“Wer den Willen Gottes tun will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott kommt oder ob ich aus mir selbst heraus rede.” Johannes 7,17

Wie aus Kübeln gegossen, stürzte der Regen herab. Dann trat der Fluß über die Ufer. Dann brach der Staudamm zusammen. Die Flutkatastrophe war da. Im Städtchen W. saßen sie in der Falle. Die Todesfurcht ging um, wie ein Gespenst.

“Kämpft !” rief der Ortsvorsteher. Einige griffen nach Hammer und Nägeln.
“Vergeßt!” lachte der Barkeeper. Viele kippten den Schnaps.
“Träumt!” flüsterte der Stehgeiger. Die meisten ließen sich einschläfern und legten sich unters Vordach.

Aber im Grunde wußte jeder: Wir sind verloren. Der Tod war unausweichlich. Und dann tauchte einer auf. Er sah aus wie einer aus W. “Folgt mir!” sagte er: “Ich kenne eine Furt. Ich zeige euch den Weg.”

“Betrüger!” tönte es von der Baustelle.
“Scharlatan!” schallte es aus der Kneipe.
“Spinner!” klang es unter dem Vordach.

Daß es aber in Wirklichkeit ein Retter war, merkten nur die, die ihm folgten. W. ging in den Fluten unter.

Unsere Welt kennt noch ganz andere Fluten: Hungerflut, Kriegsflut, Schmerzflut, Trauerflut. Ringsum steigt das unheimliche Meer von Tränen. Die Todesflut geht um wie ein Gespenst.

“Kämpft!” ruft der Realist.
“Vergeßt” lacht der Optimist.
“Träumt!” flüstert der Utopist.

Aber im Grunde weiß jeder: Wir sind verloren. Und dann taucht einer auf: “Folgt mir!” sagt er. “Ich weiß einen Steg durch den Tod. Ich zeig euch den Weg zum Leben.” Auch wenn sie ihn Betrüger und Scharlatan und Spinner schimpfen: Jesus ist der, der vor dem Tode errettet. Sein “Folge mir” ist kein Kommando eines Feldwebels, kein Lockruf eines Sektierers. “Folge mir” ruft der Heiland, der unser Unheil kennt und unser Heil will.

Nachfolge ist die einzige Möglichkeit der Rettung.

(Konrad Eißler)

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