will ich ihnen nun als lebendiges Gegenbeispiel Hoffnung geben. So mache ich heute freiwillig Gassenarbeit. Ich gehöre auf die Gasse – jetzt einfach anders.https://www.facebook.com/Matthy72?hc_ref=ARTB2QlekNzkMh34jLhzLzR0o1lWc71pbdyPNvs-1jf5LxvVF7Hq-eIazu89AMUXuak&fref=nf

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