Wer ist nun ein echter Christ?

Die Antwort auf diese Frage ist lebensentscheidend. Alles hängt davon ab. Die Bibel beschreibt den Christen sehr eindrücklich als jemanden, der „vom Tode in das Leben hindurchgedrungen ist“ 1. Um sicher zu gehen, daß wir diese verblüffende Erklärung verstehen, müssen wir zuerst klären, was ein Christ nicht ist. Das Wort „Christ“ bedeutet nämlich nicht eine Weltanschauung, wenn es meist auch in dem Sinne gebraucht wird. Außerdem gibt es keine untrügliche Gewähr dafür, ob und wann ein Mensch wirklich an Jesus Christus glaubt.
Ist ein Christ jemand, der einer Kirche angehört ?
Nicht unbedingt. Auch wird kein Mensch dadurch Christ, daß er sich einer Kirche oder einem frommen Verein anschließt. Manche Leute gehen nur aus Gewohnheit zur Kirche. Andere tun es, weil man nicht sicher ist, ob die Sache mit Gott nicht doch noch einen wichtigen „Haken“ hat.
Wieder andere gehen scheinheilig hin, um zu verbergen, was sie in Wirklichkeit sind. Viele von denen, die zur Kirche gehen, suchen nach einer Verbindung mit dem Ewigen; sie suchen noch nach Gott. Freilich wird sich jeder wahre Christ einer Gemeinde anzuschließen versuchen; aber daraus folgt nicht, daß jedes Kirchenmitglied tatsächlich ein Christ ist.
Man kann religiös sein, ohne ein Christ zu sein 2! Bloßes Für-wahr-Halten Gottes genügt aber nicht. Die Bibel sagt, daß sogar die Teufel glauben, daß ein Gott sei – aber die können wohl am wenigsten als Christen bezeichnet werden3!
Ist ein Christ nicht fast dasselbe wie ein edler Mensch?
Edle Menschlichkeit allein macht niemanden zum Christen. Christsein ist nicht identisch mit einem Leben nach hohen Idealen oder eines unermüdlichen Dienstes an anderen. Es ist auch keine Philosophie, Kultur oder Ideologie. Christsein ist weder eine Eigenschaft, die wir von unseren Eltern erben können, noch ist es ein Etikett, das wir tragen, weil wir in einem bestimmten Land geboren sind 4.
Ich versuche, ein moralisch einwandfreies Leben zu führen: Macht mich das zum Christen?
Die kurze Antwort lautet: Nein. Es gibt viele Leute, die einwandfrei zu leben versuchen, aber empört sein würden, wenn man sie als Christen anspräche. Das können Hindus, Moslems oder gerade auch solche Menschen sein, die überhaupt nicht an einen Gott glauben. Die religiösen Leute zur Zeit Jesu Christi waren die Pharisäer. Moralisch gesehen waren sie anderen Leuten haushoch überlegen. Trotzdem waren sie nicht in Ordnung. Jesus verurteilte sie 5. Er zeigte sogar auf sie, um etwas zu erklären, und sagte: „Wenn unsere Gerechtigkeit die der Pharisäer nicht überträfe, würden wir niemals für die wiederhergestellte Gemeinschaft mit Gott geeignet sein“ 6. Der Grund dafür liegt darin, daß sogar die Besten unter uns wesentliche Fehler haben. Niemand ist vollkommen; alle haben sich auf irgendeine Weise gegen Gott empört und haben damit gegen ihn gesündigt. Jesus Christus sagte, daß alle, die seine Gebote nicht halten, unter keinen Umständen zur unmittelbaren Gemeinschaft mit Gott, dem Herrn, gelangen würden 7.
Ja, wer ist aber denn ein Christ ?
Christ ist jemand, der an Jesus Christus glaubt, der sein ganzes Vertrauen und seine Zuversicht auf Ihn setzt 8.
Das klingt jetzt beinahe zu einfach. Hängt nicht noch viel mehr damit zusammen? Allerdings, aber jedes einzelne ist nur ein Teil des Ganzen.
Es ist eine Tatsache, daß der Mensch in der Sicht Gottes ein Sünder ist. Das sich einzugestehen, ist ein erster Schritt 9. Die Bibel stellt fest, daß alle Menschen Sünder sind und daß keiner unschuldig ist 10.
Grundsätzlich handeln wir alle unabhängig von Gott und widersetzen uns Seinen Geboten. Die Tatsache, daß wir moralisch zu schwach und unfähig sind, uns aus eigener Kraft in der Gewalt zu haben, das ist Ergebnis dieser Sünde. Aber der Stolz eines jeden von uns macht es sehr schwer, vor uns selbst dieses einzugestehen. Wir möchten Gott fast lieber auf der Ebene eines geschäftlichen Übereinkommens begegnen. Aber das ist unmöglich. Gott entzieht sich dem Zugriff des menschlichen Denkens. Er ist der eine heilige Gott. Er ist über jedes Maß gerecht und vollkommen, und das ist der fundamentale Unterschied zwischen ihm und uns Menschen. Gott verabscheut die Sünde11.
Wenn ich an meiner Weigerung festhalte, vor ihm meinen wahren Zustand einzugestehen, klage ich ihn damit zugleich an, daß er viel Lärm um nichts mache.
Das zweite, das mich angeht, betrifft den Tod Jesu Christi an einem römischen Galgen außerhalb der Mauer einer kleinen Stadt im mittleren Osten. Das Angebot Gottes lautet: Glaube, daß Jesus dort für dich starb! Er gab freiwillig sein Leben für andere dahin. Er selbst war unschuldig, aber er sagte, daß er an die Stelle der vor Gott Schuldigen träte, damit ihnen vergeben werden könne 12. Wenn mir bewußt wird, daß Gott auf mich schaut und ich von ihm angenommen bin, gilt es daran zu glauben, daß meine Gewißheit sich allein darauf gründet, was Christus für mich getan hat 13.
Drittens kann und sollte ich mich rückhaltlos der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen. Um es praktischer auszudrücken, wollen wir dies erläutern: Wenn ich mit der Bahn an einen bestimmten Ort fahren will, nützt es mir nichts, auf dem Bahnsteig am abfahrbereiten Zug entlangzulaufen und einen Beamten nach dem anderen zu fragen, ob der Zug auch wirklich dorthin fährt; ich komme nur an mein Ziel, wenn ich in den richtigen Zug einsteige und mitfahre. Wenn ich ein Christ sein will, sollte ich auch mit aller Konsequenz bereit sein, mich Jesus Christus wirklich anzuvertrauen 14. Das bedeutet, daß ich ihn Herr über mein ganzes Leben sein lasse. Ihm bloß zuzustimmen, ist nicht dasselbe, wie an ihn zu glauben.
Schließlich: Ein Christ, der seine Schuld bekannt hat, vertraut darauf, daß Jesus gestorben ist, um ihm diese Schuld zu vergeben. Er hat sich Gott in Reue und mit vollem Vertrauen ausgeliefert. Mit anderen Worten: Christ ist, wer ein neues Leben empfangen hat und durch den Glauben an Christus mit Gott wieder verbunden ist.
Aufgrund dieser Definition sind wir also entweder Christen oder wir sind es nicht. Es ist unmöglich, es halb und halb zu sein. Diese Folgerung ist lebenswichtig und hat ewige Konsequenzen. Jesus Christus, Gottes Sohn, starb, um der Retter für verzweifelte Menschen zu sein. Gott bietet uns neues Leben an; ohne es anzunehmen, können wir keine Christen sein. Die Verantwortung für diese Entscheidung liegt bei uns Menschen.

Zum Vergleich die entsprechenden Bibelstellen:
1 1. Johannesbrief 3, 14
2 Römerbrief 10, 1 – 3
3 Jakobusbrief 2, 19
4 Johannes 1, 13
5 Matthäus 23, 13
6 Matthäus 5, 20
7 Offenbarung 22, 14 – 15
8 Johannes 3, 16 + 26
9 1. Johannesbrief 1, 8 – 10
10 Römerbrief 3, 23
11 Jeremia 44, 2
Römerbrief 1, 18
12 Markus 10, 45
1. Petrusbrief 2, 24
13 Philipperbrief 3, 9
14 Johannes 1, 12 Quelle: dctb.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Ich stimme zu

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.