Tree of Life – Weg der Natur und Weg der Gnade

„Wo warst du, als ich die Erde gründete? …während die Morgensterne allesamt laut frohlockten und alle Gottessöhne (d.h. Engel) jauchzten?“ (Hiob 38,4-7)

Diese Verse aus dem Buch Hiob sind der Einstieg in Terrence Malicks filmisches Meisterwerk über den Sinn des Lebens, das Universum und Leid, das anhand des Schicksals einer amerikanischen Familie in den 50er Jahren gezeigt wird.

15 Minuten lang wird die Schönheit des Universums von den Galaxien bis zu mikrobakteriellem Leben gezeigt. Das menschliche Leid soll in diesem Kontext verstanden werden. So macht es auch Gott mit Hiob.

Die Mutter der Familie  spricht die zentralen Gedanken des Films aus: „Es gibt zwei Wege durch das Leben. Den Weg der Natur und den Weg der Gnade. Man muss sich entscheiden.“

Der Weg der Gnade wird dann als der christliche Weg der Barmherzigkeit und Nächstenliebe erklärt. Der Weg der Natur bedeutet Durchsetzungsvermögen und das Recht des Stärkeren. Außerdem erklärt die Mutter in ihrer sanften Stimme: „Wer nicht liebt, dessen Leben fliegt an ihm vorbei.“

Der Vater verkörpert den Weg der Natur. Er ist der typische Mann der 5oer Jahre, harsch und nur wenig einfühlsam. Sein Anliegen ist es, die Kinder für das Leben stark zu machen.

Immer wieder taucht die Frage nach Gott auf. In drei inneren Monologen wird angesichts der harten Realitäten des Lebens nach Gott gesucht.

Der Vater kommt am Ende des Films zum Umdenken. Er wollte geliebt werden für das, was er ist, doch dann merkt er, dass er nichts ist.

Im Film geht es um Glaube an Gott und um die Suche nach Sinn im Leiden. Es geht sehr stark um die Beziehung des Einzelnen zu Gott. Was zu kurz kommt, ist die Bedeutung der menschlichen Beziehungen untereinander, für die Gott uns geschaffen hat, und die er auch in Ordnung bringen kann. Denn Gott selbst hat gesagt: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei“.

reelthinking.wordpress.com/

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