Oscars 2020: Die Unterhaltungsindustrie, das Milliardengeschäft zeigt Feelgooddauerlächeln, Roteteppicheitelkeiten und viel Scheinheiligenschein.

Mit nur noch 23,6 Millionen Fernsehzuschauern in den USA hat die Oscar-Gala einen neuen Minusrekord eingefahren. Der Rückgang der Zuschauer hat meiner Meinung nach nichts mit der fehlenden Vielfalt (Diversity) zu tun, sondern einfach weil die Leute diesen Nonsens nicht mehr sehen und hören wollen. Jeder Schauspieler, der die Bühne betritt, hat das Gefühl seinen Senf zur “Lage der Nation” oder der Welt abgeben zu müssen. Diese theatralische Darstellung soll noch wenn möglich den Vorredner übertrumpfen. Dann kommen noch diese Krokodiltränen… na ja einfach nur noch lächerlich! Die Schauläufer und Studiomilliardäre wählten in Zeiten von Massenarmut und Kannibalenkapitalismus den südkoreanischsprachigen und sozialsatirischen Film “Parasite” senstionell an die Front. Jetzt gibt es sogar kapitalismuskritische Oscar-Gewinner. Die Realität hat auch ein abgeschmacktes Drehbuch parat. Und Joaquin Phoenix könnte einen zu Tränen rühren. Er sagte: “Wir fühlen uns berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten und ihr Baby zu stehlen, obwohl ihre Angstschreie unüberhörbar sind. Dann nehmen wir ihre Milch, die für ihr Kalb gedacht ist und geben sie in unseren Kaffee und unser Müsli.“ Fast hätte man gemeint man hätte sich in einen öffentlicher Bußgottesdienst verirrt. Ja, in gewisser Hinsicht hebt sich das schon etwas ab vom üblichen geistlosen Müll, den Stunts, den Spezialeffekten, dem Geballer und den Topmodels in Unterwäsche, die Dollywood sonst ohne Drehbuch über die Leinwand jagt.

Da fällt mir ein was Ricky Gervais bei den Golden Globes anmerkte:

“Wenn Sie also heute Abend einen Preis gewinnen, benutzen Sie ihn nicht als Plattform, um eine politische Rede zu halten. Sie sind nicht in der Lage, die Öffentlichkeit über irgendetwas zu belehren. Sie wissen nichts über die reale Welt. Die meisten von Ihnen haben weniger Zeit in der Schule verbracht als Greta Thunberg.
Wenn du also gewinnst, kommst du hoch, nimmst deinen kleinen Preis entgegen, bedankst dich bei deinem Agenten und deinem Gott und verpisst dich, OK? Er ist schon drei Stunden lang. Gut, machen wir den ersten Preis.” (sicherlich ein Grund dafür diesmal ihn nicht einzuladen)

Und noch ein Zitat dazu: „Filmemacher sollten bedenken, dass man ihnen am Tag des Jüngsten Gerichts all ihre Filme wieder vorspielen wird.“ (Charlie Chaplinn)

Kommentar

  1. Thomas

    Die Brot und Spielefraktion, ist unverzichbarer Bestandteil, der
    babylonischen Hure der Offenbarung der Johannes- auch hier,
    werden die Menschen sediert und es wird ihnen die Ilusion der
    Freiheit vorgekaukelt, von Menschen, welche am ungezügelten
    Kapitalismus verdienen. Wer in die Arenen geht, um Ball spielende Multimillionäre
    zu sehen, oder sich Filme aus der Matrix anschaut, der glaubt er sein frei und
    beginnt keine Revolutionen.

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