Fabi – ‘Christen sind langweilig’

Ich habe ‘ne ziemlich normale Kindheit gehabt. Habe das ganz klassische Programm durchgemacht:
bin wohlbehütet in einer Familie aufgewachsen, in der christliche Werte groß gschrieben wurden. Ich wurde als Kind getauft und habe in gutem Glauben auch die Konfirmation mitgenommen. Als Familie sind wir auch brav jedes Jahr an Weihnachten in die Kirche gegangen! Vor dem Essen wie vor dem zu Bett gehen sprachen meine Eltern mit meiner Schwester und mir immer ein kurzes Gebet. Wir hatten auch eine Kinderbibel – aber die fand ich langweilig.

Ich habe nie bezweifet, dass es Gott geben muss. Trotzdem sah ich keinen Anlaß, mich näher damit auseinanderzusetzen. Es reichte, zu wissen, dass da “Einer” ist. Das war für mich “theoretisches” Wissen, denn letztlich hatte “Gott” nichts mit meinem Leben zu tun. Und das fand ich auch gut so. Das reichte mir völlig aus. Ich wollte schliesslich kein “Extremer” sein. Wenn ich an solche Christen dachte, hatte ich immer ein bestimmtes Bild vor Augen: das waren Typen, die irgendwelche Komplexe hatten und mit ihrem Leben nicht klarkamen. Die waren zwar freundlich, aber nervig, langweilig. Und ich fand das zu übertrieben, wie sie ihren Glauben lebten! Soweit war alles gut – heile Welt! Bis was unvorhergesehenes geschah: mein eigener Vater wurde Christ!!! Da war der schon mindestens 45! Er hatte ‘nen Pastor einer Freikirche kennengelernt und sich ca. 10 Jahre lang damit auseinandergesetzt.


Und auf einmal gings los: Papa wurde “extrem”. Er las in der Bibel, ging Sonntags in den Gottesdienst und redete ständig davon. Das ganze wurde mir und meiner Familie jetzt ein Bißchen zu viel. Er wollte, dass ich auch mal die Jugendlichen aus der Kirche kennenlerne. Ich lehnte das entschieden ab. Auf solche Leute hatte ich keine Lust. Einmal gabs Stress bei uns in der Familie und der Haussegen hing schief. Mein Vater bat mich wiedermal, nur EINMAL bei dieser Jugendveranstaltung teilzunehmen. So ergab ich mich und ging den einen Freitag abend hin. ‘Einmal und nie wieder’ – dachte ich mir. Doch es kam anders. Diese “Extremen” waren gar nicht so schräg drauf, wie ich das bis jetzt dachte. Im Gegenteil, die waren sogar ziemlich gut drauf. Es gefiel mir. Was auch komisch war: sie lasen in der Bibel! Ich dachte bis dahin, das machen nur Alte! Und sie beteten. Da war eine Atmosphäre, die war authentisch. Ich hatte das, Gefühl, die haben was, was ich nicht habe. Obwohl ich eigentlich nicht vorgehabt hatte, wiedezukomnmen, ließ ich mich da nun öfter blicken.


Ich bekam nur ein Problem: ich dachte immer, ich sei Christ. Schliesslich glaubte ich an Gott, ging Weihnachten in die Kirche und hatte keinen Menschen umgebracht. Doch wurde mir klar, dass zum Christsein mehr gehört, als “alten Omas über die Strasse zu helfen”. Ich stellte fest, dass diese “Christen” echten Kontakt zu Jesus Christus hatten. Die pflegten ihre Beziehung zu Gott. Ich kam anfangs nur nicht ganz klar damit, wie man zu einem Unsichtbaren nen Kontakt haben kann. Doch ganz langsam wuchs in mir so etwas wie eine Sehnsucht nach mehr. Die Entschiedenheit, die ich bei den Leuten sah und und die ich zuerst müde belächelte, schien mir auf einmal logisch. Und so fing ich an zu sehen, dass meine Beziehung zu Gott bisher nichts Halbes und nichts Ganzes war. Besser gesagt: ich hatte gar keine Beziehung! Bis jetzt hatte ich nur unverbindliches Interesse. Nur: Gott braucht keine Sympathisanten! Das bringt keinem was.


Ich hatte noch nicht viel vom “Christsein” verstanden. Nur soviel, dass das mehr, als ein Hobby ist. Ich lies mir erklären, was zwischen Gott und mir steht – warum Jesus Christus für meine Sünden sterben musste. Ich wusste nun, dass Jesus die einzig mögliche Verbindung ist, die mich zu Gott bringt. Und dass Jesus meine Chance ist, die Sünde aus dem Weg zu räumen, die zwischen Gott und mir stand.
Die Bibel sagt:
“Wenn Du bekennst, dass Jesus der Herr ist und in Deinem Herzen glaubst, Ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst Du gerettet!” Römer 10,9

Es ging hier um nen Herrschaftswechsel. Und damit um die Frage, wo ich die Ewigkeit verbringen würde. Bis jetzt war ich mein eigener Chef. Und hatte Gott ignoriert. Damit würde ich bei Ihm nicht durchkommen. Genau das nennt Gott “Sünde”. Altes Wort, gell? Aber so isses. Ich brauchte Versöhnung mit Gott. Und das kann nur Jesus arrangieren! Und das war, was ich wollte! Das sagte mir mein logischer Verstand. Ich hatte jetzt was zu klären. Ich suchte mir jemanden, mit dem ich beten konnte. Ich bekannte mit dem Mund, was ich in meinem Herzen glaubte: Das Jesus Christus der Herr ist – mein Herr. Und dass Gott der Vater Ihn von den Toten auferweckt hat, damit ich durch Ihn ewiges Leben haben kann! Das war im Sommer `96!


Was dann passierte, würde Seiten füllen. Zusammengefasst: nichts ist beim Alten geblieben! Ich habe alles mit dem Verstand geprüft; die Dinge der Welt aus neuen Blickwinkeln gesehen. Anfangs kam mein Herz nicht ganz mit. Doch irgendwann hats mich so gepackt, dass ich das erste Mal im Leben vor Freude geweint habe! Worüber? Über eine simple Bibelstelle, die mir nicht neu war! Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Man kann Gott nicht sehen. Aber ich fing an, Ihn zu erleben! Und das war einfach krass. Hatte ich doch mit sowas überhaupt nicht gerechnet! Seit dem kann ich nicht anders. Ich muss einfach davon weitersagen, was viele – wie ich lange Zeit – einfach übersehen: dass Gott real ist. Vielleicht realer, als mancher sich wünschen mag! Ich bereue keinen Tag, den ich mit Gott gelebt habe! Ich bereue nur, dass ich nicht schon viel früher Christ geworden bin!

www.neuzeitpoeten.de

Kommentare

  1. fabi

    Die Menschen können nicht Deine Fragen beantworten?
    Kannst DU denn Gottes Fragen an Dich beantworten:
    Was ist der Sinn Deines Lebens ohne Gott?
    Was sind Deine Ziele? Wo wirst Du Deine Ewigkeit verbringen?
    Welche menschliche Erkenntnis könnte gegen Gottes Wahrheit bestehen?
    Was hindert Dich, Dein Leben ganz schlicht und einfach dem hinzugeben, der Dir alles beantworten kann – wann ER es für richtig hält!
    Du kannst mir auch gerne schreiben, dann kann ich Dir ein paar Empfehlungen geben.
    fabi@soulsaver.de

  2. Blüte

    Wo soll ich nur anfangen?

    Weisst du, Fabi, das sagt sich so leicht.
    Ich habe eine Bibel und ich habe auch angefangen sie zu lesen. Doch ich habe nur kunterbunt umher gelesen.
    Wo soll ich nur anfangen? Soll ich zuerst das alte Testament lesen oder doch eher mit dem neuen Testament beginnen? Soll ich mit den 5 Büchern des Mose oder im NT mit Markus anfangen?
    Ich bin total ratlos! Um Gott zu finden, habe ich mich auch an eine Gemeinde gewandt, die außerhalb meiner Stadt liegt und ich bin nicht weiter gekommen. Die Menschen können einfach nicht meine Fragen beantworten. Sie können mir zur Zeit nicht helfen! Ich versuche nun in der Bibel weiter zu lesen, vielleicht kannst du mir ja sagen, wo ich anfangen soll!?
    Gruß Blüte

    PS. Vielen lieben Dank dafür, dass du auf mich eingegangen bist!!!

  3. fabi

    Ich weiss nichts über Dich. Wie kann ich Dir helfen?
    Eines stimmt wohl: Wenn Du nicht bereit bist, Ihn zu suchen, wirst Du Ihn auch nicht finden! Doch sagst Du auch selbst, dass jeder Tag sinnlos ist.. ohne Jesus!
    Wenn Du dann geklärt hast, ob Du Frieden mit Gott willst, oder nicht, kann ich zumindest empfehlen:
    hör nicht auf, mit Leuten zu reden, die Jesus kennen – die Seine Kinder sind! Kennst Du eine Gemeinde in Deiner Nähe?
    Zweitens: hast Du eine Bibel? Lerne Gott kennen. Lies Sein Wort. Zum Verstehen der Inhalte wiederum brauchst Du den Austausch mit Christen. BLeib dran!
    Gruss
    fabi

  4. Blüte

    Naja

    Weisst du, irgendwie ist das komisch!
    Ich weiss nicht, ob ich mich vielleicht nicht genug bemühe oder ob ich noch nicht bereit bin, aber ich finde keinen Weg zu Gott. Vor ein paar Tagen, habe ich ein Gespräch gehabt und obwohl es mir gut getan hat, bin ich kein Stückchen weiter.
    Was meinst du, was könnte ich tun? Wo soll ich anfangen?
    Ich weiss es wirklich nicht. Und jeder Tag, der verstreicht, ist ein sinnloser.
    Hilf mir!
    Gruß Blüte

  5. fabi

    Ja Mann, Du hast so Recht! Genial, oder?
    Gott ist eben immer noch der Chef im Ring. Er ist der Mann hiner den Kulissen.
    Er kannte meinen Lebensweg, bevor ich im Mutterleib heran wuchs! Und in Seiner nicht enden wollenden Liebe und Geduld hat Er auf mich gewartet – bis zu dem Zeitpunkt, wo ich soweit war, es zu raffen! ‘Türlich wusste Er schon vorher, wann das sein würde.
    Ob ich die Wahl hatte? Es liegt in eines jeden Entscheidungsgewalt, wie intensiv er sich mit Gott auseinandersetzt. Und es ist Deine Entscheidung, ‘ja’ zu sagen, wenn Du’s kapiert hast. Und doch bleibt es ein Geheimnis, wann ein Mensch vom Geist Gottes angesprochen wird.
    Bin auch dankbar für meine ‘Vorgeschichte’. Jeder hat seine eigene ‘Vorgeschichte’ und Gott lässt sich nicht lumpen: bietet jedem die Chance, auszusteigen und neu zu beginnen!
    Egal, aus welchen Umständen Du kommst!!

    Tyara, wie siehts bei Dir aus? Schon auf Gottes Rufen reagiert?
    fabi

  6. Tyara

    Herr über die Zeit?!

    Du sagst “Gott ist der Herr über die Zeit”. Hast du es denn selbst verstanden? Das bedeutet doch, du hattest gar keine Wahl den Zeitpunkt zu bestimmen an dem du es “gerafft” hast. Und hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du den realen Gott ohne deine Vorgeschichte so nie erlebt hättest?

  7. fabi

    Rike,
    ich weiss, dass Gott der Herr über unsere Zeit ist.
    Ich bin also zum rechten Zeitpunkt Christ geworden – Gott hatte es so geplant.
    Dennoch: Wenn ich daran denke, wie viel sinnvoller ich meine Zeit hätte nutzen können, wenn ich schon früher Gott kennengelernt hätte, dann wünscht ich, ich hätt’s schon eher gerafft!
    fabi

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