Peter Maffay und seine selbstgebastelten Thesen über Gott und Glauben. Ein Gottesbild der Beliebigkeit.

In einem Essener Bistumsmagazin erklärt uns der Schlagersänger Peter Maffay seine Sicht über den Glauben in unserer Zeit. Der 65-jährige Barde meint: „Konfession ist für mich mehr als zweitrangig. Die Festlegung auf eben diese Zugehörigkeit, evangelisch, protestantisch, katholisch, buddhistisch bedeutet mir gar nichts, weil es an der Instanz nichts ändert. Und weil ich natürlich auch ablehne, wenn einer für sich den besseren Gott beansprucht. Das ist, glaube ich, nicht gottgewollt. So hat er uns die Aufgabe nicht gestellt.“
So ging es weiter. Diese, seine private Sicht auf Glaube, Kirche und Religion kommt ziemlich abenteuerlich und selbestgestrickt rüber: „An Gott glaube ich. Aber oft nicht an sein Bodenpersonal, das laufend, wie man ja aus der Presse entnehmen kann, auch heute noch Mist baut, das in den vergangenen Jahrhunderten Menschen unterjocht, Missbrauch betrieben, Elend erzeugt und Kriege heraufbeschworen hat. Das haben die Menschen gemacht. Das hat nicht der liebe Gott gemacht“.
Glaube und Religion ist für ihn, „eine Instanz, die funktioniert, wenn alle anderen Sachen nicht mehr funktionieren. Ein Dialog, eine Ausrichtung, ein Korrektiv, das eben dann eine letzte, oft die letzte Möglichkeit bedeutet, sich zu orientieren“.
Das sagt ein alter Mann, der hier ein bezeichnendes Zeugnis des Unglaubens -und wirrglaubens unserer Tage ausspricht. Dennoch ist er ein noch halbwegs genießbarer Teil der augeblicklichen Zeitgeist-Kinder. Es gibt wesentlich bösartigere Geister. Aber seinen Glaubsaussagen der Marke Eigenbau sollen hier nicht unwidersprochen stehen bleiben.
Peter Maffay greift in diesem Interview die Christen an und leitet daraus ab, sich seinen Glauben selbst basteln zu dürfen. Ich hätte eine ganz andere Frage an ihn, den vor 30 oder mehr Jahren verteidigte er seine Entscheidung, eine Schwangerschaft seiner Partnerin abzubrechen lassen. Einfach, weil sie damals nicht passte. Ganau in dieser Zeit veröffentlichte er eine Platte mit dem Titel: „Ich will leben“. Und wie war das vor ein paar Jahren, als er zwecks Rocker-Image 80 Zigaretten und zwei Flaschen Whisky am Tag brauchte?
Er wollte leben, darum wurde sein Kind weggemacht. Das Interview und seine frühre Tat zeigt trastisch, billige Küchentheologie führt zu Kindestötungsbefürwortung.
Peter Maffay, eine Kapelle für deine verstorbene Mutter kann dir nicht helfen. Allein ein klares Bekenntnis deiner Schuld zu einem vergebenden Gott kann dir Licht in dein dunkles Leben bringen. Dein neuester Song heißt zwar „Halleluja“, aber kennst du diesen Gott, der im Halleluja angebetet wird?

Kommentare

  1. Merlin

    Weil jemand vor mehr als 30 Jahren eine Abtreibung befürwortet hat (Warum genau diese Entscheidung getroffen wurde, können wir doch gar nicht nachvollziehen, aber egal) – also, wegen etwas, was vor 30 Jahren passiert ist, kann jemand nicht Christ sein? Oh man, wieviele Sünden habe ich, haben Sie vor 30 Jahren begangen? Und vor 20? Gestern? Morgen ind 10 Jahren? Ständig sündigen wir und für ALLE diese Sünden ist Jesus am Kreuz gestorben. Und eine Kindestötung ist nicht schlimmer als eine Lüge über meinen Nachbarn, nicht sündiger als meine Gedanken über Menschen, die ich nicht mag. Sünde trennt mich von Gott. JEDE Sünde! Aber Gott vergibt alle diese Sünden, wenn wir darum bitten. Er vergibt einen Mord genauso wie neidische Gedanken, er vergibt , denn er hat seinen Sohn dafür sterben lassen.

  2. Guido Fuhrmann

    Wie schade, daß Peter Maffay hier so in ein schlechtes Licht gerückt wird!
    Ich selbst bin entschiedener Christ, aber verstehen kann ich ihn sehr gut. Wir als “Bodenpersonal Gottes ” haben tatsächlich den Namen unseres Gottes bis heute viel zu oft in den Schmutz gezogen. Auch wenn seine Aussagen, daß es egal sei, welchen Gott wir anbeten, überhaupt nicht teile , ist es unbarmherzig, Fehlverhalten aus seiner Vergangenheit wieder auszugraben.
    Vielmehr sehe ich in seinen Ausführungen eine grundlegende Aufrichtigkeit und Authentizität! Peinlich, daß es immer noch Christen gibt, die sich zu schnell in ihrem Glauben bedroht fühlen und dann meinen, einen Angriff starten zu müssen …

  3. Sabrina

    Guten Tag,
    ich beziehe mich in meinem Leserbrief auf Ihren Eintrag am 20. Januar über Peter Maffay.
    Ich habe selten einen Artikel gelesen, der weniger selbstherrlich gewesen wäre. Keine Spur von christlicher Nächstenliebe. Wer sich von Glaubensfreiheit so bedroht fühlt, sollte sich meiner Meinung nach mal ernsthaft mit seinem eigenen Glauben auseinandersetzen.
    Letztendlich beweisen Ihre engstirnigen Zeilen nur, dass Peter. Maffay recht hat: “Der liebe Gott ist schon in Ordnung, nur sein Bodenpersonal ist manchmal scheiße.”

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