Tobias Teichen (ICF München): „Unsere Gottesdienste sind für Nichtchristen attraktiv“

“Das ICF ist eine der erfolgreichsten charismatischen Trendbewegungen für junge Christen im deutschsprachigen Raum. Es verbindet charismatische Elemente, insbesondere eine starke Betonung von Rock- und Popmusik und „Lobpreis“, mit Rezepten der Gemeindewachstumsbewegung: Bedürfnisorientierung, ein ausgefeiltes Konzept zur Erreichung der „Zielgruppe“ (Jugendliche und junge Erwachsene bis ca. 30), Anpassung an kulturelle Trends. Es orientiert sich dabei auch an anderen ähnlichen charismatischen Gruppen wie den „Hillsong“-Gemeinden sowie an Gemeindewachstums-Gurus wie Robert Schuller, Bill Hybels und Rick Warren.

Das ICF hat mit seinem Konzept an einigen Orten (z.B. Zürich, München, Karlsruhe) rasch eine recht große Menge von jungen Christen angezogen, die aber zu einem großen Teil aus anderen Gemeinden (bibeltreuen Gemeinden, evangelikalen oder Pfingstgemeinden, Landeskirche, CVJM) herkommen. Das ICF beteuert, solche jungen Christen nicht abwerben zu wollen, aber die Anziehungskraft ihrer offenen Erlebnisangebote bewirkt eine objektive Sogwirkung, die anderen Gemeinden teils schwer schadet. Vielen jungen Christen gefällt das ICF sehr gut, weil sie dort unter sich sind, mit vielen Gleichaltrigen zusammensein können und ein religiöses Erlebnis der Euphorie und „Gottesnähe“ vermittelt bekommen.

Das ICF gibt sich von der Lehre her „evangelikal“ und wird von Kritikern sogar zuweilen als „fundamentalistisch“ eingestuft, weil sie nach außen hin vorehelichen Geschlechtsverkehr und Homosexualität als mit der Bibel nicht vereinbar ablehnen. In Wahrheit aber haben sie die biblischen Gebote aufgeweicht und üben keine konsequente Gemeindezucht; bei ihnen können alle möglichen Leute mitmachen. Solche klar biblischen Lehren wie das Verbot für Frauen, zu predigen oder über Männer Autorität auszuüben, haben sie durchbrochen; zumindest Susanne Bigger predigt auch.

Das ICF versteht sich als missionarisch-evangelistische Bewegung zur Erreichung von Menschen ohne Gemeindebindung, aber in der Praxis ziehen sie hauptsächlich ungefestigte junge Christen an. Ihre Evangeliumsverkündigung ist oberflächlich und von humanistischen Elementen und „positivem Denken“ durchsetzt. Sie reden von „Bekehrung“, aber sie verkündigen weder das Gericht noch die Heiligkeit Gottes in angemessener Weise. Im Gegenteil untergraben sie mit ihrer locker-lässigen Predigt und ihrem zügellosen Verhalten die echte Gottesfurcht und vermitteln eine oberflächliche, verwässerte Botschaft, die kaum zu klaren Bekehrungen führen kann.” https://das-wort-der-wahrheit.de/2020/07/die-grosse-verfuehrung-unter-der-christlichen-jugend-teil-1/

Kommentare

  1. holger

    In Wahrheit aber haben sie die biblischen Gebote aufgeweicht und üben keine konsequente Gemeindezucht; bei ihnen können alle möglichen Leute mitmachen. Solche klar biblischen Lehren wie das Verbot für Frauen, zu predigen oder über Männer Autorität auszuüben, haben sie durchbrochen; zumindest Susanne Bigger predigt auch. – So ein Nonsens, was Ihr Euch da aus den Fingern sagt, wie positioniert denn dann soulsaver ?! als dominant, tolerant u. weltoffen? als Ankläger der Brüder? – Sorry, das ist nicht besser, als wie jeder weltliche Journalismus.

  2. Danke für den informativen Artikel! Bisher habe ich in den Kommentaren keine einzige sachliche Kritik gelesen. Also niemand hatte sich die Mühe gemacht, das Gegenteil zu beweisen. Mal was von mir.
    Ich finde meinen Zahnarzt immer sehr lieblos. Er erklärt mir, ein Loch zu haben, nimmt dann einen Bohrer und legt los. Das tut tierisch weh. Ich suche mir lieber einen Netteren, der mir immer sagt, wie gut alles bei mir so ist. Keinen pharisäischen Zahnarzt, der nur nach Fehlern sucht. Ist dumm? Ja, ist es! So kommen mir die Kommentare vor, die hier abgegeben worden sind. Ja, eine ganze Jugend geht zu Grunde aus Mangel an Erkenntnis. Da blutet doch das Herz. Aber eben nur von denen, die ihre Bibel kennen, die wissen was Sünde, Gnade und Erlösung ist. Ohne Verdammungsgewißheit gibt es keine Heilsgewißheit. Danke für Eure gute Arbeit Ali!

  3. Holger

    ICF führt in den Aufbruch, inspiriert, schafft Neues, keine festgefahrenen Strukturen, keine Beliebigkeit – sondern zurück zu biblischen Werten in einer postmodernen Gesellschaft.
    Ich bedauere Deine Abwehrhaltung u. wünsche Dir mehr Liebe (Gebot lt. NT 1.Kor. 16:14)

  4. Anonymous

    Ich hoffe ja sehr, dass ihr auch so sehr über die vermeintlich verlorenen ICF-ler weint, wie Jesus das tut.

    Ansonsten kann ich die Kritik leider nicht ernst nehmen.

    Versteht mich nicht falsch aber ein Pharisäer findet sich immer dann am besten wenn er alles richtig macht…

    …jetzt darf jeder für sich entscheiden, ob er sich hier wiederfindet…

  5. Harald S.

    Hallo Ali,
    Was deinen Artikel über Tobi Teichen und das ICF anbelangt, möchte ich dich höflichst bitten, diesen von eurer Plattform zu löschen.
    Entgegen eurer Eigendarstellung begeht du hier nichts anderes als „Pharisäertum“!
    Es werden von dir Behauptungen aufgestellt welche vollkommen haltlos, und schon garnicht von jemanden von außen zu behaupten sind.

    Mit freundlichen Grüßen

  6. Bernd Schicketanz

    Dass Jugendliche ihre Heimatgemeinden für s ICF verlassen liegt fast immer an ihnen selbst und an dem Zeitgeist, dem sie anhängen. Selbstverleugnung , Unterordnung, Opferbereitschaft, Verbindlichkeit und Treue, Kreuzestragen-all das ist ihnen fremd. Ihr Lebensmotto lautet: Ich, mein, mich und mir-der Heiland segne alle vier!

  7. Markus

    Die Frage ist doch: Warum gelingt es traditionellen oder bibeltreuen Gemeinden nicht ihre Jugend zu halten?

    “aber die Anziehungskraft ihrer offenen Erlebnisangebote bewirkt eine objektive Sogwirkung, die anderen Gemeinden teils schwer schadet”.

    Die “anderen Gemeinden” müssen überlegen, warum sich ihre Jugend so leicht durch diese Sogwirkung mitziehen lässt. Eine tiefe Verwurzelung in die jeweiligen Herkunftsgemeinden ist bei den ICF-Abwanderern ja ganz offensichtlich nicht vorhanden. Wie intensiv wurden denn diese Jugendlichen bisher im Glauben begleitet, wenn sie so positiv auf angeblich oberflächliche Botschaften von ICF reagieren? Werden bei ICF vielleicht emotionale Bedürfnisse gestillt, die in den genannten Gemeinden übersehen werden?
    Nur ICF zu kritisieren greift da zu kurz!

      • Markus

        Servus Ali,
        habe gerade meinen Text nochmal gelesen. Ich habe an keiner Stelle Irrlehren positiv bewertet.
        Ich bleibe aber dabei, dass Gemeinden, die viele Mitglieder an ICF verloren haben, sich überlegen müssen, wie das passieren konnte.
        Konservative Gemeinden werden ICF nicht verändern. Ist auch nicht ihre Aufgabe. Aber es ist ihre Aufgabe, die eigene Jugend zu fördern und zu halten.
        VG

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