Million Dollar Baby – Sterbehilfe für Schwerstkranke?

 

„Million Dollar Baby“ war mit vier Auszeichnungen der Gewinner der Oscar-Nacht. Nun läuft dieser Film auch in Deutschland an, zu einem Zeitpunkt, an dem die Debatte über Euthanasie wieder ganz neu entfacht worden ist. Schon als der Film in Amerika anlief hatten Vertreter von Behindertenverbänden aber auch christliche Lebensrechtsinitiativen gegen diesen Film protestiert. Durch den Fall der im Koma liegenden Terri Schiavo erhält der Film eine erstaunliche Aktualität.


Im Film wird die Boxerin Maggie Fitzgerald (gespielt von Hillary Swank), die sich mühsam emporgekämpft hat plötzlich querschnittsgelähmt. Sie bittet schließlich ihren Coach und Manager Frankie Dunn (Clint Eastwood) ihr Sterbehilfe zu leisten. Dieser lehnt ihre Bitte zunächst strikt ab. Maggies Zustand verschlechtert sich jedoch immer mehr und so kommt es, daß er seine Meinung ändert.


Auch in Deutschland werden die Stimmen immer lauter, die vor einer „unrealistischen Propagenada“ (Deutsche Hospiz Stiftung) für Euthanasie sprechen. Es wird der Eindruck vermittelt, Schwerstkranke wollten freiwillig sterben, dabei ist das längst nicht immer der Fall, vor allem, wenn sie Menschen um sich haben, die eine Beziehung zu ihnen pflegen. Selbst wenn es der Wunsch des Patienten ist zu sterben: Wer sagt denn, daß es nach dem Tod besser ist? Und: Wer gibt irgend jemandem das Recht über das Leben dieser Person, die nach dem Bild Gottes geschaffen ist(1.Mose 1,26) zu verfügen?


Filme wie „Million Dollar Baby“ oder auch der Film „Das Meer in mir“mit Alejandro Amenábar, der für den besten fremdsprachlichen Film mit dem Oscar ausgezeichet wurde, sind die Meinungsmacher, die uns in unserer Auseinandersetzung beeinflussen sollen. Anscheinend kommt der Mensch von heute nur noch im Kino zum Nachdenken.

Kommentare

  1. Thomas

    Wir sind auf dieser Welt und entscheiden wann wir gehen wollen. Es ist völlig inakzeptabel zu meinen, dass jemand, den noch nie ein Mensch gesehen hat, sich moralisch über mich zu stellt und zu urteilen, wann er mich zu sich holen will. Religion ist Absurdität und Missachtung meiner eigenen Lebensentwürfe. Ich verabscheue jede Form von Moral, die meint mich zurechtweisen zu müssen. Ich sterbe meinen Tod allein. Niemand wird durch meine Entscheidung beeinflusst. Glaubt euren Glauben. Ich respektiere das. Respektiert meinen Nichtglauben. Mehr nicht.

  2. ginny

    kinofilme bieten nicht immer antworten auf ethische fragen

    ich persönlich finde sterbehilfe grundsätzlich nicht richtig- fand aber den film “million dollar baby” dennoch gut! meiner meinung nach sind kinofilme nicht immer in schubladen zu stecken, so nach dem motto: dieser film hat ganz klar die und die aussage. natürlich gibt es auch solche filme, aber gerade “million dollar baby” ist für mich kein solcher film; er zeigt die konfliktsituation auf, in der sich enge verwandte oder freunde eines schwerkranken menschen befinden, der sich sterbehilfe wünscht- und dass es für die nahestehenden personen tatsächlich ein unglaublich schwerer kampf ist, da eine entscheidung zu treffen, kann ja wohl nicht geleugnet werden! frankie dunns letztendliche entscheidung mag falsch sein (und ist es auch meiner meinung nach!), ist aber irgendwo nachvollziehbar. der film gilt für mich nicht als meinungsmacher für eine bestimmte richtung, da nicht klar gezeigt wird, dass dies DIE richtige entscheidung war- frankie dunn findet keinen frieden, nachdem er sterbehilfe geleistet hat; er hat stark mit seinem gewissen zu kämpfen. für mich also ein beispiel für einen film, der eher zum nachdenken anregt, anstatt eine eindeutige antwort zu geben!

  3. alin

    Oft sind Selbstmord und Sterbehilfe ein Ausdruck von Flucht vor Verantwortung. Ich wollte mich früher auch immer umbringen, u.a. weil ich mich den Herausforderungen des Lebens nicht mehr stellen wollte. Euthanasie ist ein gutes Mittel um “lästige” Menschen wie Alte und Behinderte aus dem Weg zu räumen, damit man sich nicht mehr um sie kümmern muss.
    Gott benutzt Leid sehr oft um Menschen vor noch schlimmerem Leid zu bewahren. In der Offenbarung kann man von schrecklichen Katastrophen lesen, die über die Menschen hereinbrechen. Doch all dies ist noch kein endültiges Gericht, sondern Gott beabsichtigt noch, die Menschen zur Buße zu bringen. Doch in Kapitel 20 dann kommt das endgültige Gericht, das keine Möglichkeit zur Umkehr mehr beinhaltet. Die Hölle dauert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Jesus sagt: lieber ohne Auge und ohne Arm durch die Gegend laufen als dorthin kommen.

  4. pinkmoon

    nachvollziehbar aber tragisch

    ich glaube das problem an der aktiven sterbehilfe ist das, dass die bibel ganz klar sagt, dass selbstmord sünde ist. entscheidet sich ein mensch also dazu zu sterben, sich eigenhändig oder durch andere umzubringen, ist das in gottes augen nicht akzeptabel.
    deswegen ergibt sich auch ein problem für die zeit nach dem tod:
    ich kanns gut verstehen, dass manche menschen mit ihren schmerzen und leiden nicht mehr leben wollen, doch was erwartet sie danach?
    nehmen sie sich das leben oder kennen sie jesus eventuell noch nicht einmal, so erwartet sie leider nicht der himmel.
    und ich könnte keinem menschen mit gutem gewissen eine früzeitige fahrt in die ewige verdammnis schenken. mag auch das irdische leid zu ende sein, was sie erwartet stelle ich mir viel schlimmer vor. und von dort kann sie keiner “erlösen” oder vorzeitig sterben lassen.
    und hätte diese boxerin in ihrem querschnittsgelähmten zustand jesus kennengelernt, so wäre sie gerettet worden und ich wette, dass die ewigkeit im himmel und die kraft, die jesus ihr schon auf der erde geschenkt hätte, alle schmerzen hundertmal wieder gut gemacht hätten.
    man sollte keinem menschen die chance verwähren auch grad im zustand des leids jesus und seine erlösung kennenzulernen.
    das wäre echt viel zu schade und traurig für die person selbst.
    bestimmt würde sie ihre entscheidung schon sehr bald nach dem von anderen durchgeführten tod bereuen, wenn sie sieht, was sie erwartet und dann wäre ihr auch kein gefallen getan. im gegenteil.
    viele grüße…

  5. fabi

    FALSCH.  
    Aber liebe ‘rainbowpride’, ich kann dich verstehen.
    Deine Denkschemata schliessen Gott völlig aus. Von daher musst Du ja zu zwangsläufig anderen Überzeugungen kommen.
    Zu Tod und Leben:
    Gott schenkt Leben – wer also, wenn allein Gott, hat bitteschön das Recht, Leben zu nehmen!?
    Wie vermessen von uns Menschen zu glauben, wir seien weise genug, über Tod und Leben zu entscheiden!
    Das ist absolut unverantwortlich.
    ‘Türlich ist es nachvollziehbar, dass so mancher Mensch, der den Sinn des Lebens verfehlt hat, der also Jesus nicht kennt, keinen Grund mehr sieht, zu leben!
    Schon wieder ein entscheidender Unterschied zwischen denen, die Gott kennen und die Ihn nicht kennen!
    fabi

  6. RainbowPride

    Selbsttötung und Sterbehilfe akzeptabel

    Ali,

    du schreibst als Antwort auf Marinas Leserbrief dass Gott leben gibt und nimmt.

    Wenn die Menschen nicht all diese Maschinen erfunden hätten, würden einige Menschen bereits gar nicht mehr leben und Gott hätte ihnen ihr Leben genommen.
    Daran solltest du denken, wenn du deine Kommentare gibst, die zeitweise sehr floskelhaft klingen.

    Des weiteren ist die Bibel noch immer auch aus ihrem zeitlichen Kontext heraus zu sehen. Selbsttötung oder Sterbehilfe wurde vielleicht zu damaliger zeit auch aus gesellschaftlichen Gründen abgelehnt.

    Wenn heute ein Mensch, weshalb auch immer, der Meinung ist dass der Tod der bessere Weg für ihn wäre, dann ist es sein Grundrecht diesen Weg gehen zu dürfen.

    Grüße von
    RainbowPride

  7. ali

    http://www.nikodemus.net
      Bibelstellen
    1.Mose 1,27
    1.Mose 2,7
    2.Mose 20,13

    Vom gesamtbiblischen Zeugnis her ist Gott der Schöpfer und Erhalter der Welt. Er hat den Menschen geschaffen und er hauchte ihm den Atem des Lebens in seine Nase, so dass er eine lebendige Seele wurde 1.Mose 2,7. Der Mensch ist die Krönung der Schöpfung. Den Menschen hat Gott als sein Gegenüber geschaffen und ihn mit besonderer Würde ausgestattet. Er hat ihn nach seinem Bilde geschaffen (1.Mose 1,27). Gott hat den Menschen mit Würde, mit einem Kulturauftrag und mit Verantwortung ausgestattet. Es ist dem Menschen nicht erlaubt, einen anderen zu töten.

    Du sollst nicht töten
    2.Mose 20,13

    Dieses Gebot schließt sicher auch die Selbsttötung und die Tötung ungeborenen Lebens mitein.

    Die Sterbehilfedebatte findet also in der Bibel keine Befürwortung.
    Gott schenkt das Leben und nimmt es

    Gott gibt das Leben und Gott nimmt das Leben. Er setzt Anfang und Ende.

    Auf diesem christlich-jüdischen Hintergrund ist ja auch unser Grundgesetz entstanden, das einen sehr starken Schutz des Lebens kennt. Das alles scheint immer weniger zu gelten. Das hat stark mit der Entchristlichung unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Werteverschiebung zu tun. Werte wie Glück, Lebenszufriedenheit und das Denken, dass man das Leben nach eigenen Vorstellungen beliebig kreieren kann, treiben ihre Blüten. Und dazu gehört, mittlerweile für viele Deutsche auch, dass man selbst bestimmen will, wann man aus diesem Leben wieder abtreten will.

    Allerdings hat Sterbehilfe nicht nur mit Selbstbestimmung zu tun, sondern öffnet die Tür für ein Nützlichkeitsdenken, dem man wehren muss. Sollte Sterbehilfe legalisiert werden, wie etwa in Holland, besteht auch ganz schnell die Gefahr, Menschen, die am gesellschaftlichen Leben, am vermeintlichen Glück und der Produktivität einer Gesellschaft nicht mehr teilnehmen können, zu “eliminieren”. Darum ist es auch sinnvoll, Abtreibung und Sterbehilfe im selben Kontext zu sehen.

    Als Christen sollten wir nicht dem Selbstbestimmungsrecht und auch nicht dem Nützlichkeitsdenken das Wort reden, sondern dem Schöpfer des Lebens, Gott selbst mit seinen Forderungen nach der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens ernst nehmen. Die Würde des Menschen und das Leben des Menschen sind unantastbar. Und das von der Entstehung menschlichen Lebens (Verschmelzung von Ei- und Samenzelle) bis zum letzten Atemzug.

  8. Marina.K.

    Es ist Menschenunwürdig sie zu verweigern

    Also ich bin für aktive Sterbehilfe wenn sich die betreffende Person vorher irgendwann dazu geäußert hat und auch will das sie eine aktive Sterbehilfe bekommt. Eagl ob dieser Mensch wie alle anderen Menschen auch von Gott erschaffen wurde, haben die Angehörigen die wissen das der jenige in einem Fall des Komas nicht weiter leben möchten, das recht dazu. Denn alle patienten von denen wenige vorhanden sind, die nach jahrelangem Koma wieder erwacht sind sagen, dass sie immer etwas von allem mitbekommen haben um sie herum,der eine mehr der andere weniger.
    Es ist einfach menschenunwürdig so ein Komaleben und ich finde es viel schlimmer wenn man weiß das der Mensch sterben will, man ihm den wunsch aber nicht erfüllt! Man selbst liegt ja nicht im Koma und weiß nicht wie das ist geschweigedenn das man es sich im entferntesten vorstellen kann.

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